25.10.2022

Fund F: Female Founders verkündet Closing eines 20-Mio-VC-Fonds

Die Co-Founderinnen von Female Founders verkünden mit Fund F ihren Venture Capital Fonds der sich auf Pre-Seed-Investments und gender-diverse Teams konzentriert.
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Lisa Fassl und Nina Wöss von Female Founders verkünden das erste Closing ihres VC-Fonds Fund F und machen Platz für eine neue Führungsriege bei Female Founders. V.l.: Lisa-Marie Fassl, Carina Klaffl, Amelia Suda und Nina Wöss © Female Founders
Lisa Fassl und Nina Wöss von Female Founders verkünden das erste Closing ihres VC-Fonds Fund F und machen Platz für eine neue Führungsriege bei Female Founders. V.l.: Lisa-Marie Fassl, Carina Klaffl, Amelia Suda und Nina Wöss © Female Founders
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Lisa-Marie Fassl und Nina Wöss, die Gründerinnen von Female Founders, legen einen neuen VC-Fonds auf, der sich auf Pre-Seed-Investitionen in gender-diverse Teams in Europa konzentriert.

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Als Co-Gründerinnen von Female Founders konzentriert sich die Arbeit von Lisa-Marie Fassl und Nina Wöss schon seit einigen Jahren auf gender-diverse Teams im Startup-Ökosystem. Nun verkünden die beiden das Closing eines 20-Millionen-Euro-VC-Fonds. Fund F konzentriert sich dabei auf Technologie-Startups mit mindestens einer Frau im Gründungsteam, sowie auf Seed- und Pre-Seed-Investments.

Tech-Startups mit gender-diversen Teams

“Der Fokus liegt auf Pre-Seed- und Seed-Startups, die an Produkten und Technologien arbeiten die sich positiv auf die Menschheit auswirken”, erklären Fassl und Wöss. Speziell die Branchen HealthTech, FinTech, ClimateTech, FemTech und HR Tech sollen hier im Fokus liegen.

Female Founders hat sich bereits seit der Gründung in 2016 auf den Ausbau eines europäischen Netzwerks konzentriert und auch Fund F werde seinen Fokus auf Startups in ganz Europa legen. Um Chancengleichheit in der Startup-Welt zu erreichen, gehen Wöss und Fassl nun also den nächsten Schritt. “Ein elementarer Treiber zur Veränderung des Status Quo im Startup-Ökosystem ist Kapital. Nicht nur die Landschaft der Gründer:innen, auch jene der Investor:innen muss diverser werden. Genau dort setzen wir an.” meint Lisa-Marie Fassl, GP bei Fund F.

Mehr Diversität um Krisen zu bewältigen

Dies unterstreicht Nina Wöss mit klaren Zahlen: Demnach seien noch in 2021 1,1 Prozent aller VC-Finanzierungen in Europa an rein weibliche Gründungsteams gegangen, während acht Prozent an gemischtgeschlechtliche Team gingen:

“Diese Zahlen spiegeln die hohe Qualität und Quantität des Dealflows an gemischtgeschlechtlichen Teams, der vor allem in der Frühphase verfügbar ist, nicht wider. Um die zahlreichen globalen Krisen zu bewältigen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, müssen technologische Lösungen von allen für alle entwickelt werden”

Eine diversere Gründungs-Szene identifiziert sie hierbei als für sie einzigen Weg, diese Lösungen zu erarbeiten.

“Jetzt ist es an der Zeit zu handeln”

36 Prozent der Investor:innen, die Fund F unterstützen seien laut Wöss und Fassl Frauen. Zudem sind mit aws und RLB Steiermark auch zwei institutionelle Investoren mit an Bord. Auch bekannte Business Angel wie unter anderem Hansi Hansmann sind in Fund F investiert, während sich Speedinvest als Fund of Fund Investor beteiligt hat. Speedinvest-CEO Oliver Holle erklärt hierzu:

„Es ist schwer, sich der enormen Kluft zwischen den Geschlechtern in allen Aspekten der Tech-Community nicht bewusst zu sein, und jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Das europäische VC-Ökosystem braucht dringend Akteure wie Fund F. Das Team hinter dem Fonds hat seine Fähigkeit bewiesen, die besten Gründer:innen zu identifizieren und anzuziehen, Vertrauen aufzubauen und zu unterstützen.”

Mit dem Start von Fund F ändert sich auch die Führungsebene bei Female Founders. Lisa Fassl und Nina Wöss wollen sich zukünftig vollständig auf Fund F konzentrieren und machen Platz für Carina Klaffl und Amelia Suda. Die beiden neuen Co-CEOs hätten in der Vergangenheit in ihren Positionen als Leiterin des Startup-Accelerators bzw. als Head of Talent bereits eine tragende Rolle in der Entwicklung des Unternehmens gespielt. Fortan wollen sie als CEOs das Thema Chancengleichheit für Tech-Unternehmerinnen in Europa angehen.

Video-Talk: “Das ist das größte, was wir in unserem Leben gemacht haben”

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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