28.12.2015

Fünf Top Trends für Startups in 2016

Analysten und Experten geben zum Jahresende immer einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Der Brutkasten präsentiert jene Trends, die für Österreich besonders wichtig werden.
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Wo lauern das nächste Google, das Facebook der Zukunft oder das Must-have, von dem wir noch nicht einmal ahnen, dass wir es brauchen? Zum Jahresende blicken Analysten und Experten ganz gerne in die Glaskugel und geben einen Ausblick in die Trends des kommenden Jahres. Der Brutkasten hat sich aufmerksam umgesehen und fünf Bereiche ausgemacht, die für die österreichische Startup-Szene 2016 besonders interessant sein könnten.

Trend 1: Big Data

Gut, für diese Vorhersage braucht man wirklich keine Glaskugel. Big Data ist in den vergangenen Monaten und Jahren gekommen, um zu bleiben. Und um riesig zu werden. Egal, ob bei Unternehmensberatern oder großen Internetkonzernen, fast alle Weissagungen für kommendes Jahr prophezeien diesen Trend. Und Österreich ist bereit: In Vorarlberg bietet Crate.io Datenbanken für die Verarbeitung von Datenmassen und Startups wie DefectRadar oder Zoomsquare bauen Teile ihres Geschäftsmodells auf Big Data auf.

Wohin geht die Reise, wenn man über den Tellerrand blickt? Machine Learning ist auf jeden Fall ein ganz großes Ding – zum Beispiel, wenn es um Sicherheit geht. Durch Big-Data-Analysen können Betrugsfälle beim Online-Shopping minimiert werden. Weniger bekannt ist vielleicht, dass Datenanalysen auch dabei helfen können, Gebäude besser zu überwachen. An der TU München wurde etwa ein lernfähiges System entwickelt, das Daten über verschiedene Sensoren in Räumen sammelt und Fahlalarme vermeiden kann. Big Data übertrumpft außerdem Anlysten und Experten bei Prognosen und kann so zum Beispiel dafür sorgen, dass Zwischenfälle verhindert werden, bevor sie entstehen.

Trend 2: Artificial Intelligence

Künstliche Intelligenz ist auch einer der großen Bereiche für neue Geschäftsmodelle und Innovationen. Google Ventures hat bereits angekündigt, kommendes Jahr ganz besonders in diesen Bereich investieren zu wollen. Und auch diesen Trend wird Österreich nicht verschlafen. Zumindest, wenn es nach dem Willen von Multimillionär Daniel Mattes geht. Der Serial-Entrepreneur ist 2015 in seine alte Heimat zurückgekehrt, um Österreich zu einem Hotspot für Artificial Intelligence zu machen. Das neue Mattes-Startup 42 wird sich zuerst die Finanzbranche vornehmen und dann auch in weitere Bereiche we den Gesundheitssektor gehen und konkrete AI-Produkte entwickeln.

Trend 3: Virtual Reality

Virtuelle Realität beginnt aus dem Entertainment-Bereich herauszuwachsen. Gegen Ende des Jahres blickt auch die Design-Agentur hinter Apple, Frog Design, in die nahe Zukunft und identifiziert VR als einen der Emporkömmlinge. Der Marktstart der VR-Brillen Oculus Rift und Microsoft Hololens wird Virtual Reality massentauglich machen. Für Startups ist die Technologie aber in ganz anderen Bereichen interessant. In der Medizin, zum Beispiel. An der University of Washington wird derzeit mit VR-Brillen in der Schmerztherapie experimentiert. Das Wiener Startup HappyMed entwickelt eine solche Lösung für Angstpatienten bei Zahnärzten.

Trend 4: Biometrische Sensoren

Fitness-Tracker sind längst von der Innovation zum Mainstream geworden. Biometrische Sensoren werden aber auch in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen. Die Sensoren werden immer günstiger und kleiner und damit steigen auch die Anwendungsgebiete. Ein interessanter Ansatz ist die Personalisierung von Diensten über biometrische Daten. So ließen sich beispielsweise Musik oder Filmauswahl dem Herzschlag anpassen.

Trend 5: Friedship as a Service

Noch eine Prophezeiung von Frog Design: “Friendship as a Service” ist gerade in China ein Megatrend. So befremdlich das im ersten Moment klingt, aber auch diese Geschäftsidee lässt sich internationalisieren – bis nach Europa. In China gibt es mit Taobao ein Unternehmen, das Partner für Familienfeiern vermietet. Der chinesische Messenger WeChat, der den Sprung über die Landesgrenzen längst geschafft hat, vermittelt passende Chatpartner gegen Entgelt. Dass das auch in Zentraleuropa kein absurder Gedanke ist, zeigt der Erfolg von Pia Poppenreiter. Die Österreicherin, die auch hinter peppr.it steckt, bietet mit Ohlala eine Vermittlungsplattform für bezahlte Dates an.

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Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI
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Video killed the Radio Star und Internet killed the Video Star. Disruptive Entwicklungen bringen neue Herausforderungen mit sich und momentan ist es wieder soweit: AI-Suchmaschinen wie ChatGPT search, Perplexity und das neue Google-AI-Feature gewinnen gerade rasant an Boden. Gartner sagt einen 50-Prozent-Rückgang bei organischem Suchmaschinen-Traffic bis 2028 voraus. Für klassische Suchmaschinenoptimierung bedeutet das: GenAI killed the SEO-Star – bald ist nichts mehr, wie es war. Die AI spuckt Ergebnisse aus und der angestrebte Click auf die Seite bleibt oft aus. Hier setzt das neue Startup Otterly.AI an.

Otterly.AI-Gründer: “Sich an fundamentale Veränderungen im Such-Ökosystem anpassen”

“Der Übergang zur generativen KI-Suche ist einer der umfassendsten Umbrüche im heutigen Marketing. Wir haben Otterly.AI mit der Vision gegründet, Marken in die Lage zu versetzen, sich an diese fundamentalen Veränderungen im Such-Ökosystem anzupassen und sie mit den Werkzeugen auszustatten, um in dieser komplexen neuen Landschaft sichtbar, wettbewerbsfähig und informiert zu bleiben”, sagt Thomas Peham, Co-Founder von Otterly.AI.

Ist die eigene Page in AI-Suchergebnissen sichtbar?

Die Plattform trackt dazu zentrale Metriken auf den drei großen KI-Suchplattformen, ChatGPT, Google AI Overviews und Perplexity.AI und liefert – aktuell im Wochenrythmus – Einblicke in die Entwicklung von Trends. Dazu stellt Otterly.AI Tools bereit, mit denen Unternehmen ihre KI-Suchleistung verbessern können sollen. Konkret beantwortet die Anwendung etwa die Frage, ob die eigene Website bei KI-Suchanfragen zu bestimmten Themen sichtbar und verlinkt ist und wie prominent diese platziert ist.

Otterly.AI verlässt mit 1.000 Nutzer:innen Stealth-Mode

Gestartet hat das Startup bereits im Oktober – allerdings noch abseits der breiten Öffentlichkeit. Mit Überschreiten der 1.000-Nutzer:innen-Marke verließ es nun den Stealth-Mode. Als Referenzen werden die Unternehmen Datadome, Skale, Downtown Ecommerce und Videoloft genannt. “Das Erreichen von 1.000 Usern in so kurzer Zeit ist ein Beweis dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Leistung in der KI-gesteuerten Suchlandschaft zu überwachen”, meint dazu Peham.

Drei ausgewiesene Startup-Veteranen als Gründer

Er uns seine zwei Co-Founder, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner, bringen für ihre Mission einen beachtlichen Track-Record mit. Peham war Vice President Marketing beim heimischen Soonicorn Storyblok, das sich dieses Jahr ein Investment über 80 Millionen US-Dollar holte. Schremser hat mit Gentics, Wikidocs und Usersnap gleich drei Exits im CV stehen (er sprach darüber auch ausführlich in der brutkasten-Serie “Das Leben nach dem Exit”). Trauner war ebenfalls Co-Founder von Usersnap. Otterly.AI hat bisher kein externes Kapital aufgenommen.

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