15.11.2022

“Friday I’m in Love”: Airbank wird zu Friday Finance

Der Namenswechsel der Airbank zu Friday Finance hat einen strategischen Grund.
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Friday Finance, Airbank
Patrick Neuhaus (l.) und Christopher Zemina von Friday Finance | Foto: Friday Finance

Airbank wurde vom Österreicher Christopher Zemina und Patrick de Castro Neuhaus mit der Vision gegründet, ein einheitliches Finanzmanagement für Startups und KMU zu schaffen. Konkret, um KMU-Unternehmer:innen im Bereich Liquiditätsplanung und “Multibanking” Zeit und Geld zu sparen. Das Berliner Startup hat ein Büro in Wien und ändert nun den Namen zu Friday Finance.

Friday Finance mit 20 Mio. Euro Series A noch als Airbank

Nach einer “Series A”-Finanzierungsrunde von über 20 Millionen US-Dollar im Sommer dieses Jahres entwickelte das Fintech sein Service weiter. Es wurden unter anderem Anwendungen für die Vorfakturierung, Liquiditätsplanung, Rechnungszahlung und Finanzierung zum Produktangebot hinzugefügt.

Mit der Automatisierung von Kernfinanzprozessen wandelte sich der Geschäftsfokus schrittweise von der Transparenzschaffung auf die vollumfängliche Kontrolle des Finanzmanagements.

Zeitersparnis für KMUs

“KMUs verlieren viel Zeit und Geld in der Zusammenarbeit mit traditionellen Banken, Inselsystemen und ausgelagerten Verwaltungsfunktionen. Genau das wollen wir ändern, indem wir Finanzteams mit Tools ausstatten, deren Funktionen über die Transparenzschaffung von Finanzen reichen”, so Co-Founder Christopher Zemina.

Zemina war vor der Gründung des Fintechs als Principal bei Speedinvest und als Business Angel tätig und investierte in diverse Startups – etwa in Bitpanda, Lummo, ShopUp oder FairMoney.

Die positive Wirkung von Freitagen und das Friday Finance-Versprechen

Die genauen Gründe für die Umbenennung erläutert Mitgründer und CTO Patrick Neuhaus und zeichnet damit gleich das Bild, das das Unternehmen nach außen vermitteln will.

“Freitage werden mit dem ersehnten Ende der Arbeitswoche und dem Gefühl der Erleichterung assoziiert. Es ist das Ziel unserer Plattform, genau dieses Gefühl hervorzurufen, in dem sie Unternehmer:innen die Zeit zurückgibt, die sie in der Vergangenheit durch manuelle Prozesse verloren haben”, sagt er. “Der Name ‘Friday Finance’ spiegelt dieses Ziel und somit unser Versprechen an unsere Kund:innen wider. Unseren ursprünglichen Überzeugungen und unserer erweiterten Vision treu bleibend, gehen wir mit diesem neuen Namen voran.”

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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