27.04.2022

Fretello: Linzer Gitarre-Lern-Startup holt 3 Mio. Euro Investment

Zahlreiche bekannte heimische Investor:innen stiegen nun bei Fretello ein bzw. waren bereits an Bord und zogen in der Finanzierungsrunde mit.
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Fretello - das Gründer-Team Florian Lettner und Wolfgang Damm
Fretello: das Gründer-Team Florian Lettner und Wolfgang Damm | Foto: Lukas Beck

Gitarre-Lern-Apps gibt es einige am Markt, aber nicht viele nutzen künstliche Intelligenz und Augmented Reality. Ein Startup, das so eine App betreibt, arbeitet sogar mit Apple zusammen und schaffte als Showcase auf die Keynote-Bühne der WWDC: Fretello aus Linz. Der technologische Ansatz und der prominente Kooperationspartner überzeugten schon in der Vergangenheit einige bekannte Investor:innen. So waren schon bislang Runtastic-Co-Founder Alfred Luger, der OÖ HightechFonds der Fonds Pioneers Ventures II von startup300 und die Business Angels Christiane Holzinger, Chris Wildmoser, Hermann Futter und Klaus Dirnberger an Bord.

Tractive-Mitgründer und weitere kommen als Neuinvestor:innen dazu

Nun schloss Fretello eine neue Finanzierungsrunde mit den oben genannten und einer Reihe von Neuinvestor:innen ab. Insgesamt drei Millionen Euro kamen unter dem Lead des finnischen VC-Fonds Sparkmind herein, der nun mit fast sieben Prozent des Unternehmens größter Anteilseigner nach den Gründern Florian Lettner und Wolfgang Damm ist, die je rund ein Drittle des Unternehmens halten. Ebenfalls neu hinzu kamen der European Super Angels Club (ESAC) und die Tractive-Mitgründer Michael Tschernuth und Michael Lettner.

Co-Founder Lettner kommentiert zum Abschluss der Finanzierungsrunde: “Es ist immer eine Achterbahnfahrt, auch wenn man, so wie Fretello, hervorragendes Wachstum und sehr gute Kennzahlen vorweisen kann. Umso wichtiger ist es, verlässliche und erfahrene Business Angels an Bord zu haben, die einem den Rücken freihalten, wenn unerwartete Überraschungen auftauchen. Nach einem spannenden Jahr freuen wir uns nun sehr über den Einstieg neuer Investoren”.

Fretello will mit Kapital Reichweite erweitern und Partnerschaften schließen

Das frische Kapital soll vor allem genutzt werden, um die Reichweite des Lernangebots zu erweitern und Partnerschaften im globalen Musikhandel zu schließen, heißt es in einer Aussendung. “Die meisten wissen beim Kauf der ersten Gitarre noch nicht einmal, ob Gitarre das Richtige für sie ist, geschweige denn, wie sie das Instrument erlernen möchten”, erklärt Lettner. “Unser Ziel ist es, Musiker:innen ein Werkzeug zum Lernen zur Verfügung zu stellen, wenn sie zum ersten Mal eine Gitarre in der Hand haben”. Ein entsprechendes Pilotprojekt mit einem Musikgroßhändler sei dazu bereits erfolgreich ausgerollt worden.

Die Fretello-App kann am Smartphone, Tablet oder Computer verwendet werden. Ihr interaktive Lehrplan wurde in Zusammenarbeit mit österreichischen Musikschulen und Musiklehrer:innen eigens für den digitalen Unterricht entwickelt. Ein Algorithmus analysiert Aspekte wie Tonhöhe, Tempo und Spieltechnik. Die Smartphone-App gibt Musiker:innen Feedback und Tipps. Dabei setzt das Startup auf Lernmotivation durch Gamification und bietet viele bekannte Songs aus den Katalogen von Sony und Kobalt zum Mitspielen. Das soll vor allem beginnende Gitarrist:innen zum Dranbleiben motivieren. Seit der Gründung haben sich rund 725.000 Gitarrist:innen bei Fretello registriert. Jeder zweite entscheide sich für ein Abo, heißt es vom Startup. Mehr als die Hälfte der Nutzer:innen kämen dabei aus den USA und Großbritannien.

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Bitpanda.ai - Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth © Bitpanda
Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Schon im Mai verkündete das Wiener Unicorn Bitpanda die Eröffnung eines Standorts in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Darauf folgten Kooperationen mit einer Bank und einem Krypto-Anbieter in der Region. Nun gab der Krypto-Broker den Erhalt einer “grundsätzlichen Genehmigung” durch die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in Dubai bekannt.

Von “ausschließlich B2B-Sparte”…

Mit dem Erhalt der Lizenz dürften sich auch die Pläne von Bitpanda – oder deren offizielle Kommunikation – geändert haben. Noch im Mai hieß es gegenüber brutkasten zum Dubai-Standort nämlich noch explizit: “Es geht hier jedoch ausschließlich um eine Präsenz unserer B2B-Sparte Bitpanda Technology Solutions. Wir wollen unsere Infrastruktur Banken und anderen Akteuren der Finanzwirtschaft aus der Region anbieten, da wir in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Nachfrage und Interesse aus der Region erfahren haben. Der Fokus von Bitpanda als Gruppe bleibt jedoch weiterhin auf Europa gerichtet.”

… zu “auch B2C-investoren”

In der heutigen Aussendung zur VARA-Genehmigung liest es sich nun ganz anders. “Nach Erhalt der Betriebslizenz wird Bitpanda sowohl B2B-Kunden als auch B2C-Investoren in den VAE eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen bereitstellen.” Man werde in den Vereinigten Arabischen Emiraten als “Bitpanda Broker MENA DMCC” operieren und “damit erstmals Märkte außerhalb Europas erschließen”.

Bitpanda-Gründer Demuth: Dubai als “strategische Ausgangsbasis für internationale Expansion”

In einem Statement spricht auch Bitpanda-Co-Founder und Co-CEO Eric Demuth die (B2C-)Expansionspläne deutlich an: “In Europa haben wir uns den Ruf als vertrauenswürdigste und am stärksten regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte erarbeitet. Jetzt weiten wir dieses bewährte Modell weltweit aus, wobei Dubai und die VAE als strategische Ausgangsbasis für unsere internationale Expansion dienen. Die Möglichkeiten sind immens und wir sind in einer einzigartigen Position, um sie zu nutzen – sowohl als Europas führender Krypto-Broker als auch als Top-Infrastrukturanbieter im Bereich der digitalen Vermögenswerte.”

Betonung der Compliance für Bitpanda auch außerhalb Europas zentral

Auch in den Märkten außerhalb Europas will Bitpanda mit der Betonung der Einhaltung sämtlicher regulatorischer Vorgaben punkten. “Die Tatsache, dass VARA in weniger als acht Monaten eine grundsätzliche Genehmigung erteilt hat, spiegelt die Stärke des fortschrittlichen Regulierungsrahmens von VARA und das unerschütterliche Engagement von Bitpanda für Compliance und Innovation wider”, kommentiert Fabian Reinisch, General Counsel von Bitpanda. “Seit über einem Jahrzehnt zeigen wir, dass ein Compliance-First-Ansatz der einzige Weg zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Wachstum in unserer Branche ist. Jetzt weiten wir diesen Ansatz auf Märkte außerhalb Europas aus”, so Reinisch.

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