13.11.2020

FRDM: US-Startup kämpft mit transparenten Supply-Chains gegen moderne Sklaverei

Das US-amerikanische Startup FRDM von Justin Dillon bietet Unternehmen an, auf seiner Plattform ihre Supply Chains zu kontrollieren, um gegen moderne Sklaverei vorzugehen.
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(c) FRDM - Justin Dillon, Founder von FRDM, kämpft seit Jahren gegen moderne Sklaverei.

Rund 25 Millionen Menschen waren im Jahr 2016 in Zwangsarbeit gefangen. Dazu kommen noch 152 Millionen Fälle von Kinderarbeit, wie ein UN-Report 2017 feststellte. Es sind Zahlen, die im Umfang überraschen und schwer zu fassen sind. Der Kampf gegen diese moderne Sklaverei ist ein schwieriger, da viele Dinge verdeckt passieren und medial kaum Beachtung finden. Justin Dillon arbeitet daher mit seinem Startup FRDM daran, moderne Sklaverei sichtbar zu machen.

Obama wollte Anti-Sklaven-App

Bereits im Jahr 2011 bat ihn die Obama-Regierung, eine App zu entwickeln, um die Verbraucher darüber zu informieren, wie sich ihre Einkäufe auf moderne Sklaverei auswirken.

Wieviel Sklaven benötig mein Lebensstil?

Justin und sein Team haben daher die Plattform slaveryfootprint.org entwickelt, die die Verbraucher auffordert, grundlegende Informationen über den Kauf einzugeben. Am Ende der Umfrage erfahren sie, wie viele Sklaven benötigt werden, um ihren Lebensstil zu unterstützen. Die Website war maßgeblich an der Verabschiedung mehrerer moderner Sklaverei-Gesetze beteiligt.

FRDM mit globalem Netzwerk

“Unser Ziel ist es, der Welt zu helfen, besser zu konsumieren. Wir können eine bessere Welt aufbauen, indem wir uns dafür entscheiden, von Unternehmen zu kaufen, die unsere Werte teilen. FRDM baut ein globales Netzwerk von auf Werte ausgerichteten Unternehmen auf”, erzählte er Forbes 2019.

Briefe an Unternehmen

Doch eigentlich begann alles schon viel früher. Es war 2008, und Dillon – damals ein Musiker, der zum Anti-Zwangsarbeitsaktivisten wurde – hatte gerade eine Online-Kampagne namens “Chain Store Reaction” gestartet, in der die Verbraucher aufgefordert wurden, Briefe an ihre Lieblingsunternehmen zu schreiben, in denen diese aufgefordert wurden, die Zwangsarbeit in ihren Lieferketten auszurotten, wie Wired berichtete.

Kontakt zu Steve Jobs

Aus einer Laune heraus schickte Dillon eine E-Mail an Steve Jobs und fragte, ob das iPhone aus Tantal hergestellt sei – einem Material zur Herstellung von Mobiltelefonen, das unter Zwangsarbeit abgebaut wird. Der Gründer hatte nie eine Antwort erwartet, aber vier Stunden später bekam er eine: “I have no idea. I’ll look into it. Steve” lautete sie.

23 Millionen Menschen nutzten slaveryfootprint.org

Seitdem wurden fast 900.000 E-Mails über “Chain Store Reaction” an fast 3.500 Unternehmen gesendet. Die Website namens SlaveryFootprint.org wurde seit ihrem Launch von rund 23 Millionen Menschen genutzt.

FRDM möchte Bewusstsein schärfen

Beide Initiativen sollen dazu beigetragen, das Bewusstsein für das Thema der modernen Sklaverei zu schärfen. Aktuell unterstützt Dillon Unternehmen dabei, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das ist der Gedanke hinter seiner Softwareplattform FRDM, die von Dillons gemeinnütziger Organisation “Made in a Free World” entwickelt wurde.

Bei FRDM können Unternehmen Daten zu allen von ihnen gekauften Artikeln und zum Standort ihrer Lieferanten hochladen. Das Startup generiert sodann ein Dashboard, in dem erläutert wird, wer die riskantesten Lieferanten sind. Dann liegt es an den Unternehmen, schlechte Akteure zu suchen und ihre Lieferanten neu zu bewerten.

Promo-Video FRDM

“Wir helfen ihnen zu identifizieren, wo sich die Hotspots befinden werden”, erklärte Dillon in einem Interview mit Wired: “Sie können nicht alle 30.000 Lieferanten gleichzeitig wechseln, aber wenn wir Ihnen die zehn wichtigsten Lieferanten nennen können, auf die sie sich konzentrieren sollten, ist das ein guter Anfang. Schließlich haben Unternehmen die Macht, diese Lieferanten dort zu treffen, wo es weh tut: Auf ihren Bankkonten. Wir glauben, wir müssen Unternehmen zu Helden machen.”

Hilfe von Harvard-Mitarbeiterin

Umgesetzt wurde FRDM mit der Hilfe von Mira Bernstein von der Harvard University. Zunächst wurden Daten gesammelt, wo Sklaverei am weitesten verbreitet ist und welche Produkte davon betroffen sind. Diese Daten wurden anschließend mit Handelsdaten der UN kombiniert, die bestimmten, welche Länder welche Produkte aus welchen Gegenden beziehen.

Von der Liste zum Algorithmus

Das Ergebnis war eine Liste aus tausenden Produkten und Dienstleistungen, die in ihre Bestandteile zerlegt wurden, um alle Rohstoffe zu bestimmen, die etwa für die Herstellung von PCs oder Handys erforderlich sind.

Unter Verwendung dieser Datenquellen erstellte Bernstein einen Algorithmus, der vorhersagen konnte, wie wahrscheinlich es ist, dass ein bestimmtes Produkt mithilfe von Sklavenarbeit hergestellt wurde.

Risiko-Optik

Im Detail bietet FRDM eigenen Angaben nach eine durchgängige Risiko-Optik auf allen Ebenen der Lieferkette: primäre Inputs, Produkte, Länder, Branchen und Lieferanten. Durch intuitive Datenvisualisierungen, Berichte und Warnungen können User den Überblick über das Risiko behalten – mithilfe des firmeneigenen Risikoalgorithmus, der über das Risikoanalyse-Framework Inputs der Lieferkette hervorhebt. Dabei wird jeder Lieferant und die damit verbundenen Branche mithilfe von Crawlern für maschinelles Lernen überprüft.

Justin Dillon im Gespräch mit Christian Lanng, CEO Tradeshift, über die Zukunft der Lieferketten

Dillon zeigt sich optimistisch in Bezug auf die Fähigkeit von Unternehmen, weltweit Gutes zu tun. “Wenn Menschen an soziale Innovation in großen Unternehmen denken, wenden sie sich normalerweise an die CSR-Abteilung (Corporate Social Responsibility) oder vielleicht an ein Innovationsteam. Niemand denkt an ‘Procurement’. Ich glaube, die Kaufkraft von Unternehmen hat ungenutzte Kapazitäten, um Veränderungen herbeizuführen. Weil sie entscheiden, wer die Verträge erhält. Dies ist eine unglaubliche Hebelwirkung, um ein gutes Verhalten in Lieferketten zu fördern und abscheuliches Verhalten wie Kinderarbeit zu unterbinden,” so Dillon im Forbes Magazin.

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Die Kurstafel:

🚀 Bitcoin steigt erstmals über die 100.000-Dollar-Marke

Jetzt ist es also wirklich passiert: In der Nacht auf Donnerstag überschritt der Bitcoin-Kurs die 100.000-Dollar-Marke. Fundamental betrachtet bedeutet diese natürlich: genau nichts. Die Symbolwirkung ist aber enorm, zumal diese Marke in der Kryptobranche seit Jahren beschworen wurde. 

Stichwort Laseraugen etwa: Ein 2021 entstandener Social-Media-Trend, bei dem Bitcoiner auf ihren Profilbildern ihre Augen durch Laseraugen ersetzten - und dies so beibehalten wollten, bis der Bitcoin-Kurs eben die 100.000-Dollar-Marke erreichen würde. Der schien damals nicht völlig außer Reichweite - zumal Bitcoin damals bis auf fast 70.000 Dollar gestiegen ist. Nicht alle hielten aber dann den anschließenden Kryptowinter durch und so manches Profilbild wurde dann doch still und heimlich wieder getauscht. 

Aber wie dem auch sei: Nun sind die 100.000 Dollar erreicht (auch wenn der Kurs am Freitagabend dann wieder knapp darunter lag). Wie aber kam es zum Überschreiten der vielbeschworenen Marke? Grundsätzlich ist die Aufwärtsbewegung weiterhin im Kontext der US-Politik zu sehen. Schon im Vorfeld der US-Wahl hatte der Bitcoin-Kurs aufgrund der Umfragen einen Trump-Sieg einzupreisen begonnen. Trump war eindeutig der favorisierte Kandidat der US-Kryptobranche, die sich von ihm einen Kurswechsel in der Krypto-Politik erwartete. 

Als  sich Trumps Sieg tatsächlich abzuzeichnen begann, erreichte Bitcoin noch in der Wahlnacht ein Rekordhoch. In den folgenden Tagen ging es dann deutlich nach oben: Zuerst über die 80.000-Dollar-Marke, dann bald auch über die 90.000 Dollar. Die 100.000 Dollar waren greifbar nahe. 

👀 Wie es dazu kam…

Doch bei 99.000 Dollar war dann vorerst Schluss. Die Aufwärtsbewegung kam ins Stocken, es ging zwischenzeitlich wieder abwärts. Das ist eben die Psychologie der Finanzmärkte: Auch wenn diese runden Zahlen fundamental betrachtet keine Rolle spielen dürften, geht es an den Märkten eben nicht immer ganz rational zu. Und so ist es nichts Ungewöhnliches, dass eine Aufwärtsbewegung direkt vor einen vielbeschworenen Marke doch ins Stocken kommt.

Nach zwei Wochen, in denen recht wenig geschah, ging es diese Woche dann doch wieder nach oben - über die 100.000-Dollar-Marke. Einen direkten Auslöser für den letzten Push gab es auch: Am Vorabend hatte der nächste US-Präsident Donald Trump angekündigt, wer dem in der Krypto-Branche unbeliebten Chef der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, nachfolgen soll – und zwar Paul Atkins.

Der Jurist gilt als der Kryptobranche wohlgesonnen. In Trumps Ankündigung nahm er darauf auch explizit Bezug: Atkins erkenne an, “dass digitale Assets und andere Innovationen entscheidend sind, um Amerika großartiger zu machen als je zuvor”, schrieb Trump auf der Plattform “Truth Social”.

🤔 …und wie geht es jetzt weiter mit Bitcoin?

Jetzt, wo die 100.000-Dollar-Marke nun endlich überschritten ist, stellt sich natürlich die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Kommt jetzt der große Bull Run - oder wird es so laufen wie im März, als Bitcoin einen damaligen Höchststand erreichte, dann aber die Luft heraußen war? Die Antwort darauf kennt klarerweise niemand. 

Was sich aber feststellen lässt: Die Kursgewinne der vergangenen Wochen waren maßgeblich von Erwartungen getrieben: Dass es einen Kurswechsel in der US-Politik gegenüber der Kryptobranche geben würde. Und im weiteren Sinne auch, dass die Wirtschaftspolitik der kommenden Trump-Regierung günstig für die Finanzmärkte werden würde. Jetzt, wo sich die Dinge langsam zu konkretisieren beginnen, wird sich nach und nach herausstellen, ob diese Erwartungen berechtigt waren oder nicht.

Der erwartete Kurswechsel in der Krypto-Politik der USA wird kommen, soviel ist bereits klar. Die neue US-Regierung - und damit auch die neue Führung der Börsenaufsicht - werden der Krypto-Branche freundlicher gestimmt sein, als dies bisher der Fall ist. Was konkret aber in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren passieren wird, ist noch offen. Sollte es zu weitreichenden Maßnahmen kommen, die die Rahmenbedingungen für die Kryptobranche in den USA deutlich verbessern, würde sich dies natürlich auch auf den Markt auswirken - durchaus auch mittel- und langfristig. Dinge wie die Nominierung von Atkins zum Chef der Börsenaufsicht wiederum schlagen sich zumindest kurzfristig in den Kursen nieder.

Doch trotz all dem gilt es eines zu berücksichtigen: Ereignisse auf der makroökonomischen oder geopolitischen Ebene können jegliche Entwicklungen in der Branche schnell überlagern - im positiven wie auch im negativen Sinne. Und auch in diesem Bereich dürfte die kommende US-Regierung ein Einflussfaktor sein. Wie die Außenpolitik der zweiten Trump-Regierung wirklich aussehen wird, lässt sich aber schwer abschätzen. Klar ist aber: Sehr berechenbar wird sie nicht sein, auf Überraschungen sollte man eingestellt sein. Und damit potenziell auch auf Volatilität an den Märkten.


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AI Summaries

FRDM: US-Startup kämpft mit transparenten Supply-Chains gegen moderne Sklaverei

  • Justin Dillon arbeitet mit seinem Startup FRDM daran moderne Sklaverei sichtbar zu machen.
  • Bei FRDM können Unternehmen Daten zu allen von ihnen gekauften Artikeln und zum Standort ihrer Lieferanten hochladen.
  • Dann liegt es an den Unternehmen, schlechte Akteure zu suchen und ihre Lieferanten neu zu bewerten.
  • Dillon zeigt sich optimistisch über die Fähigkeit von Unternehmen, weltweit Gutes zu tun.

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FRDM: US-Startup kämpft mit transparenten Supply-Chains gegen moderne Sklaverei

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