25.08.2023

Frau im Gründungs-Team in Österreich Dealbreaker bei Startup-Investments

Der aktuelle Female Startup Funding Index zeigt eine massive geschlechterspezifische Schieflage bei Startup-Investments in Österreich.
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Frau Woman Founder Gründerin Business Startup-Investments
(c) Elisa Ventur via Unsplash

Was macht ein Startup für Investor:innen unattraktiv? Ein schlechtes Konzept? Mangelnde Kompetenz? Fehlende Erfahrung? Mag alles sein. Diese objektiv nachvollziehbaren Kriterien sind aber nicht alles. Einer der schlimmsten Dealbreaker bei Startup-Investments in Österreich scheint – wenn man der Statistik folgt – etwas anderes zu sein, das sich objektiv nicht argumentieren lässt: Frauen im Gründer:innen-Team. Das legen die Ergebnisse des aktuellen Female Startup Funding Index von Female Founders, Fund F und EY für das erste Halbjahr 2023 nahe.

Rekordwert bei von Frauen gegründeten Startups, verheerender Wert bei Investments in diese

Demnach haben laut einer Studie des WU Gründungszentrums zwar 36 Prozent der neu gegründeten Startups zumindest eine Frau im Gründungsteam – der höchste Wert innerhalb der EU. Bei Startups, die im ersten Halbjahr 2023 Investment erhielten, trifft das jedoch nur auf 18 Prozent zu. Bezieht man die investierte Summe ein, wird das Verhältnis noch schlechter: Nur elf Prozent des Kapitals flossen zuletzt in von Frauen gegründete oder mitgegründete Startups – sogar eine leichte Verschlechterung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.

Konkret verzeichnete EY im ersten Halbjahr 2023 in Österreich insgesamt 91 Startup-Investments mit einem Gesamtvolumen von 356 Millionen Euro. Bei 82 Prozent der Runden war das Gründer:innen-Team rein männlich, bei 15 Prozent war es gemischt, nur bei drei Prozent – das entspricht zwei Finanzierungsrunden – war es rein weiblich. Und noch einmal anders aufgedröselt: 15 von 153 Gründer:innen, deren Startup im ersten Halbjahr ein Investment erhielt, waren weiblich – also nur rund jede:r zehnte.

FinTech- und Mobility-Startup-Investments nur an Männer

Am höchsten ist der Frauenanteil mit 50 Prozent im Bereich Professional Services, in dem es allerdings auch nur eine Finanzierungsrunde gab. In den Sektoren Health (25 Prozent; 7 Startups mit Finanzierungsrunden), ClimateTech (25 Prozent, 4 Startups) und Education (20 Prozent; 3 Startups) liegt der Anteil an Gründerinnen ebenfalls überdurchschnittlich hoch. In neun der 14 untersuchten Sektoren bestanden die Gründungsteams der Startups mit Finanzierungsrunden im ersten Halbjahr 2023 ausschließlich aus männlichen Gründern, darunter FinTech, Energy oder Mobility.

Höchster Frauenanteil bei höchsten Startup-Investments

Lisa-Marie Fassl, Managing Partner bei Fund F und Co-Gründerin von Female Founders kommentiert die Schieflage: “Die Gründe dafür sind vielfältig, aber nicht nachvollziehbar, da die Performance von gemischten Teams nachweislich besser ist”. Das zeige auch eindeutig die Auswertung des Gründerinnenanteils nach Höhe der Finanzierungsrunden: “Den höchsten Anteil an Gründerinnen sehen wir bei den wenigen Unternehmen, die es geschafft haben, zwischen zehn und 50 Millionen Euro einzusammeln und entsprechend fortgeschritten in ihrer Unternehmensentwicklung sind. Wirtschaftlicher Erfolg und Diversität gehen also nachweislich Hand in Hand”, so Fassl.

Fassl: “Wenig bis nichts” von politischer Seite

Einmal mehr stellt die Female-Founders-Gründerin klar: “Ich glaube wir kennen mittlerweile alle die notwendigen Maßnahmen, um mehr Kapital für gender-diverse Teams zu mobilisieren”. Doch von politischer Seite passiere noch immer “wenig bis nichts, das tatsächlich einen relevanten Unterschied macht”. “Um es auf den Punkt zu bringen: ‚Women are over-mentored and underfunded‘. Und das gilt nicht nur für die Startup-Welt, sondern beinahe jeden Bereich der Wirtschaft”, meint Fassl.

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AniMate, Ertri nken, Schwimmflügerl, Kidner schützen vor ertrinken, Wasserschutz, Schwimmschutz
(c) AniMate - Das T-Shirt von AniMate, das Kinderleben retten soll.

Die Grundidee zu AirMate entspringt aus zwei tragischen Vorfällen: 2020 ertrank ein vierjähriges Kind im Dorfsee in Feldkirchen an der Donau. Bereits da wurde bei AirMate-Co-Founder Christopher Brummayer das Bewusstsein dafür geschärft, die Wassersicherheit zu erhöhen. Als dann später auf einer Bachelor-Reise in Kroatien ein weiterer Ertrinkungsunfall geschah, war die Entscheidung gefallen.

AirMate-Ursprung

Brummayer schrieb dazu auf der Website: “Meine persönliche Erfahrung als Zeuge eines Ertrinkungsunfalls hat mich dazu bewogen, ein T-Shirt zu entwickeln, das die Rettungszeiten verkürzt und Leben rettet. Mein persönliches Ziel ist es, Familien vor solchen Tragödien zu bewahren”.

Konkret hatte ein Mitstudent im Pool einen Schlag ins Gesicht bekommen und sein Bewusstsein verloren. Er sank, wurde aus dem Wasser gezogen und reanimiert. “Jeder war perplex”, erinnert sich Brummayer. “Einige haben sich um die Reanimation gekümmert, die anderen den Notruf gewählt, wo es aber auch Probleme gab. Der Euro-Notruf hat uns eine Telefonnummer durchgegeben, wir mussten dann zuerst die exakte Adresse herausfinden und durchgeben.”

All dies habe zwar rund eine halbe Minute gedauert, sich aber wie Stunden angefühlt, weiß der Founder zu berichten. Um die Rettungszeit beim Ertrinken zu verkürzen, gründete er deshalb gemeinsam mit Melissa Leibetseder und zwei weiteren Co-Foundern sein Wasser-Rettungs-Startup und entwickelte AirMate One.

5 Sekunden

Dabei handelt es sich um einen “Ertrinkschutz”, der aus zwei Hauptkomponenten besteht: einem T-Shirt (für Kinder von zwei bis sechs Jahren) aus recyceltem Materialien mit integriertem Sonnenschutz und einem neuartigen elektronischen Auslösemechanismus. Das T-Shirt ist so konzipiert, dass es normal getragen werden kann und die Bewegungsfreiheit des Kindes nicht einschränkt. Der elektronische Auslöser öffnet im Notfall eine CO2-Patrone, die das Shirt aufbläst und das Kind innerhalb von fünf Sekunden in eine sichere Rückenlage dreht.

Ein Vorteil von AirMate One sei seine spezielle Technologie zur Aufmerksamkeitserregung auf “kleinstmöglicher Baugröße”. Sobald das T-Shirt aufgeblasen ist, beginnt der Auslöser zu blinken und spielt einen Notfallton ab, um die Aufmerksamkeit von Erwachsenen in der Nähe zu erregen. Auf diese Weise soll eine schnelle Rettungsreaktion erleichtert werden, selbst wenn keine direkte Aufsichtsperson in der Nähe ist.

AirMate begann als Universitätsprojekt

“Als ich das auf der Bachelorreise miterleben musste, wusste ich, dass ich alles daransetzen werde, damit niemand an diesem schrecklichen Tod sterben muss”, sagt der heutige CEO. “Das AirMate One ist das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, der durch die Notwendigkeit angetrieben wurde, eine effektive Lösung für die Sicherheit von Kleinkindern in der Nähe von Wasser zu schaffen.”

Das Startup startete als Universitätsprojekt und hat sich seitdem zum Ziel gesetzt, innovative Produkte zu entwickeln, die dazu beitragen, solche Unfälle zu verhindern und die Sicherheit von Kindern weltweit zu verbessern. Das AirMate One ist ab sofort per Crowdfunding erhältlich und kann vorbestellt werden. Die Auslieferung soll im nächsten Jahr starten.

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