08.03.2018

Wir brauchen mehr Frauen im Esport

„Dem Esport fehlen die Frauen“ titelt die deutsche Wired Anfang des Jahres. Sie hat Recht. Auch in Österreich gibt es nicht viele Szene-Vertreterinnen. Warum ist das so? Ein Erklärungsversuch.
/artikel/frauen-im-esport-eine-challenge-fuer-alle-gamer
Esport sollte auch von Frauen ausgeübt werden
(C) DVS Gaming

Im Februar 2018 gewinnt Sasha „Scarlett“ Hostyn als erste Frau ein Major StarCraft II Turnier. Der Sieg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Quote an Frauen im Esport verschwindend gering ist. In der millionenschweren und erst kürzlich gegründeten Overwatch-Liga von Blizzard hat sich genau eine Frau etablieren können. Off-tank Kim „Geguri“ Se-yeon hat bei den Shanghai Dragons angeheuert. Sie spielt neben knapp 100 männlichen Spielern.

+++Esports Meetup 8: Szene-Meeting mit prominenter Beteiligung +++

6 Prozent Esportlerinnen

47 Prozent aller Gamer sind laut Studien mittlerweile weiblich. Im kompetitiven Esports verhält es sich anders. Auch in der heimischen Szene sieht man weder in der eBundesliga noch in der A1 LoL-Liga auch nur eine Frau mitspielen. Ok, in der A1-Liga ist immerhin Marie-Christine “Ximera” Haslinger als Ersatzspielerin bei IeS aktiv. Gegen MBL durfte sie als Main-Support bereits aktiv sein.

Kevin Trau, Leiter des Esports-Jugendzentrums Area52, sagt vor einigen Wochen in einem Interview auf esports.at: „Zirka sechs Prozent unserer Spieler sind weiblich, der Rest sind Männer.“ In der Esports-Bar Respawn sieht es etwas besser aus, aber wohl auch deshalb, weil die Bar nicht nur von Spielern besucht wird. Die Szene ist männerdominiert und die Lösungsansätze, mehr Frauen für die Materie zu begeistern, fehlen.

Frauenligen – keine Lösung

Eine Möglichkeit, so meinen manche, ist das Gründen eigener Frauenligen. Hier spielen Teams wie etwa Team Dignitas Female erfolgreich CS:GO. In der Männerliga treten sie nicht an. „Zu schwach,“ liest man in Foren. Obwohl im Gegensatz zu Sportarten wie etwa Fußball, keine physiologischen Unterschiede gegenüber dem männlichen Geschlecht ins Treffen geführt werden können, ist der Gap zwischen Männern und Frauen offensichtlich auch im Esports gegeben.

Casterin und Gamerin Chantal „Sylvanas“ Frey spielt fast ausschließlich mit Jungs Overwatch. Den Unterschied zum männlichen Geschlecht sieht sie ausnahmslos in der Erziehung: „Männern wird eher von Klein auf beigebracht, dass sie spielerisch miteinander konkurrieren sollen. Nicht mit ihrem Aussehen, sondern mit ihrem Können. Somit entsteht oft der nahtlose Übergang zu Computerspielen. Da sie also schon von Anfang an ‚trainieren’ gibt es mehr Männer die erstens Gefallen daran finden und zweitens auch besser sind.“

Stefan Baloh, Präsdient des ESVÖ, hat schon einige Aktivitäten in diesem Bereich angestoßen: „Der ESVÖ hat in der Vergangenheit, auch aufgrund internationaler Vorgaben, immer wieder Girls-Only-Turniere veranstaltet, jedoch muss hier gesagt werden, dass die Teilnehmerzahlen verschwindend gering waren.“ Bei den Schiedsrichterausbildungen, so Baloh, sieht es besser aus. Zumindest hier steigt der Prozentsatz stärker als in anderen Bereichen.

Esport ist jedes Jahr auch Teil der Game City
(C) Red Bull

Öffentlichkeitsarbeit nötig

Aber wie motiviert man junge Frauen Esports zu versuchen? Gegen die scheinbar übermächtige männliche Konkurrenz bestehen zu wollen? In vielen anderen Bereichen hat es viele Jahre nicht anders ausgesehen. Führungspositionen, arbeitsrechtliche Gleichstellung, Wahlrecht – alles was selbstverständlich sein sollte, wurde und wird von Frauen in den letzten Jahrzehnten hart erkämpft. Auch im Esports ist es ein steiniger Weg in Sachen Gleichberechtigung.

Stefan Baloh sieht auch den Verband in der Verpflichtung. „Unser Ziel ist es, den Frauenanteil in allen Bereichen des Esports zu stärken, wofür wir vor allem auch auf die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes angewiesen sind.“ Generell sollten sich alle Aktiven dazu aufgerufen fühlen, hier ihren Beitrag zu leisten. Abgesehen von der öffentlichen Wahrnehmung, die durch einen höheren Frauenanteil steigen würde, hätte die aktive Teilnahme von immerhin 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung, positive Auswirkungen auf die Spielerzahlen.

Jennifer Rassi, Esport-Verantwortliche für die Vienna Comic Con, sieht optimistisch in die Zukunft: “Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass es in den nächsten Jahren mehr Esportlerinnen geben wird, einfach weil eGaming schön langsam in Europa als echter Sport angesehen wird oder zumindest als das akzeptiert wird. Es werden in den nächsten Jahren sicher noch mehr Ligen und Teams gegründet. Hier entsteht dann vielleicht noch öfter die Chance seinen Traum zu verwirklichen und Pro-Gamerin zu werden!”

+++ eSports wird als Sport anerkannt – nicht in Österreich +++

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(c) Mercedes-Benz - Bernadette Frech, CEO von Instahelp.

“Unser Wert ist nicht abhängig von Leistung oder Produktivität. Gerade bei High-Performern sind Stigmen rund um mentale Gesundheit immer noch stark zu spüren und erschweren es, eine Balance zwischen Leistung und Gesundheit zu finden. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass wir immer noch gehemmt sind, über unsere Emotionen zu sprechen. Dabei können ausgelebte Emotionen beflügelnd und erfüllend sein – und zwar alle. Weil Selfcare mehr ist als Meditation, haben wir uns gefragt, wie man Leistung mit Gesundheit vereinbaren kann. Und wie erkennt man überhaupt, ob man selbst Gefahr läuft, die eigene Psyche aufs Spiel zu setzen?” Das sind die Fragen, die Mercedes-Benz und Instahelp, konkreter CEO und Testimonial Bernadette Frech, im Rahmen ihrer gestarteten Mental Health-Initiative zum Diskurs stellen und beantworten möchten.

Instahelp und das Burn-on

Dies wollen die Grazer Startup-Gründerin und der deutsche Automobilhersteller tun, indem sie dieses Thema nicht bloß kurzfristig und in ein paar Minuten ergründen, sondern Fakten aufbereiten und sich mit jenen High-Performern austauschen, die so oft mit der Gefahr mitlaufen, auszubrennen.

Die Komplexität von Mental Health ist vielen in der Startup-Szene nicht erst seit der Gründung von Instahelp bekannt, auch nicht durch das gefühlte Erstarken von Enttabuisierung, was die psychische Komponente von Innovator:innen betrifft, sondern es ist etwas, dass ironischerweise durch den Begriff “Burn-out” den Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden hat. Man kennt ihn, man weiß, dass er zum Felde der mentalen Gesundheit gehört und man akzeptiert Personen, die offen damit umgehen, als mutig.

Was man allerdings bei diesem, nennen wir es neuem Verständnis für das, was früher als Schwäche oder Faulheit bezeichnet wurde, nicht gewahr ist, ist ein anderer Begriff, der vor dem Ausbrennen kommt. Als Testimonial erwähnt Bernadette Frech in diesem Video die Worte “Burn-On” – ein Zustand der chronischen Überbelastung, ohne dabei zusammenzubrechen.

Emotionen als Treiber

Weiters nennt sie Wut einen “Treiber für positive Veränderung”, plädiert dafür, sich mit positiven wie negativen Emotionen auseinanderzusetzen, sie zu managen und Coping-Strategien zu entwickeln. Oder anders gesagt und dem gemeinsamen Motto treu: einen “Sense of Self” zu entwickeln.

“Als CEO von Instahelp freue ich mich total, als Testimonial für die aktuelle Mercedes-Benz Österreich Kampagne die Stimme für Mental Health zu sein”, sagt Frech zu ihrer Rolle in der neuen Initiative. “Mit der von Mercedes-Benz Österreich initiierten Kampagne ‘Sense of Self’ gilt es, Stigmen um mentale Gesundheit hinter uns zu lassen. Gründer:innen sind typische High-Performer. Gerade deswegen sind sie von mentalen Gesundheitsproblemen betroffen. Sie gehen Risiken ein, arbeiten unter Unsicherheit, erleben sozialen Druck und sind oft mit Scheitern konfrontiert. Ein mental starkes Mindset kann hier helfen. Wir möchten mit der Initiative auch Gründer:innen dabei helfen, ihren ‘Sense of Self’ zu finden.”

Interessierte können mehr über die Mercedes-Instahelp-Initiative im Rahmen des Fifteen Seconds Festivals von 5. bis 7. Juni in Graz erfahren, wo beide Partner das Thema “Balance zwischen Leistung und Gesundheit” etwas mehr in den Mittelpunkt der Startup-Szene rücken wollen.

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