01.09.2015

Investment Punk Gerald Hörhan: “Das Mittelstandsleben ist nichts für mich”

Gerald Hörhan ist österreichischer Investment Banker, Unternehmer und Autor. Der Millionär ist vielleicht noch besser bekannt unter seinem „Spitznamen“: Investment Punk. Im Interview erzählt der schillernde Investor, wieso er schon als Dreizehnjähriger den Entschluss fasste, reich werden zu wollen und wieso Crowdfunding der moderne Weg zum Erfolg ist.
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(c) Investment Punk Academy: Gerald Hörhan kam auf einem Festival zum Spitznamen: Investment Punk.

Der Investment Banker investiert nicht nur in Startups, er baut auch selbst welche auf – aktuell die Investment Punk Academy. Dort ermöglicht Hörhan anderen, ebenfalls zu Erfolg und Reichtum zu kommen: In Online-Kursen lehrt der Selfmade-Millionär in verständlicher Sprache wie beispielsweise Aktien, Fonds oder Holdingstrukturen funktionieren.

Beim Gespräch dabei ist auch Lorenz Edtmayer, Brutkasten-Founder, der Gerald Hörhan persönlich kennt. Damit wird die Brutkasten-Serie “Foundertalk“ fortgeführt. Ziel der Gesprächsreihe ist es, exklusive persönliche Einblicke in das Leben von erfolgreichen Gründern und Unternehmern zu erhalten. Dass er dabei gleich von zwei Seiten den Brutkasten-Fragen ausgeliefert ist, nimmt der Investment Punk auf die leichte Schulter und teilt mit dem Brutkasten ganz ehrliche und persönliche Einsichten.

Sie sind dank eines Stipendiums zum Studieren in die USA nach Harvard gegangen- kamen Sie dort zum ersten Mal zur Einsicht: „Ich will durchstarten?“

Gerald Hörhan: Die hatte ich schon einige Jahre früher und zwar mit dreizehn. Ich wusste damals schon, dass das typische Mittelstandsleben nichts für mich ist. Damit meine ich den Ablauf jener Menschen, die besonders früh aufstehen müssen, um rechtzeitig in die Arbeit zu kommen, im besten Fall in einem Auto mit Nähmaschinenmotoren. Sie gehen einer Arbeit nach, die ihnen sowieso keinen Spaß macht und wo sie dem Chef in den Arsch kriechen müssen, um doch nur Zettel von A nach B zu schieben. Abends kommen sie erschöpft zurück nach Hause, um einkaufen zu gehen, dann zu kochen und/oder putzen, bis sie entkräftet vorm TV zu Hause Abends einschlafen. Und sie haben keine Kohle, keine Freizeit, … Ich wusste schon früh, dass ich mit dieser Aussicht niemals um 7 Uhr in der Früh aufstehe. Ich dachte mir daher, entweder ich ende in der Gosse, wo es aber nicht schön ist und wo es keine schönen Autos bzw. Haubenkoch-Essen gibt oder ich muss eben an die Spitze.

Mit 13 stelle ich mir vor, dass man das noch nicht so ganz durchgeplant hat…

Nein, das nicht. Aber ich wusste zumindest: Ich will an die Spitze. Ich möchte zu den Leuten zählen, die etwas besitzen und jenen, die etwas bewegen, die Freiheit und Kohle haben.

Wie ging es also weiter?

Ich habe ein Abitur von 1,0 gemacht, obwohl ich einer der schlimmsten Schüler war. Ich habe die Mathematik- und auch die Latein-Olympiade gewonnen. Ich habe trotz Uni und auch während dem Studium gearbeitet, immer 30- 35 Stunden die Woche und im Sommer-Praktikum oft 70 – 80 Stunden die Woche. Meine nächsten Stopps waren JP Morgan in New York, wo ich im M&A Bereich gearbeitet habe und bei McKinsey auch im Corporate Finance Bereich.

Wie ist denn eigentlich das Investment Punk Image entstanden?

Ein Rebell war ich schon immer – der war ich schon in der Schule. Musik habe ich auch schon immer gerne gehört. Auf den Namen sind Kumpels und ich auf einem Musikfestival in der Nähe von Rostock gekommen. Da bin ich im richtigen Punker Outfit in der Innenstadt von Rostock gesessen und habe gleichzeitig mit der Bank einen Vertrag verhandeln müssen. Die Leute haben nach einiger Zeit begonnen zu fragen, was ich denn beruflich mache. Einen Punk mit Computer und Handy bewaffnet sieht man auch nicht alle Tage am Punk Rock Festival. Doch obwohl sie alles Mögliche geraten haben, auf Investment Banker sind sie nicht gekommen. Ein Kumpel meinte dann – nachdem wir bereits 25 Drinks gewonnen hatten – „Du bist kein Investment Banker sondern ein Investment Punker“.

Ein paar Jahre und drei Bücher später: wann haben Sie realisiert, dass sie ihr Ziel erreicht haben, dass sie sich zu den Reichen zählen können?

Das ist ein sequenzieller Prozess. Ich war Millionär, bevor ich 30 war. Und relativ früh finanziell unabhängig. Damals waren Immobilien noch nicht so teuer und ich habe damit begonnen, mit meinem Geld Immobilien zu kaufen. Mein Vorteil: ich habe gut verdient und trotzdem nicht jedes Jahr meinen Lebensstandard in die Höhe geschraubt, was viele machen, wenn sie gut verdienen. So blieb natürlich was über – wenn man seine Ersparnisse dann noch gut investiert, kann man ein Vermögen anlegen.

Welchen Luxus haben Sie sich denn trotzdem gegönnt?

Ich war immer schon ein Autoliebhaber. Mein erstes Auto fuhr ich mit 22 Jahren und es war ein 250 PS BMW. Meinen ersten Sportwagen hatte ich mit 25. Ich habe mir früh geschworen: mein Leben lang fahre ich keinen Golf und keine Nähmaschinen. Und daran habe ich mich gehalten.

Das muss teuer gewesen sein…

Mein erstes Auto war kein Neukauf, sondern „gebraucht, aber geschickt gekauft“. Im Jahr 2007 habe mir meinen Aston Martin Wunsch erfüllt – Übrigens auch nicht neu. Aber jetzt? Wenn man erst einen Aston Martin hat, dann ist der Unterschied zu einem Mc Laren oder Pagani nicht mehr sehr groß. Ich meine, mein heutiges Problem ist vor allem, dass ich nicht dazu komme, die Autos zu fahren…

Haben Sie denn auch ein Elektroauto?

Ich bin einen Tesla Probe gefahren. Ein fantastisches Auto, ein Meisterwerk! Ich habe allerdings das Problem, dass die Reichweite eines Elektroautos bei meiner Fahrweise maximal 200 km ist – da kommt man vielleicht bis nach Graz und das ist reicht mir nicht. Ich denke, so ein Auto eignet sich für zwei Dinge: als Dritt- oder Viertfahrzeug, oder wenn man sich an einem Ort befindet, wo man primär keine weiten Strecken zurücklegt. Ich sehe den Sinn vor allem im Silicon Valley, wo es viele Lade-Stationen gibt, oder in Hongkong. Sobald man aber Distanz zurücklegen muss und es eine beschränkte Anzahl von Ladestationen gibt, zahlt sich ein Elektroauto nicht aus.

+++ Kein Elektroauto-Trend bis 2040? +++

Würden Sie heute noch raten in Immobilien zu investieren, um sich einen Reichtum zu schaffen?

Tendentiell ja, aber derzeit sind die Preise sehr hoch. Darum: Vorsicht walten lassen.

(c) Investment Punk Academy: Gerald Hörhan kam auf einem Festival zum Spitznamen: Investment Punk.

Wie stehen Sie eigentlich zum Thema Crowdfunding?

Es ist sicherlich eine sehr attraktive Möglichkeit für Unternehmen sich Geld zu beschaffen, weil natürlich die Bedingungen, die ein unerfahrener Kleinanleger stellt, wesentlich weniger scharf sind, als jene, die im Private Equity Fonds vom Business Angel gestellt werden. Daher: Aus Unternehmer Sicht ist es sehr attraktiv, ob der Anleger langfristig Geld verdienen wird, wage ich zu bezweifeln. In Österreich wurde das Gesetz möglicherweise recht fortschrittlich gestaltet, andererseits, wird es noch viele rechtliche Streitereien geben, wenn die ersten via Crowdfunding realisierten Projekte den Bach runtergehen. Der ahnungslose Kleinanleger hatte dann plötzlich keine Ahnung, dass auch etwas schief gehen kann.

Wenn ich heute starten würde, würde ich mir vielleicht auch via Crowdfunding Geld holen und nicht vom VC, der einen oft das Blaue aus den Augen nimmt. Also aus Unternehmenssicht definitiv eine super Sache relativ schnell und einfach zu viel Geld zu kommen.

Es gibt inzwischen auch die Möglichkeit Immobilien via Crowdfunding zu erwerben…
Man kann es schon machen. Kritisch ist allerdings die Administration. Ein Beispiel: Wenn sie heute eine Immobilie zu mehrt kaufen und irgendwann steht eine größere Reparatur an – dann haben Sie womöglich hundert Leute, die Kleinbeträge investiert haben und nun zuschießen müssen. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine Horde unerfahrener und nicht unbedingt vermögender Kleinanleger. Dann wird es lustig!

Könnte Crowdfunding als Anlageoption eine Alternative zu Aktien sein?

Nein, einfach weil es nicht liquide ist. Und zweitens, weil es wesentlich risikoreicher ist. Hier braucht man noch mehr Know-how als bei Aktien.

Beim Aktienkauf gibt es immerhin einen Anteilsschein an einer Firma und wenn diese langfristig gut und stabil ist; und wenn man gewisse Tricks anwendet, die ich auch in meinen Seminaren oder in der Investment Punk Akademie lehre, kann man das Risiko wesentlich reduzieren. Beim Crowdfunding muss einem noch mehr bewusst sein, dass wenn das Projekt schief geht oder das Geld gestohlen wird – man es nicht mehr wieder sieht. Wenn man die Aktien smart kauft, kann man zwar ebenfalls viel verlieren, aber nicht alles.

In ihren Büchern schreiben sie, dass jeder reich werden kann, indem er aus dem System ausbricht… Aber, wäre jeder reich, würde unser System dann überhaupt noch funktionieren?

Meine Bücher sind Ratschläge für jeden einzelnen. Jeder hat die Möglichkeit, sie anzunehmen, aber nicht alle werden es tun. Wovon ich überzeugt bin: Wenn man die richtige Einstellung und Geduld hat, sowie hart arbeitet, kann jeder finanziell unabhängig sein. Sicherlich, wenn mehr Leute reich würden, verändert sich die wirtschaftliche Situation, aber wir stehen in den nächsten 5 -10 Jahren alleine durch die New Economy vor gewaltigen Veränderungen: in der Arbeitswelt, bei der Verteilung von Wohlstand und Macht: viele Jobs wird es nicht mehr geben und es wird zu einer höheren Arbeitslosigkeit kommen.

Apropos new economy: Gibt es eine Startup Blase?

Ja, sicherlich. Also die Startup-Bewertungen stehen in keinem Verhältnis, sowohl von dem was per Exit realisierbar ist, noch was sie tatsächlich wert sind. Normale Internetfirmen der ersten Generation (die bereits das extreme Wachstum hinter sich haben) werden mit 3 – 6fachem Cashflow gehandelt. Bei den Startups wird diese Absurdität deutlich: In der Theorie müssten dann viele Firmen so viel wert sein…

+++ Der richtige Zeitpunkt: Wann verkaufe ich mein Startup?+++

Wie kann man sich auf das „worst case“-Szenario vorbereiten?
Es geht vor allem ums Timing. Man weiß schließlich nicht, wann es passiert.

Welche Learnings haben Sie rückblickend mitgenommen?

Man muss gewisse wirtschaftliche Grundregeln einhalten – und: ‚wenn Scheiße passiert, muss man den Stier an den Hörnern packen und die Scheiße in Ordnung bringen’. Das gleiche gilt bei geschäftlichen Opportunitäten – da muss man schnell sein, aber manchmal auch viel Geduld mitbringen. Und man muss Leute, die für einen arbeiten am Erfolg beteiligen und ein Anreizmodell schaffen. Man braucht eine entsprechende Portion Selbstdisziplin und muss dauernd was Neues lernen.

Sind Sie eigentlich an Startup-Investments interessiert?

Ich bin Business Angel bei ein paar Unternehmen. Da sind auch old economy Firmen dabei, die ich mit aufgebaut habe, wie der Verlag Edition A, wo mir ein Drittel gehört. Die Investment Punk Academy ist mein eigenes Startup, in das ich Geld und Zeit investiere.

Wann ist ein Startup für Sie interessant?

Es muss das Team, das Geschäftsmodell und die Ökonomie passen. Ich zahle bestimmt keine Fantasie-Bewertungen – das kann dann gerne jemand anderer machen… Ich bin opportunistisch: Ein gutes Geschäft mit möglichst überschaubarem Risiko im Verhältnis zum Ertragspotential. Und natürlich etwas, wo ich Wert stiften kann.

In wie vielen Startups sind Sie investiert?

Inklusive der old economy Unternehmen sind es sieben oder acht.

Welche Leute bewundern Sie?

Peter Thiel oder Mark Zuckerberg. Auch die Google Gründer, es gibt einige…

Welche Ziele möchten Sie noch erreichen?

Aus der Investment Punk Academy möchte ich meine eigene Online Universität machen und einen Harvard Professor Stuhl sponsern, auf den ich mich dann setzen kann.

Vielen Dank.

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(c) Fotos: Investment Punk Academy

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Vor einem Jahr war man noch skeptisch: Nicht mal ein Viertel der heimischen Bevölkerung nutzte Generative KI rund um ChatGPT am Arbeitsplatz. Eine neue Studie von EY – namentlich die EY Work Reimagined Studie – zeigt nun, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am heutigen Montag vermeldet, sollen unter den von ihnen befragten Arbeitnehmer:innen mittlerweile drei Viertel – genau 75 Prozent – zu generativer KI am Arbeitsplatz greifen. Am häufigsten greift man zu KI-Tools im Technologiesektor. Dort liegt die Nutzungsrate schon bei 90 Prozent. Der öffentliche Sektor bildet mit einer Nutzungsrate von 60 Prozent das Schlusslicht.

EY: KI-Schulung sei “überdurchschnittlich” und “exzellent”

Von den drei Vierteln all jener, die KI regelmäßig am Arbeitsplatz nutzen, merkt ein Drittel bereits positive Auswirkungen durch den Einsatz von Generativer KI. Folgen genannt werden etwa gesteigerte Produktivität (37 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich auf stärker wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren (36 Prozent).

Darüber hinaus beobachten KI-Nutzende einen starken Kompetenzaufbau: 58 Prozent der Befragten bewerten die themenbezogenen Entwicklungs- und Schulungsprogramme ihres Unternehmens als “überdurchschnittlich” oder “exzellent”.

Boomer hinken hinten nach

Wenig überraschend macht sich allerdings eine Alterskluft bei der Nutzung von KI am Arbeitsplatz bemerkbar: So nutzen 27 Prozent der befragten Millennials KI regelmäßig, während dies nur bei sieben Prozent der Babyboomer der Fall ist.

Dass die Einführung von KI im Unternemen auch einen wesentlichen Einfluss auf das Standing im Arbeitsmarkt und das Mithalten im Wettbewerb hat, weiß Regina Karner von EY Österreich. der EY-Partnerin zufolge habe GenAI “Wichtige Themen für die Belegschaft in den Fokus gerückt”. Darunter Technologie- und Kompetenzinvestitionen, Unternehmenskultur, Vertrauen und Mitarbeiterbindung.

GenAI sei überdies essenziell für die Talentestrategie von Arbeitgeber:innen – und beeinflusse damit deren Standing am Arbeitsmarkt.

KI beeinflusst Blick auf Karriere

Allerdings zeigt EY mit seiner neuen Studie auch, dass sich KI nicht nur auf die Arbeit selbst, sondern auch auf arbeitsbezogene Sichtweisen auswirkt. So vermeldet die Wirtschaftsprüfung das Stimmungsbild, dass sich Mitarbeitende zwar als “motivierte Unterstützung” ihres Arbeitgebers sehen, gleichzeitig dennoch “nach höheren Verdienstmöglichkeiten” Ausschau halten (81 Prozent der Befragten).

Zudem rückt KI und dessen Effizienzsteigerung die Themen “Work-Life-Balance” und “Karriereaussichten” (79 Prozent) sowie die Nachfrage nach einer “besseren Führungskultur” (76 Prozent) in den Vordergrund. Auch die Möglichkeit, remote arbeiten zu können, ist für drei Viertel der befragten Belegschaft ein essentielles Kriterium, das durch den Einsatz von GenAI stärker in das Rampenlicht gerückt ist.

Im Rennen um das Gewinnen und Halten von Talenten sind Unternehmen dazu angehalten, sich auf die eben genannten “Soft”-Aspekte zu bemühen. Allen voran: Unternehmenskultur, Anreizsysteme und Bildungsangebote, sagt Karner, “um so die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erreichen”.

Lust zur Kündigung steigt – vor allem bei jungen Männern

Außerdem hebt EY die Haltung jüngerer Generationen – allen voran die GenZ (geboren 1996 und 2012) und Millennials (geboren zwischen 1980 und 1995). Die beiden Jung-Generationen am Arbeitsmarkt haben eine fast doppelt so hohe Kündigungsabsicht wie Babyboomer. Außerdem sind Männer im Vergleich zu Frauen um ein- bis zweimal eher bereit, ihren Job zu kündigen.

Diese Bereitschaft sei allerdings nicht schlichte Utopie, sondern ein konkreter Plan: Denn die jüngste EY-Studie verzeichnet, dass rund 38 Prozent der befragten Mitarbeitenden in “den nächsten zwölf Monaten kündigen wollen”. Von diesen planen 26 Prozent, so EY, “einen Wechsel in ihrer aktuellen Sparte”. Ein Viertel der Kündigungs-Sympathisanten plant allerdings den Wechsel in eine andere Branche.

Am ehesten stünden Millennials der Kündigung nahe – ganze 40 Prozent denken laut EY darüber nach. Unter Babyboomern sei es nur ein knappes Viertel – konkret 23 Prozent.

Die Kündigungsabsicht ist im Vergleich zum Vorjahr im Allgemeinen gestiegen – um ganze vier Prozent, heißt es von EY. Auch über einen Wechsel des primären Arbeitsortes wird immer mehr nachgedacht (37 Prozent).

Individualismus im Vordergrund

“Individuelle Erwartungen stehen immer mehr im Vordergrund, und traditionelle Ansätze zu Karriere, Belohnungen und Arbeitsort greifen nicht mehr”, stellt Karner in Bezug auf die Studienergebnisse klar. Ein häufiger Wechsel des Arbeitgebers bringe neue Erfahrungen, andere Fähigkeiten und zudem die Möglichkeit auf Flexibilität. Für Personalverantwortliche sei ein Fokus auf Werte und Erfahrungen indes ein Vorteil, so Karner.

Dass KI dezidiert zur Kündigungsbereitschaft von jungen Generationen beiträgt, wird so in der Studie nicht dargelegt. Dennoch könnte der technologische Fortschritt, flexibleres Arbeiten und das Schaffen neuer Geschäftsbereiche – in Kombination mit der immer größer werdenden Bedeutung von Individualismus und Selbstbestimmtheit – zur Wechselbereitschaft der Generation beitragen.

Talente-Management soll in den Fokus

Angesichts der präsentierten Studienergebnisse empfiehlt Karner, sich als Unternehmen einen Vorsprung im Talente-Management zu erarbeiten. Dafür sei ein Fokus auf folgende Bereiche notwendig: Gesundheit, Technologie und GenAI, faire Vergütung sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und Unternehmenskultur. Bei 70 Prozent der Befragten bleibt dahingehend allerdings noch Luft nach oben, heißt es.


*Im Rahmen der Studie befragte EY weltweit 17.350 Mitarbeitende und 1.595 Arbeitgeber:innen aus 23 Ländern und 27 Branchen.

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