05.02.2024

Founder’s Pass: Impact Hub Vienna startet Programm für Social Startups

Der Impact Hub Vienna baut die Unterstützung für Social-Startups mit dem Founder's Pass weiter aus.
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Founder's Pass, Impact Hub Vienna
(c) Impact Hub Vienna - Der Founder's Pass richtet sich an Social-Startups.

Gründer:innen stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Von Finanzierung über Skalierung, Marktaufklärung, Navigation in regulatorischen Umgebungen bis hin zur Rentabilität gibt es viele Hürden zu nehmen. Das gilt umso mehr, wenn Startups einen großen sozialen Impact zum Ziel haben, und daher natürlich auch hohe soziale und nachhaltige Ansprüche an sich selbst haben. Genau hier möchte der Impact Hub Vienna zusammen mit den Zweigstellen Climate Lab und Future Health Lab ansetzen und bietet jetzt eine All in One-Lösung für Startups im sozialen Bereich: den Founder’s Pass.

Founder’s Pass als Mentoring-Initiative

Verfügbar in ganz Österreich und Europa, bietet der Founder’s Pass Zugang zu spezialisierten Masterclasses und Mastermind-Gruppen, die wichtige Themen für Gründer abdecken sollen. Darunter: Investitionen, Finanzierung, Marketing oder Teammanagement.

“Der Founder’s Pass ist genau das, was wir bei Plantika jetzt in der Scaleup-Phase brauchen. Masterclasses, die auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind und Mastermind-Gruppen, in denen wir von anderen Startups lernen können”, sagt Mathieu Lebranchu, Gründer des Wiener Startups Plantika zur neuen Option.

Netzwerke schaffen

Dabei steht auch die Vernetzung mit Investor:innen im Fokus: “Den Founder’s Pass hätte ich gut gebrauchen können, als ich Revo Foods gegründet habe”, sagt Manuel Lachmayr, CTO bei Revo Foods. “Alles passiert auf einmal und man denkt ‘Ich habe keine Zeit’, aber mit Tipps und Erfahrungen von erfolgreichen Startups, die schon weiter sind, hätten wir uns viel Zeit und Ressourcen sparen können.”

Zu den Gründer:innen, die ihre Erfahrungen im Rahmen dieser Initiative teilen, zählt auch Astrid Aschenbrenner von Einzelstück. Sie sagt: “Ich freue mich darauf, meine Kämpfe, Erkenntnisse, Fragen und Meilensteine zu teilen. Austausch, Vernetzen und gegenseitige Unterstützung unter Gleichgesinnten in der Impact Hub-Community sind unbezahlbar.”

Founder’s Pass-Start bereits am 15. Jänner erfolgt – Bewerbungen noch offen

Die Aktivitäten des Founder’s Pass begannen am 15. Jänner mit einer Masterclass mit Yves Pircher, Investmentexperte bei smartworks innovation. Weitere geplante Masterclasses behandeln Post-Investment-Strategien sowie Teammanagement und Marketing.

Bewerbungen für den Founder’s Pass können hier eingereicht werden. Das Angebot richtet sich insbesondere an Gründer:innen aus den folgenden Bereichen: Klimaneutralität, Energie, Mobilität, Bauwesen, Kreislaufwirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung und Jugend, Diversität und Inklusion, Biodiversität, Frieden & Demokratie, Kultur und Kreativität, Städte und Gemeinden, Ernährungssysteme und soziale Innovation.

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13.12.2024

Storebox-Gründer Braith: “gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen”

Ist die aktuelle wirtschaftliche Situation wirklich so dramatisch? Und was braucht es jetzt, damit Österreich und die EU wirtschaftlich wieder nach vorne kommen? Storebox-Co-Founder Johannes Braith im Interview.
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Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith
Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith | Foto: brutkasten

Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

Storebox-Co-Founder und -CEO Johannes Braith sieht im brutkasten-Interview auch Chancen, die die Krise biete, formuliert aber konkrete Maßnahmen, die dazu nun auf politischer Seite ergriffen werden müssten.


brutkasten: Düstere Prognosen und drastische Appelle stehen aktuell in der Wirtschaftsberichterstattung an der Tagesordnung. Wie beurteilst Du die Situation? Ist sie wirklich so dramatisch?

Johannes Braith: Ich beobachte die Großwetterlage natürlich laufend. Allerdings halte ich es für gut, wenn man sich in seinen daily Operations als Founder nicht zwangsläufig beunruhigen lässt. Gerade Startups sind es gewohnt Krisen zu managen bzw. mit ihnen umzugehen. In manchen Fällen kann dadurch sogar etwas Positives entstehen. Denn Krisen erzwingen oft Veränderungen, welche wiederum oft Chancen beinhalten.

Aber natürlich finde ich es beunruhigend, dass wir, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa angeht, so dramatisch den Anschluss verlieren. Ich hoffe, dass der steigende Schmerz dazu führt Regulierungen abzubauen und ein neues Selbstverständnis hinsichtlich Wirtschaft, Startups und Technologie einkehrt.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten in Österreich möglichst schnell umgesetzt werden? Was muss unbedingt ins Regierungsprogramm?

Das Thema ist leider ziemlich mühsam, da sehr, sehr gute Vorschläge seit langer Zeit am Tisch liegen, die allerdings nicht umgesetzt wurden. Ein wichtiger Punkt ist es bestimmt, Risikokapitalgeber zu incentivieren – Stichwort Beteiligungsfreibetrag.

Noch wichtiger wäre es allerdings die Steuern auf Arbeit deutlich zu reduzieren. Wir sind in einer Zeit, in der wir die Extrameile gehen müssen. Das sollte auch belohnt werden. Man könnte z.B. Überstunden steuerlich freistellen, Pensionisten incentivieren, wenn sie in der Rente arbeiten möchten – eventuell gänzlich steuerfrei, oder man kann über Modelle nachdenken, mit denen man Vollzeitarbeit nicht nur ermöglicht (Kinderbetreuung) sondern eventuell auch belohnt.

Generell stelle ich mir die Frage, wie Menschen den Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit wieder zurückerlangen können. In vielen Gesprächen und Beobachtungen sehe ich, dass die Leistungebereitschaft extrem abgenommen hat. Ob das immer durch politische Maßnahmen geheilt werden kann, bezweifle ich. Ich halte viel von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

Und was sollte die neue EU-Kommission unbedingt sofort angehen?

Regulierung massiv abbauen. Ich bin mit Storebox mittlerweile in sechs Ländern und mehr als 200 Städten operativ tätig. Es kann ja nicht sein, dass wir gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen vorfinden, die das Prosperieren von Unternhemen extrem erschweren.

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Die Lohnkosten senken, Regulierungen massiv reduzieren und die Zuwanderung hochqualifizierter Personen massiv erleichtern.

Was bräuchte es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse für einen IPO eines Scaleups wie Storebox attraktiv ist?

Große Anschlussfinanzierungen müssen in Europa mit europäischem Kapital getätigt werden, um ab einer gewissen Stage als logischen Schritt einen IPO auch in einem europäischen Heimatmarkt zu forcieren.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Aktuell noch nicht. Ich lebe sehr gerne in Österreich und sehe nicht alles nur negativ. Wir leben in einem tollen Land mit vielen Möglichkeiten, toller Infrastruktur und einigermaßen stabilen Verhältnissen. Die Verwaltung dieses Zustands wird allerdings nicht ausreichen. Es muss gestaltet werden, um den Standort attraktiv zu halten.

Bitte eine Prognose: Abhängig von den Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen werden – was ist das Worst- und was das Best-Case-Szenario für Europa?

Das Worst-Case-Szenario: Die EU zerfällt in unterschiedliche Lager, weil es nicht möglich war, Interessen zu alignen und die großen Hebel zu betätigen. Geopolitisch wäre das eine absolute Katastrophe!

Das Best-Case-Szenario: Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch radikale Maßnahmen wieder hergestellt. Die Menschen spüren eine deutliche Entlastung, haben Perspektiven und glauben an eine bessere Zukunft. Europa wächst weiter zusammen und bleibt ein starker und wichtiger globaler Player.

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