18.01.2022

Founders of Europe: Österreicher:innen gründen neuen Startup-Investor

Junge Unternehmer:innen wollen ihr Kapital und auch ihre Erfahrung in neue Startups aus Europa investieren. An Bord sind bekannte Köpfe aus der Startup-Szene Österreichs.
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Die Gründer:innen von Founders of Europe © K.Schiffl
Die Gründer:innen von Founders of Europe © K.Schiffl

Für frühphasige Startups auf der Suche nach Startkapital gibt es in Österreich eine neue Anlaufstelle: Einige bekannte Köpfe aus der Startup-Szene haben sich zusammengetan und mit “Founders of Europe” einen neuen Early-Stage-Investor gegründet. Die Gründungsgesellschafter der in Wien ansässigen FOE Investment GmbH bestehen aus Benjamin Ruschin (Co-Founder WeAreDevelopers & CEO Code Capital Holding), Thomas Urbanek (Co-Founder TAURUS Sicherheitstechnik), Christina Neworal (Co-Founder Olav), Peter Steinberger (Ex-Founder PSPDFKit), Larissa Kravitz (Founder Investorella), Kambis Kohansal Vajargah (Head of Startup Services der WKÖ) und dem Cybersecurity-Profi Avi Kravitz.

Investments in Pre-Seed und Seed

Investieren will “Founders of Europe”, wie der Name vermuten lässt, nicht nur in österreichische Startups, sondern in europäische Technologie-Startups. Dafür wollen die Initiator:innen ihre finanziellen Ressourcen bündeln und in der Pre-Seed- und Seed-Phase Kapital bereit stellen. Darüber hinaus wollen die erfolgreichen Unternehmer:innen aber auch ihre eigene Expertise und ihr Netzwerk aus Investor:innen, Talenten und Kund:innen einbringen. Das war auch der ursprüngliche Gedanke beim ersten Anlauf, den Benjamin Ruschin 2021 gemeinsam mit Michael Ionita, ehemals CTO des Wiener Software-Startups Walls.io und in Österreich NoCode-Pionier, gestartet hatte. Im April kündigten die beiden unter dem Titel “Founders in Europe” einen Accelerator an, der sich den renommierten YCombinator aus den USA zum Vorbild nahm. Aufgrund unterschiedlicher anderer Projekte hatte der Accelerator nie so richtig Fahrt aufgenommen, wie Ruschin das vorzeitige Ende erklärt.

Anteile auch für Leistung als Business Angels

Demselben Kerngedanken zugrunde liegt wohl auch das Prinzip, dass jedes Investment von “Founders of Europe” auch eine “leistungsbezogene Komponente” umfassen soll, wie es in einer Aussendung heißt – Startups werden also auch Anteile für nicht-monetäre Leistungen der Business Angels abgeben. Ein erstes Investment will die neue Gesellschaft noch im Jänner bekannt geben und der monetäre Teil davon bewege sich im sechsstelligen Eurobereich. Insgesamt sind pro Jahr drei bis vier Neuinvestments geplant, wie Ruschin dem brutkasten verrät. Die Gesellschaft will sich außerdem die Option offen halten, auch externe Investor:innen mitziehen zu lassen und in dem Fall als Treuhänder zu agieren.

Gründer-Mindset soll Mehrwert stiften

“Aufgrund des Überangebots von finanziellen Investments, vor allem in der Early-Stage-Phase, können sich Startup-Gründer die Investoren mehr oder weniger auswählen. Unsere Strategie ist ganz klar: Unser Gründer-Mindset und unser diversifiziertes Skills-Set bringt den Foundern einen Added-Value den nur Wenige bieten können”, so Ruschin. Er und Thomas Urbanek, die Managing Partner von Founders of Europe, unterstützen die Portfolio-Founder als Mentoren in der Aufbauphase und im Aufbau der Vertriebsstrukturen. Peter Steinberger, der Ende 2021 ein 100-Millionen Euro-Investment in sein Startup PSPDFKit verkündet hat, unterstützt vor allem mit seiner Product-Expertise.

Larissa Kravitz, auch bekannt als “Investorella”, steuert ihr Finance- und Investing-Wissen bei. Kambis Kohansal unterstützt mit seiner jahrelangen Startup-Erfahrung und seinem Netzwerk. Die Olav-Gründerin Christina Neworal bringt ihr Wissen im Bereich Strategie, Positionierung, Marketing und Sales in die Startups ein. Und Avi Kravitz – er gilt als einer der führenden Cybersecurity-Experten Europas – unterstützt die Portfolio-Startups mit seiner Security-Expertise.

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Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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