29.01.2018

“found!”: Flüchtlings-Social-Startup-Inkubator von Deloitte und Impact Hub

Das Projekt found! wird dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführt. Die sechs Finalisten, die in den Inkubator für Social Startups mit Flüchtlingsschwerpunkt kommen, wurden nun bestimmt.
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found!
(c) Cochic Photography (vlnr): David Günther (Deloitte), Nina Poxleitner (MTOP), Lisa-Maria Sommer (MTOP), Amela Poglitsch (Deloitte), Klara Fasching (Deloitte)

“Ein erfolgreicher Integrationsprozess hängt maßgeblich vom geglückten Start ins Berufsleben ab. Wir unterstützen mit der Initiative found! Projektideen, die anerkannten Flüchtlingen diese Chance bieten wollen”, sagt Bernhard Gröhs, CEO von Deloitte Österreich. “Bereits im letzten Jahr konnten so aus vielversprechenden Ideen erfolgreiche Unternehmen entwickelt werden”. Damals war etwa Refugees{Code} dabei. Nun geht found! in die zweite Runde. Die sechs Finalisten, die in den sechsmonatigen Inkubator von Deloitte Future Fund und Impact Hub Vienna kommen, wurden bestimmt. Voraussetzung für die Teilnahme war die Ermöglichung von Arbeitsplätzen oder des Zugangs zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Fluchthintergrund.

+++ “Investment Ready”: Neuer Call für Impact Hub-Social-Startup-Programm +++

“Decken ein breites Spektrum am Arbeitsmarkt ab”

Nun werden die Finalisten im nächsten halben Jahr gemeinsam mit Experten von Impact Hub und Deloitte intensiv an der Optimierung ihres Businessplans arbeiten. Für zwei der Teams besteht nach dieser Phase die Chance auf weitere finanzielle Unterstützung und Pro Bono-Beratung. “Die Geschäftsideen der sechs Finalisten sind sehr vielversprechend. Sie decken ein breites Spektrum am Arbeitsmarkt ab”, sagt Matthias Reisinger, Co-Founder Impact Hub Vienna. “Im nächsten halben Jahr kann sich bei den Startups jetzt einiges tun. Wir werden die jungen Unternehmer in dieser spannenden Phase bestmöglich unterstützen.”

Promo-Video:

Die sechs Finalisten bei found!

  • More Than One Perspective (MTOP) bereitet gut ausgebildete Geflüchtete mit Workshops sowie Training, Coaching und Mentoring gezielt auf den Arbeitsmarkt vor und vermittelt sie an passende Unternehmen – der Brutkasten berichtete.
  • Shades Tours organisiert in Wien geführte Touren zum Thema Obdachlosigkeit. Durch eine Angebotserweiterung stehen bald auch Vorträge und Touren mit geflüchteten Personen in Österreich auf dem Programm. Dadurch können direkt Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Bei Topfreisen kochen Flüchtlinge für Eventcaterings in Wien und Umgebung Speisen aus ihren Heimatländern. Mit der neuen Topfreisen Academy sollen Geflüchtete nun zudem eine Gastronomie-Ausbildung erhalten, um anschließend an Gastro-Partnerunternehmen weitervermittelt zu werden.
  • Das Projekt Habibi & Hawara’s Bazaar ist ebenfalls in der finalen Runde. Hier ist zusätzlich zum etablierten Restaurant ein virtueller Marktplatz geplant. Dort sollen gemeinnützige Organisationen und Institutionen mit Flüchtlingsbezug eigenproduzierte Produkte und Waren verkaufen können.
  • Die Kattunfabrik gliedert geflüchtete Schneider in den Arbeitsmarkt ein. Zugleich werden langfristig Arbeitsplätze geschaffen, indem die Geflüchteten in den Produktionsprozess von im CultureLab erzeugten Kleidungsstücke eingebunden werden.
  • Bei Chance Giving, Chance Living 4 Refugees können junge Geflüchtete eine Art Vorlehre sowie ein Mentoring-Programm in Kooperation mit Schulen, Unternehmen sowie dem öffentlichen Sektor absolvieren. Ziel ist ein erleichterter Eintritt in den Arbeitsmarkt. Das steirische Projekt ist der einzige Finalist, der nicht aus Wien kommt.

+++ 30 under 30 Europe: Wiener MTOP-Founderinnen in Forbes-Ranking +++


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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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