19.09.2017

Citizen Science: Mit FotoQuest GO für den Landschaftsschutz fotografieren

Heute startet mit der Fotoquest GO-App eine Citizen Science-Initiative, die sich mit der Nutzung von Landflächen in ganz Österreich beschäftigt und ein Community-basiertes Monitoring etablieren will.
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(c) IIASA

“Bodenversiegelung durch Bebauung kann die Risiken von Hochwasser, Wasserknappheit, Zerstörung von Agrarflächen und Hitzewellen in den Städten, die zur globalen Erwärmung beitragen, erheblich verstärken”, sagt Wissenschafter Steffen Fritz, Leiter der Citizen Science-Projekte der IIASA (International Institute for Applied System Analysis) in Laxenburg/NÖ. Um diese Veränderungen in der Landschaft nachvollziehen zu können, wurde vom Intitut nun FotoQuest GO entwickelt. Mit der App für Android und iOS können User mithelfen, für die Wissenschaft wertvolle Daten in Bezug auf Landnutzung in Österreich zu sammeln.

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Fotografieren – Klassifizieren – Belohnung holen

Jeden Tag gehen in Österreich laut Umweltbundesamt rund 150.000 Quadratmeter an Boden verloren. Äcker und Grünland werden zu Flächen für Wirtschaft, Verkehr, Wohnen und Erholung umgewandelt. Nahezu die Hälfte der Böden wird versiegelt – das bedeutet, dass sie ihre ökologischen Funktionen wie die Speicherung von Wasser und Kohlenstoff verlieren. Umso wichtiger ist es, dass die Wissenschaft hier mit umfassenden und aktuellen Daten arbeiten kann, um bedrohlichen Entwicklungen vorzubeugen. Ziel der FotoQuest GO-Initiative ist es, im Zeitraum von drei Monaten aktuelle und umfassende Daten über die Landnutzung in Österreich zu sammeln. Die Teilnehmer werden aufgefordert, spezielle Orte aufzusuchen und mit der FotoQuest GO-App zu fotografieren sowie nach vorhandenen Kriterien zu klassifizieren: Agrar-Nutzflächen, Wiesen, Wälder, Straßen oder Gebäude. Die Teilnehmer bekommen dafür eine kleine (finanzielle) Vergütung.

Als Citizen Scientist den Klimawandel bekämpfen

Die Auswirkungen der Klimaveränderung sind in Österreich bereits deutlich sichtbar. Der Sommer 2017 war einer der heißesten in der Geschichte, was einem langfristigen Trend folgt. Die elf heißesten Sommer in der 251jährigen Messreihe der Wetterbeobachtung fanden alle nach dem Jahr 2000 statt. Dazu kamen Überschwemmungen, Murenabgänge und Starkregen. “Die Klimaveränderung ist bereits in vollem Gange und wir müssen entschlossene Schritte setzen, um katastrophale Folgen noch abzuwenden. Als ‘Citizen Scientists’ kann man nun einen wichtigen Beitrag leisten um bessere Daten über Landnutzung und -beschaffenheit zu erhalten. Das ist wichtig, um die Herausforderungen zu meistern, die direkt vor uns liegen”, sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher bei GLOBAL 2000.

Abgleich mit EU-Studie

FotoQuest GO wird die von den Citizen Scientists gesammelten Daten mit denen des Land Use and Coverage Area frame Survey (LUCAS) der EU ergänzen. Die Daten dieser EU-Studie werden alle drei Jahre aktualisiert und sind kostspielig in der Beschaffung. Die Orte, an denen die FotoQuest GO App Daten sammeln soll, entsprechen denen der LUCAS-Studie, um einen Abgleich zu ermöglichen. Partner der FotoQuest GO sind die IIASA, das Umweltbundesamt und GLOBAL 2000.

Kein voller Erfolg beim ersten Durchgang von FotoQuest GO

FotoQuest GO findet in Österreich schon zum zweiten Mal statt. Bei FotoQuest Austria 2015 wurden über 12,000 Fotos von über 2,000 Orten im ganzen Land gesammelt. Die Resultate der Initiative wurden auch im wissenschaftlichen Journal Remote Sensing veröffentlicht und bewiesen eindrucksvoll, dass Citizen Science-Initiativen erheblich dazu beitragen können, Studien wie LUCAS deutlich aufzuwerten oder die Kosten für derartige Studien in Zukunft deutlich senken zu können. Leider wurden aber vor allem entlegene Orte kaum oder gar nicht aufgesucht und erfasst. Von den insgesamt 9.000 Orten der LUCAS-Studie wurden lediglich 2.000 von Citizen Scientists aufgesucht. Auch die Klassifizierung der natürlichen Böden war nicht immer fehlerfrei – ganz im Gegensatz zu den meist korrekt eingeordneten Bebauungen.

Neues (monetäres) Motivationssystem

FotoQuest GO 2017 soll nun neue Maßstäbe setzen und dafür soll auch die Motivation zur Teilnahme gesteigert werden: Die Hobby-Wissenschaftler der diesjährigen Kampagne werden nun für jeden besuchten und vollständig erfassten Ort mit je einem Euro belohnt.
“Wenn ein Teilnehmer seine Eingaben hochlädt, folgt eine Empfangs-Bestätigung. Die Eingaben werden anschließend auf ihre Qualität geprüft und bei entsprechender Eignung wird dem Teilnehmer ein Euro gutgeschrieben. Der Ort wird dann von der Karte der FotoQuest-App gelöscht”, erklärt Tobias Sturm von IIASA die Funktionsweise der von ihm entwickelten App. (PA/red)

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Matthias Gruber und Daniel Keinrath von fonio.ai (c) Kurt Keinrath

KMUs und KI sollen sich nicht mehr ausschließen. Das frische Wiener AI-Startup fonio.ai kombiniert Künstliche Intelligenz mit Telefonnummern und ermöglicht es Kleinunternehmen, sich ihre eigenen KI-Telefonagenten “in wenigen Minuten” zu bauen. Damit könne man “Anrufweiterleitungen nutzen, um KI in bestehende Telefon-Workflows einzubinden”, heißt es im Ankünder-LinkedIn-Posting des Mitgründers Daniel Keinrath.

Co-Gründer lernten sich bei Sigma Squared kennen

Keinrath war von 2020 bis Mai 2024 als CO-Founder und CEO beim Wiener Startup GetNano tätig – unter anderem gemeinsam mit Claudio Rebernig. Das AdTech-Startup, das sich auf die Vermarktung von User Generated Content spezialisierte, wurde 2024 von stylink, einer deutschen Influencer-Vergütungs-Plattform, übernommen – brutkasten berichtete.

Nun startet der nächste Streich des Founders: Gemeinsam mit Matthias Gruber hat Keinrath fonio.ai aus Eigenmitteln gegründet: “Wir wussten sofort, dass wir diese Idee zum Leben erwecken müssen”, schreibt Keinrath auf LinkedIn dazu. Mittlerweile habe man sich auch ein “unglaubliches Team zusammengestellt und kommen schneller voran, als wir je erwartet hätten.”

Co-Founder Gruber war zuvor beim SoftwareTech Platomics als Chief Product Officer vertreten. Und ist – wie Keinrath selbst – Mitglied der Sigma Squared Society. Mit Ende September legt Gruber seinen Posten bei Platomics ab und wird sich fortan dem Ausbau von fonio.ai widmen. Gemeinsam verfolgt das Gründerduo das Ziel, “KMUs zu befähigen, ihren eigenen KI-Telefonagenten in wenigen Minuten zu erstellen”, heißt es aus LinkedIn.

Eigener KI-Telefonassistent “wenigen Minuten”

Fonio.ai erstellt “in Sekunden” eine zusätzliche Telefonnummer, “über die dein individueller KI-Telefonassistent künftig erreichbar ist”, heißt es auf der Website des Startups. Folglich könne man Aufgaben und Themen, die die KI abdecken soll, festlegen und Details zum Unternehmen preisgeben, damit “die KI zuverlässig auf Kundenanfragen reagieren kann”.

Auch die KI-generierte Stimme kann an den Typus des Unternehmens angepasst und als männliche oder weibliche Stimme festgelegt werden. Anschließend sei es möglich, die KI in interne CRM-Systeme, Terminkalender oder Datenbanken zu integrieren. Während der KI-Telefonassistent im Einsatz ist, werden “in Echtzeit” Reportings erstellt und man sieht, “wie gut die Telefonate laufen”.

Noch vor drei Tagen verkündete Co-Gründer Keinrath auf LinkedIn die beta-Version von fonio.ai: In der Anfangsphase werde jeder Kunde noch einzeln in die Funktionsweise der KI eingeführt. Bald wolle man aber den Schritt wagen und die Plattform universell zugänglich machen.

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