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Das Wiener Startup Foreus wurde 2021 von Stefan Embacher, Georg Coester und Albert Quehenberger (ehemals Sperl) gegründet, um gestohlene Kryptowährungs-Beträge aufzuspüren. Auch im B2B-Bereich arbeitet das Unternehmen für Banken, die einen Herkunftsmittelnachweis brauchen, wenn größere Summen von Kryptowährungen in Währungen wie Euro oder Dollar gewechselt werden. Vor kurzem hat man sich auf oberster Ebene neu aufgestellt, ist gewachsen und verfolgt Expansionspläne nach Deutschland und Israel.
“Wir haben entschieden, uns neu auszurichten”, erklärt Embacher. “Meine Co-Founder hatten neben Foreus noch andere Projekte, doch ich habe vollen Fokus auf mein Unternehmen gebraucht.”
Archiv: Stefan Embacher im brutkasten-Interview
So trennte sich das Gründertrio, laut Founder, im Guten und Embacher war in der Lage, die Management-Struktur neu aufzustellen.
Neue Rollenverteilung bei Foreus
Nachgerückt sind jetzt Danijela Babic, die die erste Mitarbeiterin im Startup war und nun “Head of Business Administration” ist, sowie Simon Degenkolb als “Head of Business Operation”, den Embacher bereits seit seiner Zeit beim Bundesheer kennt.
Dragana Legenovic als Legal Associate stellt die letzte Personalneuerung bei Foreus dar. Sie betreut als Absolventin der Rechtswissenschaften sämtliche juristischen Aufgaben, verfügt über Zusatzqualifikationen in Wirtschaft und IT und engagiert sich auch regelmäßig für gesellschaftliche Themen.
2021 erhielt Legenovic den Wissenschaftspreis der Arbeiterkammer Salzburg in der Kategorie „gerecht leben & arbeiten“. Außerdem war sie “Excellent Talent” an der Paris Lodron Universität Salzburg und wurde beim “ELSA Mergers and Acquisitions Moot Court 2019” als Best Speaker ausgezeichnet.
Startup kämpft gegen Rufmord und Stalking
Mit diesem Team und insgesamt nun 20 Mitarbeiter:innen hat Foreus auch sein Serviceportfolio ausgeweitet. Neben der Jagd auf Kryptoräuber sammelt das Startup, grob gesprochen, Informationen aus dem Netz zu Betrugsdelikten und schafft so mittels Indizien eine Grundlage für Strafverfahren.
Konkret bewegt sich das Foreus-Team in Chaträumen, sammelt Social Media Intelligence, nutzt Künstliche Intelligenz (KI) zur Bildauswertung und wird bei Rufmord und Stalking im Netz aktiv.
“Dies alles dient dazu, die Beweislast zu verdichten und die Beweiskette zu schließen”, präzisiert Embacher. “Krypto-Forensik macht jedoch noch immer rund 80 Prozent unserer Arbeit aus.”
Foreus “checkt” Kryptobörsen
Zu weiteren Aufgaben zählen neuerdings jedoch auch Geldwäschefälle und Terrorismusfinanzierung sowie das Auditieren von Kryptobörsen.
“Wir durchleuchten das dortige Management-Team, sehen nach, ob die Plattform einen Hackerschutz hat und wie sie allgemein aufgestellt ist”, so der Founder weiter. “Bei Rufmordkampagnen suchen wir nach der Person, die die Kampagnen schaltet und heben Leute bei ID-Diebstahl aus.”
Die Investmentfrage
Bisher ist Foreus, trotz großem Interesse diverser Investoren, organisch gewachsen und möchte diese Wachstumsentwicklung fortsetzen. Dafür ist man auf der Suche nach geschultem Personal mit Erfahrung.
“Ob wir tatsächlich ein Investment benötigen, wird sich im Sommer zeigen”, erklärt Embacher. “Wir möchten nach Deutschland expandieren und auch in Israel ein Büro eröffnen. Von dort aus streben wir eine weitere Internationalisierung an. Und schauen, wie sich die Nachfrage entwickelt.”