15.02.2022

Foresight Energy: “2min2mio”-Investor steigt bei israelischem Startup ein

Erfolgreiche Finanzierungsrunde für Foresight Energy, einem Unternehmen der Blue Minds Group.
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FSIGTH, Foresight Energy, Kern, Hinteregger,
(c) FSIGHT/FB - Das FSIGHT-Team darf sich über Unterstützung aus Österreich freuen.

Foresight Energy (FSIGHT), das in Israel von österreichischen Investoren mitgegründete High-Tech-Unternehmen im Bereich der Energiedatenanalyse hat kürzlich eine Finanzierungsrunde von knapp zwei Millionen Euro abgeschlossen. Als neuer Investor mit an Bord ist die BBH Hotelbetriebs GmbH von Bernd Hinteregger, dem Kärntner Tourismus- & Immobilienunternehmer, der vielen als Startup-Investor der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” bekannt ist. Er erwirbt mit seinem Investment vier Prozent an der in Hod Hasharon ansässigen Technologiefirma.

“Mich fasziniert und überzeugt die Innovationskraft des israelischen Teams. Eine derartige Softwarelösung braucht jeder Marktteilnehmer im zunehmend dezentralen Energiemarkt”, begründet Hinteregger sein jüngstes Investment. Neben dem Einstieg möchte die Immobiliengruppe des Unternehmers dem israelischen Startup auch einen “hands-on Zugang” in ein neues Marktsegment eröffnen.

“Predict” von Foresight Energy

Denn immer mehr Hotelketten und Immobilienentwickler würden ihren Strom aus Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energiequellen selbst produzieren. Das erfordere eine Softwarelösung zum kosten- und gewinnoptimierten Betrieb und FSIGHT wolle hier mit Hinteregger an Bord neue Märkte erschließen.

Konkret geht es um das Softwareprodukt “Predict”, das seinen Kunden (Netzbetreibern, Energieversorgern und der energieproduzierenden Industrie/Wirtschaft) eine vollautomatische KI-Energieplattform bieten will, die den schwankenden Verbrauch und die Nachfrage von Erzeugern und Verbrauchern auf Basis von Smart-Meter Daten in einem hochvolatilen Umfeld erkenne, analysiere und präzise vorhersage.

Senkung der Kosten

Dies soll zu einer enormen Senkung der Transaktionskosten, einer erheblichen Steigerung der betrieblichen Effizienz und höchster Genauigkeit bezüglich dezentraler Energieressourcen sorgen. So das Vorhaben.

“Die Energiewende, als die Herausforderung unserer Zeit, kann vor allem durch Innovation und technologischen Fortschritt bewältigt werden”, sagt Eveline Steinberger-Kern, Co-Investorin und AR-Vorsitzende von FSIGHT. “Das israelische High-Tech Unternehmen FSIGHT liefert den Schlüssel zur Erschließung ungenutzter und brachliegender Datenpotenziale von Energieproduzenten und -lieferanten.”

Neben Forecasts von Energieerzeugungs- und Verbrauchsdaten, bietet “Predict” zudem weitere Features, wie “Profiling & Clustering” der Kunden, Informations- und Controlling-Dashboards oder auf smarte Meterdaten basierte Tarifbildung. FSIGHT ist eines von aktuell 15 Portfoliounternehmen der in Wien und Tel Aviv ansässigen Blue Minds Group.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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