15.06.2016

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

Für die Mittagspause oder zu Hause im Feierabend: Essenslieferdienste nehmen einem das Kochen ab. Das deutsche Startup Foodora ist in dieser Branche mittlerweile sogar international aktiv. Auch in Wien kann man über Foodora Essen bestellen. Mit Laura Sänger und Alexander Gaied spricht der Brutkasten über Rollout-Pläne, Abstimmungswege und Fahrradkuriere.
/artikel/foodora-strenge-auswahl-fahrradkuriere

Obwohl Foodora erst im Oktober 2014 in München gegründet wurde, hat das Unternehmen bereits ein rasantes Wachstum hinter sich. Der Lieferdienst kooperiert mit über 7500 Restaurants in zehn Ländern. Das junge Unternehmen hat übrigens bereits Besitzer gewechselt: Im Herbst letzten Jahres wurde der Lieferdienst vom Vermittler-Dienst Delivery Hero übernommen.

Ein Team von rund 20 Mitarbeitern und über 180 Fahrradkuriere tragen in Wien dafür Sorge, dass die Bestellung auch während bewegter Zeiten beim Kunden ankommt. Das Startup kooperiert dabei mit Qualitätsrestaurants, die in der Regel keine Auslieferung anbieten. Seit knapp einem Jahr ist das Unternehmen in Wien aktiv. Der Lieferumkreis umfasst aktuell die inneren Bezirke und neuerdings auch den 19. Bezirk.

c) FoodoraLaura Sänger ist „Kind der ersten Stunde“ bei Foodora in Wien. Ursprünglich kommt sie aus Deutschland, in Wien hat sie aber bereits studiert. Bei Foodora zu arbeiten, sei zufällig entstanden: „Ein Freund von mir kannte den Gründer“, blickt sie zurück. Trotzdem sei der Beginn dann ein Sprung ins kalte Wasser gewesen – einen, den Sänger nicht bereut. Rund 20 Leute arbeiten in der Zentrale in Wien direkt auf der Mariahilferstraße. Dort, wo das Elektro Gönner bis in die frühen Morgenstunden Musik spielt, wird gegenüber bereits gearbeitet, wenn die letzten Feiernden den Weg nach Hause antreten.

Sport und Job

Alexander Gaied ist Head of Global Rider Management bei foodora. Im September letzten Jahres hat er sich auf eine Jobbeschreibung hin beim Unternehmen gemeldet – 48 Stunden später war er bereits im Team. Ein Großteil der 20 Leute im Wiener Büro kümmert sich um Operatives. Laura ist für PR-Tätigkeiten zuständig. Rund 180 Kuriere beschäftigt Foodora alleine in Wien. “Sie müssen sehr sportlich sein und natürlich begeisterte Fahrradfahrer”, meint Gaied. Drei Stunden sitzen die Fahrer oft am Rad. “Dazu kommt, dass sie technisch begabt sein müssen.” Dann etwa, wenn das Rad einen Platten hat. Der Auswahlprozess ist dabei durchaus strikt.  “Am Ende ist es schließlich der Fahrer, der den Kontakt mit dem Kunden hat”, meint Gaied.

Koordination über App

Die Fahrer bekommen über eine App die Auftragsbestätigung zugeschickt. Das zentrale Disponentensystem ist in Berlin. Das System ist klassischen Diensten nachempfunden. Ein sehr komplexer Algorithmus läuft im Hintergrund und stellt fest, wann der nächste Fahrer fertig ist. Der Radius ist so berechnet, dass eine Lieferung innerhalb von 30 Minuten in jeder Stadt möglich ist.

“Die Struktur wird schon zentral vorgegeben, aber jedes der Länder, in denen Foodora aktiv ist, hat einen Managing Director”, meint Gaied. Bei den rund 250 Partner-Restaurants gebe es auch viele “Hidden Champions”. Dank der pink gekleideten Fahrradkuriere mit den auffälligen Boxen kennen das Lieferunternehmen inzwischen viele Menschen. Foodora möchte wiedererkannt werden.

Doppeleffekt

Über die Web-Plattform soll außerdem ein Doppeleffekt entstehen: Restaurants sollen über Foodora von einem Werbeeffekt profitieren. Dazu sollen auch Marketingaktivitäten für neue, noch unbekannte Restaurants beitragen. Das Konzept habe man erst nach und nach implementiert – viele andere Ideen sind in Planung. Auch eine globale Marketing-Strategie gibt es nicht. “Man muss sich auf die Leute einlassen, akzeptieren wie die lokalen Begebenheiten sind. Wien ist sehr eigen, sehr individuell”, meint Sänger – “Und die Kunden super anspruchsvoll”, fügt Gaied an. Aufs Feedback wird – wie bei anderen Startups auch – besonders viel wert gelegt. “Die Meinung unserer Kunden ist für uns natürlich super wichtig. Da muss man selber die ganze Zeit dahinter sein”, meint Sänger. Soziale Medien seien dafür gute Kommunikationskanäle. Übrigens ist es bei Foodora Pflicht, sich auch selbst als Fahrradkurier zu probieren.

Roll-out in neuen Ländern

Wie man den Roll-out in neuen Märkten angeht, hängt von den Begebenheiten vor Ort ab. Manchmal übernimmt Foodora auch bereits bestehende Dienste. In Österreich hat man dieses Jahr den Mitbewerber “Heimschmecker” geschluckt. Der Dienst war bereits im Markt verankert und hatte ein existierende Restaurant-Netzwerk. Der große Unterschied zu Foodora war die Lieferung: Heimschmecker setzte bis kürzlich auf Autozustellung.

“Es gibt lokale Unterschiede, die man beachten muss”, meint Sänger. Darum sei es auch wichtig, vor Ort ein Office zu haben. “Wir haben hier in Wien zwar kein eigenes Developer-Team, aber ansonsten sind wir bis auf regelmäßige Abstimmungen sehr autark”. Wenn jemand eine Idee hat, dann kann es schon auch passieren, dass sie global ausgerollt wird. “Unsere Firmenpolitik ist keine “One way”-Gasse”, betont auch Gaied. “Auch wenn wir keine klassische Headquarter Struktur haben”.

In die Bundesländer?

Ein Roll-out neben Wien in andere Bundesländer steht noch nicht fest. Offen sei man dafür. Überhaupt hat man bei foodora die Einstellung, alles auszuprobieren. Auch wenn etwas nicht klappt – gelernt hat man trotzdem etwa. Zum Beispiel hat Foodora probiert, eine Frühstücks-Lieferung zu starten. Das sei überhaupt nicht angekommen. Vielleicht setzt der Wiener doch noch auf den Wiener Kaffeehaus-Charme.

Deine ungelesenen Artikel:
21.11.2024

Püspök: Europäische Investitionsbank unterstützt Agrar-Projekt mit 80 Mio. Euro

Die Unternehmensgruppe Püspök errichtet sechs Agrar-Solarparks mit Batteriespeicher bis 2026 im Burgenland. Sauberer Strom für 71.000 Haushalte. Neben der EIB beteiligt sich die Erste Bank ebenfalls an diesem Vorhaben. Federführend dabei ist Lukas Püspök, Founding Partner von Push Venures.
/artikel/puespoek-europaeische-investitionsbank-unterstuetzt-agrar-projekt-mit-80-mio-euro
21.11.2024

Püspök: Europäische Investitionsbank unterstützt Agrar-Projekt mit 80 Mio. Euro

Die Unternehmensgruppe Püspök errichtet sechs Agrar-Solarparks mit Batteriespeicher bis 2026 im Burgenland. Sauberer Strom für 71.000 Haushalte. Neben der EIB beteiligt sich die Erste Bank ebenfalls an diesem Vorhaben. Federführend dabei ist Lukas Püspök, Founding Partner von Push Venures.
/artikel/puespoek-europaeische-investitionsbank-unterstuetzt-agrar-projekt-mit-80-mio-euro
PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Foodora: Wieso die Auswahl der Fahrradkuriere besonders streng ist