12.04.2017

Foodora: Fahrradboten gründen in Wien Betriebsrat

Die neue Interessensvertretung will verbindliche Standards für Fahrer aushandeln. Langfristiges Ziel ist ein eigener Kollektivvertrag für die gesamte Sparte. Die zuständige Gewerkschaft vida äußert sich positiv über die Kooperationsbereitschaft der Foodora-Geschäftsführung.
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Wie orf.at berichtet, starteten die Mitarbeiter des Fahrradzustellservice Foodora nun in Wien einen Betriebsrat. Das in München gegründete und in Berlin ansässige Unternehmen beschäftigt in Österreich rund 300 Fahrradboten. Etwa 100 davon sind angestellt, der Rest als freie Dienstnehmer tätig. Die neu gegründete Interessensvertretung will verbindliche Standards für Fahrer ausverhandeln – rechtlich kann sie freilich nur die Angestellten vertreten.

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“Kollektivvertrag ist unerlässlich”

Auf Lange Sicht will der Betriebsrat einen Kollektivvertrag für die gesamte Branche erreichen. In Österreich gibt es insgesamt rund 450 Fahrradlieferdienste. Für Karl Delfs von der Gewerkschaft vida ist der Schritt daher nur logisch. “Wenn es in einem wachsenden Markt keinen Rahmen gibt, ist Sozialmissbrauch an der Tagesordnung. Ein Kollektivvertrag ist unerlässlich”, sagt er gegenüber orf.at. Tatsächlich basieren die Maßnahmen des neu gegründeten Betriebsrats jedoch eher auf Unsicherheit bezüglich der Zukunft, als auf Unzufriedenheit mit der gegebenen Situation.

Mehrere Gründe zur Besorgnis

Denn prinzipiell räumt Betriebsratsvorsitzende Adele Siegl ein, dass die Situation in Wien im internationalen Vergleich nicht schlecht sei. Es gebe jedoch mehrere Gründe zur Besorgnis. So wurde etwa kürzlich von 375 auf 300 Boten reduziert – laut Geschäftsführung aufgrund saisonaler Schwankungen in der Nachfrage. Das Kilometergeld von 60 Cent und ein Zuschlag im Winter, die angestellte Fahrer momentan zusätzlich zu 7,58 Euro Stundenlohn erhalten, sind vertraglich als freiwillige Leistung des Arbeitgebers festgelegt und könnte somit jederzeit gestrichen werden. Für freie Dienstnehmer, die der Betriebsrat jedoch, wie oben angemerkt, offiziell nicht vertreten kann, ist die Situation natürlich noch unsicherer. Bei ihnen ist daher auch die Fluktuation besonders hoch.

Chancen für Kollektivvertrag stehen gut

Eines der vorrangigen Ziele des Betriebsrats ist daher, die bislang freiwilligen Leistungen vertraglich verpflichtend zu machen. Diese machen etwa 10 bis 15 Prozent des Lohns aus. Die Chancen dafür, wie auch für eine Übereinkunft über einen Kollektivvertrag stehen gut. Das Foodora-Management habe sich kooperativ verhalten, sagt Delfs. Die Wirtschaftskammer sende positive Signale für einen eigenen Kollektivvertrag für Fahrradboten. Auch der Wiener Foodora Standort-Leiter Nikolas Jonas zeigt sich gegenüber orf.at konziliant: “Ein eigener Kollektivvertrag für Radboten per se wäre spannend und aus jetziger Sicht wertungsfrei zu beurteilen, da wir punkto Kollektivvertrag bereits proaktiv aufgestellt sind. Eine Übereinkunft zwischen Betriebsrat und Firma sollte die restlichen, noch offenen Punkte, abdecken.“

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Ein fliegendes Auto von CycloTech.
BlackBird Demonstrators (c) CycloTech GmbH

Das Linzer Startup CycloTech stellt ihren Prototypen eines Fluggerät vor, das den Bau von fliegenden Autos mit einem neuem Antriebssystem ermöglicht. Das Model „BlackBird” zeigt nach Aussage des Unternehmens das Potenzial der “CycloRotorTechnologie”.

Dabei setzt das Unternehmen auf ein drohnenähnliches Flugsystem mit insgesamt sechs Rotoren. Beim Antrieb nutzt CycloTech eine Schubvektorsteuerung, welche Lenkbewegungen in einer vollen Kreisbahn ermöglichen soll. Der erste Flug des elektrisch angetriebenen Prototypen ist für Anfang 2025 geplant. Erst im Februar dieses Jahres sicherte sich das Startup ein Investment über 20 Millionen Euro – brutkasten berichtete.

“CycloRotoren” als Innovation

„CycloTech ist weltweit das einzige Unternehmen, das derzeit an der kommerziellen Anwendung von CycloRotoren als Hauptantrieb arbeitet,“ sagt Hans-Georg Kinsky, CEO von CycloTech. „Wir positionieren uns als Lieferant von Antriebssystemen für das elektrische Fliegen. Mit unserem BlackBird zeigen wir, wie diese innovative Technologie den Markt für fliegende Autos eröffnet.“

Zeichnung des BlackBird Demonstrators
Zeichnung des BlackBird Demonstrators (c) CycloTech GmbH

Der BlackBird Demonstrator soll dabei ein maximales Abfluggewicht von 340 kg haben. Die Entwicklung soll bis Ende 2024 fertiggestellt werden. Dabei baut CycloTech auf Erkenntnisse der bisher erfolgreichen Flüge des CycloTech-Flugdemonstrators der ersten Generation. 

Sicherheit in der Luftfahrt essentiell

Um die vorgeschriebene Sicherheit der Luftfahrt zu gewährleisten, setz CycloTech auf den Einsatz von “mindestens sechs CycloRotoren, um bei einem Ausfall weiterhin einen kontrollierten Flug zu gewährleisten,” erklärt Kinsky.

Zudem soll die Schubvektorsteuerung Bremsen und Anhalten des Fluggeräts in der Luft und damit Kontrolle sowie Sicherheit – vor allem bei hohem Flugaufkommen – ermöglichen. Durch die im Vergleich zu ähnlichen Modellen reduzierte Baugröße des „BlackBird” soll der Einsatz im ländlichen sowie im urbanen Umfeld möglich sein.

Innovation aus Linz

Die CycloTech GmbH zählt sich als das weltweit führende Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Das oberösterreichische Unternehmen hat ein 360°-Schubvektor-Antriebssystem entwickelt, welches elektrisch betrieben, nachhaltig und hoch manövrierfähig den Anforderungen der Luftmobilität gerecht werden soll. Ziel des Unterhemens sei es, die individuelle Luftmobilität in den Alltag zu bringen.

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