26.08.2019

Flughafen Klagenfurt: Alle Hintergründe zum geplanten 257.000 m² großen Tech-Park

Interview: Die LILIHILL Beteiligungs GmbH, Mehrheitseigentümerin des Flughafen Klagenfurts, möchte bis 2030 über eine Milliarde Euro in den Ausbau des Flughafens investieren. Teil des Megaprojekts ist auch der sogenannte 257.000 m² große AVIMOTION TecPark, in dem sich bis 2030 Technologie-Unternehmen aus den Bereichen autonome und alternative Mobilität sowie Aviatik ansiedeln sollen. Wir haben mit LILIHILL-Geschäftsführer Karl Georg Eisner über die Hintergründe des Projekts gesprochen.
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Accenture
(c) der brutkasten

Vergangene Woche sorgte eine Meldung rund um den Flughafen Klagenfurt für Schlagzeilen. Dessen Mehrheitseigentümerin, die LILIHILL Capital Beteiligung GmbH rund um den Kärntner Immobilieninvestor Franz Peter Orasch, hat angekündigt, bis 2030 über eine Milliarde Euro in den Ausbau des Flughafen Klagenfurts investieren zu wollen.

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Das Megaprojekt namens “Aviation City Klagenfurt” soll nicht nur den Ausbau des Flughafens und dessen Abfertigungskapazität umfassen, sondern auch ein Messezentrum, ein Hotel, ein Logistikzentrum sowie einen Tech-Park, in dem sich Unternehmen aus den Bereichen autonome und alternative Mobilität sowie Aviatik ansiedeln sollen. In der finalen Ausbaustufe soll die Grundfläche des AVIMOTION TecPark rund 257.000 Quadratmetern betragen. Der brutkasten hat LILIHILL-Geschäftsführer Karl Georg Eisner zu den Hintergründen des Mega-Projekts befragt.

(c) leisure communications/APA-Fotoservice/Raunig: (v.l.n.r.): Christian Halm, Kay Kratky, Harald Stoutz, Peter Malanik, Karl Georg Eisner

Welche Unternehmen sollen sich vorwiegend im Tech-Park ansiedeln?

Karl Georg Eisner: Wir streben eine Mischung aus internationalen Unternehmen und Firmen, die bereits in Kärnten angesiedelt sind, an. Durch den starken Industrie-Cluster soll auch ein fruchtbares Biotop entstehen, in dem sich Start-ups aus dem Segment alternative Mobilität und Aviatik entfalten können.

Wurden dahingehend schon Gespräche mit Unternehmen geführt?

Karl Georg Eisner: Wir stehen in laufendem Austausch mit den Wirtschaftstreibenden der Region, die unserem Plan sehr positiv gegenüberstehen. Kürzlich hat erst die Industriellenvereinigung diesbezüglich betont, wie essenziell die Standortentwicklung für die Kärntner Wirtschaft ist. 

Gibt es Vorbilder in Europa an denen man sich bereits orientiert?

Karl Georg Eisner: Mit der AVIATION City Klagenfurt entwickeln wir ein Leuchtturmprojekt mit Vorbildwirkung. Wir planen und konzipieren einen komplett neuen Flughafen und Wirtschaftsstandort. Diese Planungsmöglichkeit hat kaum ein bestehender Flughafen. Dementsprechend wird unser Konzept einen neuen Standard für die symbiotische Verbindung aus Wirtschaft, Aviatik, Logistik und Tourismus setzen.

Sind Kooperationen mit Startup-Inkubatoren geplant?

Karl Georg Eisner: Wir stehen noch an einem sehr frühen Zeitpunkt in der Planung. Startups sind auf jeden Fall eine wesentliche Zielgruppe für den AVIMOTION TecPark, denen wir ein gutes Angebot machen werden. 

Sofern das Projekt Aviation-City-Klagenfurt nicht in seiner Gänze umsetzbar ist, wäre eine Umsetzung des Tech-Parks dennoch denkbar?

Karl Georg Eisner: Der Ausbau des Flughafens wird bereits nächstes Jahr starten und ist die erste Maßnahme unseres vierstufigen Ausbaukonzepts. Der AVIMOTION TecPark braucht einen leistungsfähigen, modernen Flughafen, um international attraktiv zu sein. Wir schaffen mit dem neuen Airport Klagenfurt die Basis für die restliche Entwicklung der AVIATION City Klagenfurt. 

Im Laufe der Woche haben sich zahlreiche Kritiker geäußert, die das Projekt Aviation-City als unrealistisch kritisierten. Wie entgegnen Sie der Kritik? 

Karl Georg Eisner: Wir haben die letzten Monate intensiv mit internationalen Experten gearbeitet und sind von der Machbarkeit überzeugt. Die AVIATION City Klagenfurt wird den gesamten Wirtschaftsraum positiv beleben. Für den Aviatik-Part haben wir mit Kay Kratky und Peter Malanik zwei ausgewiesene Luftfahrtexperten im Aufsichtsrat des Airport Klagenfurt, die das Projekt erfolgreich vorantreiben. 

Wie soll sich das Projekt finanzieren bzw. welche Schritte werden als nächstes von LILIHILL gesetzt, um das Projekt zu realisieren? 

Karl Georg Eisner: Einige Bereiche werden zeitnahe selbst Geld einspielen wie der Flugverkehr oder das Messegelände AVIFAIR oder das AVITEL Airport- und Messehotel. Damit können Investitionen auch aus dem Cashflow finanziert werden. Die Situation an den Finanzmärkten macht Finanzierungsmodelle zurzeit ebenfalls sehr attraktiv. Zudem gibt es Interessenten auf Investorenseite, mit denen wir Gespräche führen. In einem nächsten Schritt wird die Feinplanung realisiert, bevor es in die Ausschreibungsphase geht. Wir liegen aktuell sehr gut in allen Zeitplänen. 

Wurden bereits Machbarkeitsstudien hinsichtlich der Umsetzung durchgeführt?

Karl Georg Eisner: Ja, für alle Teilbereiche der AVIATION City Klagenfurt haben wir mit international anerkannten Experten die Realisierbarkeit geprüft und daraus unseren Masterplan entwickelt.


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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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