13.03.2023

Flowkey-App und der verkehrte Weg: Zuerst in die USA, dann DACH

Die Klavierlern-App Flowkey startet ihren Erfolg zuerst in den USA und visiert nun Österreich und den deutschsprachigen Raum an. Gründer Jonas Gößling erzählt von seinem ungewöhnlichen Erfolgsweg, wie bei ihm App-Marketing funktioniert und welche Stücke die beliebtesten im DACH-Raum sind.
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(c) Flowkey - Flowkey-Gründer Jonas Gößling.

Es gibt vorgeschriebene Wege. Man startet sein Business zuerst lokal, meist am Heimatort, und expandiert dann in andere Zielmärkte – stets ein Auge auf den großen US-Markt. Jonas Gößling ging mit Flowkey einen anderen Weg und zeichnete eine Alternative, wie man im App-Business erfolgreich sein kann.

Flowkey mit achstelligem Umsatz

Der Founder hatte mit seinem Berliner Startup erst in den USA Erfolg und möchte jetzt in der DACH-Region Fuß fassen. Die App, mit der das Unternehmen achtstelligen Umsatz generiert, ist auf Smartphone oder Tablet als “Klavierlehrer” tätig. Mittels Tonerkennung erhalten Schüler:innen Feedback. Bei Fehlern werden sie um Wiederholung gebeten.

Den ungewöhnlichen Weg, zuerst in den USA Erfolg zu haben, verdankt Gößling YouTube-Partnerschaften mit großen Klavier-Channels.

“Niemand hatte bisher mit denen kooperiert”, erzählt er. “Sie sind englischsprachig und verfügen über viele User:innen aus den USA. Wir haben anfangs überlegt, wo sich unsere Zielgruppe wiederfindet und YouTube war natürlich offensichtlich. Dort gibt es Millionen von ‘Tutorials’ zum Klavierlernen.”

Selbst einen Kanal aufzubauen, war für Gößling und sein Team keine Option, da sie ihrer Ansicht nach nur eine begrenzte Anzahl an Personen hätten erreichen können. Etablierte YouTuber erwiesen sich da als besserer Weg. “Die fanden unser Produkt cool und wollten es deswegen auch gleich ‘promoten'”, erinnert sich Gößling.

Organisches Marketing und Optimierung

Die Marketing-Strategie von Flowkey – um jetzt auch Österreich, Deutschland und die Schweiz zu erobern – teilt sich auf organische Marketing-Kanäle, SEO- und App-Store-Optimierung auf. Und beinhaltet Partnerschaften mit Yamaha (beim Kauf eines Pianos gibt es die App dazu) sowie viel Medienarbeit.

“Es sind verschiedene Sachen, die wir tun, damit Menschen, die nach Klavierlern-Apps suchen, uns auch finden”, sagt Gößling. “Bei ‘paid marketing’ ist es enorm wichtig, mit den richtigen Werbemitteln die richtige Zielgruppe zu treffen.”

Der DACH-Raum ist nach den USA bereits jetzt der zweitstärkste Markt für Flowkey – das Marketing allerdings bleibt weiter international ausgerichtet. Für den deutschsprachigen Raum gibt es kein eigenes Team. Dafür aber zwei Bereiche in der App, die auch DACH-User:innen ansprechen soll.

Einer beinhaltet Songs zum Nachspielen, der andere Kurse, die eine “Schritt für Schritt-Journey” wie bei menschlichen Klavierlehrer:innen imitieren sollen: Einstieg mit der rechten Hand, Noten schreiben, Handhaltung und Technik, linke Hand und die Erweiterung des Tonraumes. Später werden die Stücke auch komplizierter und Improvisation kommt dazu.

Beethoven und Bieber

Zu den beliebtesten Übungsstücken der User:innen im deutschsprachigen Raum zählen Klassiker wie “Für Elise”, “Moonlight Sonata” oder auch der Soundtrack zum Film “Die fabelhafte Welt der Amelie“. Während in den USA vermehrt Stücke klassischer Komponisten auf der Tagesordnung stehen, sind hierzulande auch Pop-Lieder (Justin Bieber) beliebt.

Die einzelnen Stücke (bisher rund 1.500) werden durch Deals mit verschiedenen Musikvertretungsgesellschaften und Verlagen eingeholt – ein eigenes Pianisten-Team kümmert sich darum. Dabei wird geschaut, welche Trends aktuell vorherrschen, der Blick wird auf Spotify-Charts und YouTube gelegt und auch Nutzer:innenwünsche werden berücksichtigt.

“Wir legen sehr viel Wert auf die Arrangements und die Qualität der Songs”, sagt Gößling. “Sie müssen fürs Klavier gut geeignet sein.”

Er selbst spielt seit langer Zeit Klavier und kommt immer wieder auf Bach zurück. “Bach packt mich immer wieder”, erzählt Gößling. “Aber auch moderne Sachen finde ich spannend. Etwa ‘Don’t stop me now’ von Queen.”

Flowkey mit Augmented Reality und Instrumenten-Leihe

Neben dem Fokus auf dem Dach-Raum arbeitet Flowkey aktuell daran, neue Technologien zu entwickeln. Etwa eine AR-Version, für den Fall, dass sich eine AR/VR-Brille am Markt breit durchsetzt. Dann würde das Startup am Klavier die Tasten, die man spielen soll, punktuell hervorheben oder User:innen gar Hände sehen, die sie zum richtigen Spiel anleiten.

Das allerdings ist noch Zukunftsmusik. Konkreter ist der Plan, noch heuer zur App ein Instrument als Leihe anzubieten, per Abo-Modell.

“Viele Menschen träumen von einem Klavier, können es sich aber nicht leisten”, so Gößling. “Wir werden verschiedene Preismodelle anbieten, wo ein Instrument inkludiert ist.”

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Das GMD-Gründerteam Steve Weingarth (CEO) und Maximilian Mayr (CTO) | (c) GMD
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Der Name des Innsbrucker Startups GMD steht für “geomorphing Detektion” – brutkasten berichtete bereits. Ziel des Unternehmens ist es, Naturgefahren mithilfe von KI-basierter IoT-Sensortechnik an kritischer Infrastruktur vorhersehbarer zu machen. Das wird nun in einem Projekt in der Tiroler Stadt Kufstein umgesetzt. Kufstein soll dabei als eine “Modellregion für Naturgefahren und Klimawandel” angepasst werden, heißt es in einer Aussendung.

Zusammenarbeit mit Uni und FH

Dazu arbeitet GMD, selbst ein Spin-off, mit Forschern der Fakultät für Mechatronik der Uni Innsbruck sowie der Innsbrucker FH MCI (Management Center Innsbruck) zusammen. Für das Projekt erhielt man nun eine Digitalisierungsförderung des Landes Tirol in der Höhe von rund 190.000 Euro. “Diese Förderung ermöglicht es uns, unsere Vision der Digitalisierung von kritischer, systemrelevante Infrastruktur für den Zivilschutz weiter zu verfolgen und innovative Lösungen weiter zu entwickeln, die einen positiven Einfluss auf unsere Gemeinschaft haben”, heißt es vom Startup der Gründer Steve Weingarth (CEO) und Maximilian Mayr (CTO).

Sensoren an Lawinen,- Muren-, und Steinschlagnetzen

Konkret setzt GMD Sensoren an kritischer Infrastrukturen wie z.B. Lawinen,- Muren-, und Steinschlagnetzen ein – für die Erkennung von Steinschlägen und seismischen Aktivitäten. Die gewonnenen Daten werden in der GIS-Risiko-Plattform des Startups mit Umwelt- und Satelliten Daten abgeglichen, um Erfahrungsdaten zu sammeln um eine frühzeitige Erkennung von Naturgefahren zu ermöglichen.

GMD-System am Kufsteiner Festungsberg installiert

Am Kufsteiner Festungsberg wurden diese Sensoren nun von einer Partnerfirma an einer ca. 60 Meter hohen Felswand und in den darunterliegenden Steinschlagnetzen montiert. “Hier sollen die seismischen Aktivitäten des Festungsberges und die Einschläge in das Steinschlagfangnetz gemessen, analysiert werden um die darunter liegende Innpromenade zu sichern und den Zivilschutz zu erhöhen”, heißt es von GMD.

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