24.09.2018

Florian Gschwandtner über sein Buch “So läuft Start-up”, Leadership und Learnings aus der Runtastic-Zeit

Im Interview mit dem Brutkasten sprach Florian Gschwandtner über sein Buch "So läuft Start-up", seine Learnings aus der Zeit als CEO bei Runtastic und über das, was das Jahr 2019 für ihn bringt.
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Heute erscheint das Buch von Florian Gschwandtner:
(c) Haris Dervisevic / derbrutkasten.

Erst kürzlich sorgte Florian Gschwandtner für Aufmerksamkeit in der Startup-Szene (und darüber hinaus), als er seinen Rücktritt als CEO von Runtastic mit Ende diesen Jahres via Facebook bekannt gab. Zunächst übergibt er an seine Co-Founder Alfred Lugar und Christian Kaar, bis eine neue geschäftsführende Person gefunden ist. Die ersten drei bis neun Monate des neuen Jahres möchte Gschwandtner für eine Schaffenspause nutzen und herauszufinden, was als nächstes kommt. Heute, am 24. September, erscheint sein Buch “So läuft Start-up” (Ecowin-Verlag, 240 Seiten, 18 Euro), in dem er autobiographische Inhalte mit Reflexionen und Learnings der letzten zehn Jahre kombiniert (vollständiges Video-Interview unten).

+++ Die Hansmann Methode: Hansis Erfolgsrezept erscheint in Buchform +++

Es sei ihm durchaus nicht leicht gefallen, seinen Posten zu räumen: “Es gibt ein lachendes und ein weinendes Auge. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, in der es super bergauf gegangen ist”, erzählt Florian Gschwandtner dem Brutkasten. Auch Teil von Adidas und in der ganzen Welt unterwegs zu sein, seien tolle Erfahrungen, die er machen durfte. Im Entscheidungen treffen sei er aber rigoros und man müsse auch loslassen können. “Was mir abgehen wird, ist wahrscheinlich der E-Mail-Account und zehn Sachen auf einmal managen”, so Florian Gschwandtner weiter.

Die nächste Zeit nach Runtastic: “Ich habe einen Plan, und der ist, keinen Plan zu haben”

Runtastic steht nun auf seinem Zenith, und da fragen sich natürlich auch manche, ob Florian Gschwandtners Entscheidung nicht auch einen strategischen Anteil hatte. “Die Entscheidung war nicht so strategisch”, erklärt er, “sie ist mehr aus dem Bauch gekommen. Eine der Hintergründe ist: als wir vor zehn Jahren begonnen haben, haben wir gesagt, wir wollen uns selbstständig machen. Wir haben das Wort ‘Startup’ nicht gekannt, auch ‘Exit’ nicht. Wir wollten eine Firma bauen, von der wir leben können. Es hat funktioniert und Spaß gemacht.” Dies hätte viele arbeitsreiche Abende und Wochenende zur Folge gehabt, und andere Dinge seien deshlab etwas auf der Strecke geblieben. Zeit mit Freunden, Familie und Urlaube zum Beispiel. Ab Januar möchte er sich bewusst zurücknehmen: “Ich habe einen Plan, und der ist, keinen Plan zu haben.”

Für Florian Gschwandtner waren Absagen immer große Motivation

Auch wenn Runtastic zu einem der Aushängeschilder des österreichischen Startup-Ökosystems geworden ist, war nicht immer alles einfach. “Die Runtastic-Story wäre nach drei Monaten vorbei gewesen. Wir hatten einen Businessplan, alles toll, aber keiner wollte investieren. Alle haben die Gründe gewusst, weshalb es nicht geht: Vier Gründer geht nicht. Wer soll mit einem Smartphone laufen gehen?”, berichtet Gschwandtner. „Es hat viele Neins gegeben, aber sie waren für mich immer eine große Motivation.” Neben dem Durchhaltevermögen führt er außerdem die besondere Gründerkonstellation als wichtigen Erfolgsfaktor an. Die vier Gründer von Runtastic hätten sich sehr gut ergänzt. Zudem sei die Expertise von Hansi Hansmann u.a. in den Prozessen mit Springer und Adidas sehr hilfreich gewesen.

Runtastic-Credos: “play to win” & “disagree and commit”

Vom Buch können LeserInnen einiges erwarten. Sowohl wichtige Faktoren aus Gschwandtners Jugend als auch “lessons learnt” aus der Runtastic-Zeit finden darin Beachtung. “Wie haben wir Runtastic gegründet? Was war wichtig in den Prozessen mit Axel Springer und Adidas? Wie habe ich selber versucht, vom Manager zum Leader zu werden? Besonders spannend ist, dass Florian Gschwandtner auch auf Prinzipien, nach denen er mit seinen MiterarbeiterInnen von Runtastic arbeitete, zu sprechen kommt. Eines davon lautet play to win: “Wir als Firma spielen, um zu gewinnen, nicht, um nicht zu verlieren”, so Florian Gschwandtner. Für ein Unternehmen sei es wichtig, nicht zu sehr in der defensiven Position zu sein und auch gewisse Risiken einzugehen. Das zweite Credo: disagree and commit. Es sei unmöglich, ab einer bestimmten Größe zwischen allen einen Konsens herzustellen. Dennoch sei geschlossenes Vorgehen trotz Meinungsverschiedenheiten essentiell, damit das ganze Unternehmen an einem Strang zieht.

Über Florian Gschwandtner

Florian Gschwandtner gilt als einer der erfolgreichsten Gründer Österreichs und als Aushängeschild der österreichischen Startup-Szene. 2009 gründete er gemeinsam mit  Christian Kaar, Alfred Luger und René Giretzlehner das Startup Runtastic. Als 2015 der 220 Millionen Euro-Exit an adidas folgte, hatte die Fitness-App bereits mehr als 65 Millionen registrierte User. Gschwandtner blieb auch nach der Übernahme bis heute CEO des Unternehmens, das als adidas-Tochter weiter wächst und die Internationalisierung, wie auch die Digitalisierung innerhalb des adidas-Konzerns, vorantreibt. Dazu ist Gschwandtner bereits seit einiger Zeit als Startup-Investor aktiv. Erst kürzlich gab der Fernsehsender Puls4 bekannt, dass Gschwandtner den Platz von Michael Altrichter in der 2 Minuten 2 Millionen-Jury einnehmen wird.

Florian Gschwandtner im Live-Stream-Interview mit dem Brutkasten

Live mit Co-Founder und CEO von Runtastic Florian Gschwandtner

Florian Gschwandtner, Co-Founder und CEO Runtastic, über sein neues Buch „So läuft Start-Up“, seine Karrierepläne und seine Instagram Expertise.

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 24. September 2018

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Movevo, movevo4kids, Bewegung in Volksschulen
(c) motion4kids - Die Klasse bewältigt gemeinsam Bewegungschallenges und Aufgaben.

Movevo ist ein Villacher Startup, das eine App entwickelt hat, die Bewegung und Gesundheit spielerisch in den Arbeitsalltag integrieren und zu gemeinsamen Pausen im Team animieren soll – brutkasten berichtete. Die App wird in zwei Versionen angeboten: Move App für Unternehmen (betriebliche Gesundheitsförderung) und movevo4kids für Kinder bzw. Schulen (angepasstes Konzept: Lehrpersonen bekommen die App und machen die digitalen Übungen mit der Klasse). Nun ist man Teil der kostenlosen Initiative “Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule”. Daran nehmen österreichweit 100 Volksschulen teil – mehr als 16.000 Kinder in über 784 Klassen sollen von dem Bewegungsprogramm profitieren, welches auch die Webapp von movevo4kids umfasst.

Movevo: Gamification-Ansatz im Schulalltag

Ziel ist es, dem zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken und Gesundheit spielerisch im Schulalltag zu fördern. Movevo-Geschäftsführer und Founder Michael Omann dazu: “Turnstunden sind wichtig. Aber wir wollen Bewegung in kurzen Einheiten zu einem fixen Bestandteil des Unterrichts machen.”

Oft fehlen im Unterricht die nötigen Ressourcen, den Schülerinnen und Schülern ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Mit der Anwendung von movevo4kids sollen Lehrerinnen und Lehrer einen aktiven Unterricht gestalten. Die Klasse wird dabei durch die von Expertinnen und Experten entwickelten Übungen, spielerisch zum Mitmachen motiviert. Dabei fördere man die Konzentration und Leistung der Kinder und verbessere so die Unterrichtsqualität. Die kurzen (fünf bis zehn Minuten) und flexibel einsetzbaren Bewegungseinheiten sind dazu gedacht, den Turnunterricht im Schulalltag zu ergänzen.

Denn, jedes dritte schulpflichtige Kind ist übergewichtig und nur zwei von zehn Kindern erfüllen die WHO-Empfehlung von einer Stunde Bewegung pro Tag. Das zeigen die alarmierenden Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts vom Gesundheitsministerium. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für chronische und psychische Krankheiten und führt in weiterer Folge zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem.

“Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein”

“Wir brauchen eine neue Bewegungskultur und mehr Bewegungsbewusstsein in Österreich. Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein, schon kurze aktive Pausen sind wirksam. Die Auswirkungen von zu wenig Bewegung wie Übergewicht sind bereits deutlich sichtbar. Hier darf die Politik nicht länger wegschauen“, so Omann weiter.

Öffentliche und private Volksschulen aus ganz Österreich konnten sich im Oktober über ein Online-Formular für das Projekt anmelden. Das Paket umfasst neben Bewegungsmaterialien und Webinaren zur Bewegungsförderung, Zugänge zu den digitalen Abenteuerwelten von movevo4kids, Break it Kids und Sport-attack. Das Programm wird den Schulen für das Schuljahr 2024/25 zur Verfügung gestellt.

Auszeichnung für Movevo

Abseits der Teilnahme an dieser Initiative belegte die movevo4kids-App diese Woche bei dem “ausgezeichnet regional“-Award in Klagenfurt den zweiten Platz in der Kategorie “Gesundheit & Pflege”. Die zugehörige App für betriebliche Gesundheitsförderung Movevo erreichte den dritten Platz in der Rubrik “Kärnten Digital”.

“Wir freuen uns besonders über die Auszeichnung für movevo4kids und sehen den Award als Bestätigung, dass wir mit unserer Vision auf dem richtigen Weg sind, Kinder auf spielerische Weise zu mehr Bewegung zu motivieren”, sagt Omann.

Die kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich im Schuljahr 2024/25 wird von der Bildungsstiftung motion4kids in Kooperation mit Red Bull Media House und der Täglichen Bewegungseinheit umgesetzt. Movevo4kids ist Partner des Projekts und stellt dafür die innovativen digitalen Inhalte zur Verfügung.

“Es freut uns sehr, dass Volksschulen aus allen neun Bundesländer vertreten sind”, sagt Marion Kanalz, COO und Co-Founderin von Movevo. “Mit movevo4kids wollen wir allen Kindern positive Bewegungserfahrungen ermöglichen und langfristig zu einem gesunden Lebensstil beitragen.”

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