22.04.2024
SPONTANITÄT

Flash Chance: Cyberhouse steigt bei Wiener Plattform ein

Cyberhouse, eine Tochtergesellschaft der E-Conomix Group, hat neun Prozent der Firmenanteile von Flash Chance erworben. Über den Preis der Firmenanteile haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.
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Gründerin Ines-Jeanne Paupié
Gründerin Ines-Jeanne Paupié | Foto: Flash Chance

Die Hochzeit ist geplant, die Rücklagen der halben Familie schon ausgegeben und dann der Supergau: Die Hochzeit wird kurzfristig abgesagt. Was beispielsweise tun mit der sündhaft teuren Hochzeitstorte oder den Hochzeitsgeschenken, wie Gutscheinen oder Konzerttickets? Zum Wegschmeißen sind sie schließlich viel zu schade.

Genau diese Problematik hat die Gründerin Ines-Jeanne Paupié vor rund einem Jahr in einem Film gesehen. Sie fragte sich: Wie kann in so einem Fall schnell eine Community erreichen, um kurzfristig Hochzeitstorten oder Gelegenheiten an den Mann / die Frau zu bringen. Doch das stellte sich als schwieriger heraus als zunächst erwartet. Darum hat sich die Jungunternehmerin ein Konzept ausgedacht, dass sich genau diesem Problem annimmt: Flash Chance. Pünktlich zum einjährigen Gründungs-Geburtstag gibt es außerdem einen neuen Partner.

Online Marktplatz für Spontanes

Das Wiener Startup Flash Chance wurde im Frühling 2024 gegründet und ist eine Plattform für einmalige terminierte Gelegenheiten. Auf der Onlineplattform können Interessent:innen Gutscheine, Tickets aller Art, reservierte Termine, terminierte Dienstleistungen und ähnliches zu reduzierten Preisen ergattern. So entsteht für beide Seiten ein Vorteil. Verkäufer:innen müssen ihr gebuchtes Event nicht verfallen lassen und Interessent:innen bekommen ein Erlebnis vergünstigt. 

Mit Flash Chance möchte Paupié auch dem Schwarzmarkt und Betrüger:innen die Stirn bieten. Deshalb gibt es auf dem Onlinemarkt auch eine Geld-zurück-Garantie und ein sicher integriertes Zahlungssystem. Zusätzlich bietet die Plattform einen Lieferservice. Innerhalb von Wien und Graz werden Tickets, Gutscheine und andere „Eintrittskarten“ für die Wahrnehmung von übertragbaren Erlebnissen binnen 3 Stunden direkt abgeholt und zugestellt. Im Rest von Österreich erfolgt die Lieferung innerhalb von 1-2 Werktagen.

Das Startup finanziert sich durch eine Provision, die bei einer Vermittlung von Verkäufer:innen und Interessent:innen anfällt.

Cyberhouse-Einstieg zum einjährigen Jubiläum

Pünktlich zum einjährigen Bestehen von Flash Chance konnte das Startup ein Investment von Cyberhouse, einer Tochtergesellschaft der E-Conomix Group, einstreichen. Cyberhouse hält nun neun Prozent der Firma Flash Chance und hat eine Option auf weitere Anteile. Zur geflossenen Summe wollte die Gründerin auf brutkasten-Nachfrage keine genauere Angaben machen.

„Das engagierte Team von Cyberhouse teilt unsere Vision, die Idee von Flash Chance weiter voran zu bringen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Motivation sind wir zuversichtlich, dass wir gemeinsam unseren Marktplatz noch erfolgreicher machen können“, so Paupié zum brutkasten. Diese neue Partnerschaft vergrößert das IT-Team, was neue Projekte wie beispielsweise eine App-Entwicklung bis zum Jahresende voranbringen soll. 

„Mit dem Blick auf die Zukunft setzten wir bei Flash Chance auf kontinuierliche Innovation, um unseren Nutzern ein noch sichereres, effizienteres und intuitiveres Erlebnis zu bieten“, sagt Paupié. 

Bis Jänner 2024 lief der Online Marktplatz noch in einer Beta-Version. Nun sind die ersten Monate im Vollbetrieb und die Founderin zieht eine positive Zwischenbilanz: „Die ersten Erfahrungen und Umsätze dieses Jahr sind zufriedenstellend und wir entwickeln uns klar positiv.”

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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