30.11.2023

Fit-Up: Linzer Startup übernimmt deutsche Ernährungsplattform

Fit-Up, das Fitness-Startup aus Oberösterreich, erwarb die deutsche Plattform für gesunde Ernährung namens Kilos ade. Gründer Shahab Daban erklärt, wie es dazu kam.
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Fit-Up-Founder Shahab Daban (c) Fit-Up

Das oberösterreichische Fitness-Startup Fit-Up vereint verschiedene Aspekte der Gesundheit, legt auch Wert auf präventive Themen, etwa Mobilisation, Achtsamkeit oder Yoga, und bietet diese in diversen Formaten (Live-Kurse und per Mediathek) an – brutkasten berichtete. 2021 konnte man sich ein Millionen-Investment sichern, stellte sich danach neu auf und vermeldet nun die Übernahme der Plattform Kilos ade aus Ahlen, Deutschland, für einen sechsstelligen Betrag.

Fit-Up kauft Plattform per “Earn Out”

Das deutsche Startup bietet u.a. Lernvideos und Quizzes an, sowie Kurse, die auf acht Wochen angelegt sind. Der Kontakt zwischen dem Fit-Up-Founder Shahab Daban und Kilos ade bestand bereits vorher – die Linzer hatten ihren Ernährungsplaner über die nördlichen Nachbarn bezogen.

“Die beiden Founder von Kilos ade haben sich dann bei uns gemeldet und gefragt, ob wir die Firma nicht übernehmen wollen”, erklärt Daban. “Sie würden den Fokus auf andere Dinge legen.”

So kam es zum Kauf per einem “Earn-Out”-Modell, das eine Basisanzahlung beinhaltet sowie einen monatlichen Prozentbetrag vom Umsatz, bis der ausgemachte Kaufbetrag erreicht ist.

Große Chance in Deutschland

Die Bedeutung dieses Schrittes ist für die Linzer ein großer. Man muss wissen, dass es, wie Daban erklärt, in Deutschland wesentlich einfacher ist, etwas im Präventionsbereich zertifizieren zu lassen, als in Österreich. Was Kund:innen große Vorteile bringt.

In der Bundesrepublik gibt es die Zentrale Prüfstelle für Prävention, in der alle deutschen Krankenkassen unter einer Einheit etabliert sind. Unternehmen, die aus dem Fitness- und Gesundheitsbereich etwas anbieten – etwa Nordic Walking, Yoga, Aquafitness, autogenes Training oder gesunde Ernährung – können dort ihr Service zertifizieren lassen. Mit dem Vorteil, dass sie dort von der Einkommenssteuer befreit sind bzw. auf der anderen Seite, Mitarbeiter:innen, die derartige Angebote nutzen, keinen Sachbezug bezahlen müssen. Und bis zu 100 Prozent den zu zahlenden Betrag von der Krankenkassa ersetzt bekommen können.

“Wir möchten mittel- bis kurzfristig das Angebot von Fit-Up unter jenem von Kilos ade anbieten”, erklärt Daban die künftige Strategie. “Und stärker mit zertifizierten Produkten in Deutschland Privatkunden ansprechen.” Unternehmen könnten zudem auf diese Art Subventionen und Fördertöpfe anzapfen, wenn sie Mitarbeiter:innen diese Fitness-Benefits anbieten.

Fit-Up setzt auf Challenges

Für die nahe Zukunft sucht das Startup eine Person, die den deutschen Markt verantwortet, baut die Ernährungsschiene in Österreich weiter aus und fokussiert weiterhin auf private User:innen und Unternehmen. Außerdem wurde und wird die Sparte “Community Challenges” ausgebaut. Inklusive Rankings und der Möglichkeit für User:innen tägliche Ziele (u.a. in einer morgen startenden Adventaktion) zu erreichen.

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Die Überlastung von Pflegekräften ist ein Dauerthema in den Medien. Entlastung ist aber nicht nur über mehr Personal, das bekanntlich fehlt, sondern auch über technologische Hilfsmittel möglich. Da setzt das 2020 gegründete Wiener Startup Buildtelligent mit seinem Pflegeassistenzsystem Carechamp (ehem. RafiCare) an.

Carechamp: “Offenes Ökosystem” für digitale Hilfsmittel im Pflegebereich

Dieses führt als “offenes Ökosystem” unterschiedlichste digitale Lösungen, Sensoren und Software-Anwendungen in der Pflege zusammen – sowohl vom Startup selbst angebotene, als auch “alle gängigen Kommunikationssysteme” anderer Anbieter. “Interoperabilität ist ein zentraler Bestandteil unserer DNA”, erklärt dazu Fabian Degenhart, Geschäftsführer und CTO von Buildtelligent. “Unser System lässt sich nahtlos in jede Umgebung integrieren und je nach Anforderung in jedes Pflegezimmer einfügen.”

Schrack Seconet Gruppe kauft Buildtelligent

Nun wurde Buildtelligent für einen nicht genannten Betrag mehrheitlich von der Schrack Seconet Gruppe übernommen, die auf Kommunikations- und Sicherheitssysteme im Gesundheitswesen spezialisiert ist. Laut wirtschaft.at hält die Gruppe nun 80 Prozent am Untenrnehmen, der Rest entfällt auf die beiden Gründer.

“Wir möchten die Pflege positiv revolutionieren und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Es ist uns besonders wichtig, Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und die Sicherheit für ältere Menschen zu erhöhen. Mit Schrack Seconet an Bord können wir noch größer denken. Jetzt haben wir die Kraft, unsere ambitionierten Pläne umzusetzen”, kommentiert Buildtelligent-Co-Founder und Geschäftsführer Christian Pichl.

System soll Berufsfeld attraktiver machen

Und Wolfgang Kern, Vorstand der Schrack Seconet AG, erklärt: “Wir kennen alle die Schwierigkeiten, mit denen der Pflegebereich zu kämpfen hat. Mit Carechamp wollen wir einen echten Beitrag leisten – die Pflegekräfte und auch die Bewohnerinnen und Bewohner dabei unterstützen, ihren herausfordernden Alltag zu meistern.”

Carechamp biete die Chance, das aktuell knappe und oft überlastete Personal, etwa durch die Verringerung unnötiger Laufwege, effizienter einzusetzen und das Berufsfeld der Pfleger:innen durch einen Digitalisierungsschub attraktiver zu machen. Pflegeeinrichtungen würden darüber hinaus von der Wirtschaftlichkeit des Systems profitieren, sodass eine Win-win-Situation entstehe, heißt es vom Unternehmen weiter.

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