10.06.2024
FINANZIERUNG

fiskaly: Wiener FinTech holt zwischen 20 und 250 Mio. Euro Investment

Der europäische Private Equity-Investor Verdane, dessen Fonds zusammen 6,9 Milliarden Euro schwer sind, steigt beim Wiener FinTech fiskaly ein.
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fiskaly - das Gründerteam Simon Tragatschnig (COO), Johannes Ferner (CEO) und Patrick Gaubatz (CTO) | (c) fiskaly
fiskaly - das Gründerteam Simon Tragatschnig (COO), Johannes Ferner (CEO) und Patrick Gaubatz (CTO) | (c) fiskaly

Fiskalisierung klingt zunächst nach einem trockenen Thema. Zumindest indirekt ist man aber fast täglich damit konfrontiert. Wann immer eine Zahlung in einem Geschäft getätigt wird, muss das ordnungsgemäß erfasst werden. Hierfür hat das Wiener Startup fiskaly eine Lösung entwickelt und schon vor Jahren auf den Markt gebracht. Besonders profitierte es dabei von der Einführungen der “KassenSichV”, dem Pendant zur heimischen Registrierkassenpflicht in Deutschland.

Deutschland und Spanien als wichtigste Märkte

Deutschland wurde so schnell zum wichtigsten Markt für das Unternehmen. Vergangenes Jahr expandierte fiskaly dann nach Spanien, wie brutkasten berichtete. “Deutschland und Spanien sind aufgrund ihrer wirtschaftlichen Größe entscheidende Märkte für uns. Beide Länder verfügen über gut entwickelte Finanzmärkte und eine hohe Akzeptanz für digitale Finanzdienstleistungen. Und insbesondere an der Schnittstelle zu den großen Verwaltungsapparaten bieten sich zahlreiche Innovationsmöglichkeiten, was die Nachfrage nach niederschwelligen Lösungen wie unserer erhöht”, erklärt fiskaly-CEO Johannes Ferner dazu gegenüber brutkasten.

Bis zu 850 Transaktionen pro Sekunde an über 500.000 PoS

Mit mehr als 800 B2B-Kunden, die über 500.000 PoS (Points of Sale) bedienen, wickelt fiskaly nach eigenen Angaben aktuell während der normalen Geschäftszeiten bis zu 850 Transaktionen pro Sekunde ab. Die wiederkehrenden Einnahmen lagen vergangenes Jahr bei mehr als zehn Millionen Euro. Dieses Jahr erwarte man eine weitere signifikante Steigerung, so Ferner. “Eine genaue Prognose können wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht geben, da diese von verschiedenen Faktoren wie Marktentwicklung und neuen Kundenabschlüssen abhängt.”

Verdane steigt mit Milliarden-Fonds bei fiskaly ein

Das alles erreichte das 2019 gegründete Unternehmen bisher fast ausschließlich eigenfinanziert – 2020 holte es sich ein Angel-Investment. Doch das ändert sich nun. Wie fiskaly bekanntgab, steigt die Private Equity-Investmentgesellschaft Verdane über ihren 1,1 Milliarden Euro schweren Fonds “Freya XI” ein. Über die Firmenbewertung und die genaue Höhe des Investments wurde Stillschweigen vereinbart. Es liegt aber definitiv zwischen 20 und 250 Millionen Euro – das ist die Spanne, in der der Fonds investiert. Insgesamt haben die Fonds von Verdane ein Volumen von 6,9 Milliarden Euro.

Italien als nächstes Expansionsziel?

Das frische Kapital soll nun für die weitere Expansion eingesetzt werden. Zunächst wolle man sich weiter auf den spanischen Markt konzentrieren, heißt es vom Startup. Doch Ferner gibt einen Ausblick darüber hinaus: Man werde “die Expertise nutzen, um in Spanien und in neuen Märkten wie Italien und darüber hinaus zu expandieren.” Im Rahmen der Wachstumsstrategie prüfe man zudem auch Möglichkeiten für anorganisches Wachstum, heißt es weiter. Das bedeutet, fiskaly zieht Übernahmen anderer Unternehmen in betracht. Ferner beibt dazu gegenüber brutkasten recht vage: “Unsere potenziellen Übernahmeziele konzentrieren sich darauf, unser Produktangebot weiterzuentwickeln und unseren Kunden zusätzlichen Mehrwert zu bieten.”

Verdane mit klarem Nachhaltigkeitsfokus

Verdane hat einen klaren Nachhaltigkeitsansatz und gibt an, nur in Unternehmen zu investieren, die “den 2040-Test bestehen”, also in einem zukünftig nachhaltigeren Wirtschaftsumfeld erfolgreich sein können. “Wir werden das nächste Kapitel der Wachstumsgeschichte von fiskaly mit unseren internen Fachexperten, unserem Ökosystem und unserer operativen Erfahrung unterstützen. Wir glauben, dass fiskaly zu mehr Transparenz und Effizienz beiträgt und die Steuervermeidung eindämmt, was letztlich der Gesellschaft zugute kommt”, kommentiert Dominik Schwarz, Partner bei Verdane.

“fiskaly reduziert die Schattenwirtschaft und verbessert die Steuererhebung”

Diesen zuletzt genannten Aspekt sieht auch Johannes Ferner als jenen, der fiskaly nachhaltig macht. “Das SIGN-Produkt von fiskaly reduziert die Schattenwirtschaft und verbessert die Steuererhebung. Dadurch werden gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen, da alle Unternehmen die gleichen Regeln befolgen. Zudem unterstützt unser Produkt die Bekämpfung von Korruption und Geldwäsche, indem es Transaktionen erfasst und archiviert.”

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Die Kurstafel:

🔨 US-Börsenaufsicht genehmigt Ethereum-ETFs endgültig

Es war letztlich nur mehr eine Formalität: Denn dass die US-Börsenaufsicht Ethereum-Spot-ETFs zulassen würde, war schon im Mai klar (siehe Crypto Weekly #141). Damals war die Entscheidung eine Überraschung, denn die meisten Beobachter:innen hatten frühestens mit einer Zulassung im Herbst gerechnet. Bitcoin-Spot-ETFs hatte die Börsenaufsicht einige Monate zuvor, Anfang Jänner, erstmals zum Handel zugelassen.

Im Mai folgte dann die Entscheidung zu den Ethereum-ETFs. Rein formal betrachtet, hatte die Behörde aber “nur” Änderungen von den Antragstellern auf diese ETFs verlangt. Die endgültige Zulassung war noch ausständig. Es hatte aber niemand mehr Zweifel, dass dies geschehen würde.

Diese Woche war es nun so weit. Am Montag erteilte die Börsenaufsicht die entsprechenden Genehmigungen. Und damit waren die Fonds, wie in den USA üblich, bereits am folgenden Handelstag verfügbar und konnten an der Börse gehandelt werden. Eine ganze Reihe an Ethereum-Fonds starteten dann am Dienstag in den Handel - und zwar von BlackRock, Grayscale, 21Shares, Fidelity, VanEck, Franklin Templeton, Bitwise und von Invesco/Galaxy Digital.

📈 Ethereum-Spot-ETFs starten in den Handel

Mit Dienstag waren somit erstmals ETFs in den USA handelbar, die direkt in Ether-Token investieren. Bisher mussten Anleger:innen auf sogenannte Ethereum-Futures-ETFs ausweichen. Diese investieren indirekt in Ether - indem sie Finanzprodukte (Futures) kaufen, die den Ether-Kurs nachbilden. Von den im Jänner zugelassenen Bitcoin-ETFs gab es schon gewisse Erfahrungswerte: Sie werden gemeinhin als sehr erfolgreich betrachtet. 

Unmittelbare Rückschlüsse auf die Ethereum-ETFs lassen sich dadurch aber nicht notwendigerweise ziehen. Allerdings: Dass die großen Vermögensverwalter, die im Jänner ihre Bitcoin-ETFs gestartet hatten, nun auch bei den Ethereum-ETFs dabei waren, lässt schon einmal vermuten, dass sie auch hier eine entsprechende Nachfrage wahrnehmen.

Der erste Handelstag verlief dann auch tatsächlich gut: Abzüglich Abflüssen wurden 107 Mio. US-Dollar in Ethereum-ETFs investiert. “Ein sehr solider erster Tag”, kommentierte Bloomberg-ETF-Analyst James Seyffart in einem Posting auf X. Am meisten Kapital floss dabei in die ETFs von BlackRock (rund 266 Mio. Dollar) und Bitwise (204 Mio. Dollar).

🧐 Der Grayscale-Effekt - jetzt auch bei Ethereum

Bei der Gesamtsumme zu berücksichtigen ist aber der Sonderfall Grayscale: Der Vermögensverwalter unterhielt bisher einen “Ethereum Trust”, den er nun in einen ETF umwandelte. Dadurch wurde es für Anleger:innen viel einfacher, Geld abzuziehen: Ein ETF kann jederzeit an der Börse verkauft werden, beim Grayscale Ethereum Trust war es deutlich komplexer, das eingesetzte Kapital wieder herauszunehmen. 

Gerade solche Anleger:innen, die bereits länger investiert waren, hatten somit einen Anreiz, nach dem Handelsstart der ETFs zu verkaufen. Daher verzeichnete der Grayscale-ETF tatsächlich Abflüsse in Höhe von 484 Mio. Dollar und lastete somit auch auf der Gesamt-Statistik. Überraschend ist dies nicht. Ganz ähnlich war es auch zu Jahresbeginn gelaufen, als Grayscale seinen Bitcoin-Trust in einen ETF umgewandelt hatte.

🤔 Was die ersten Zahlen bedeuten 

Was bedeuten diese ersten Zahlen nun? Sie sind sicherlich ein positives Signal. Gleichzeitig sollte man sie jedoch nicht überbewerten. Über den Erfolg der Ethereum-ETFs entscheiden nicht die ersten paar Tage. Ein klares Bild wird man erst über die nächsten Monate erhalten. 

Wie schon bei den Bitcoin-ETFs hoffen in der Krypto-Branche auch hier viele, dass die Ethereum-ETFs es professionellen Großanlegern einfacher machen, in Ether zu investieren. Deren Kapital, so die Hoffnung, treibt dann langfristig auch den Kurs an. Ob und in welchem Ausmaß dies eintreten wird, wird sich aber erst in Monaten und vielleicht sogar Jahren zeigen. 

Und der Ether-Kurs? Unmittelbar auf die Zulassungen oder auch auf den Handelsstart reagierte er kaum. Was durchaus Sinn ergibt, da die Genehmigungen eben nur mehr eine Formalität waren. Im weiteren Wochenverlauf ging es dann sogar abwärts, weshalb Ether mit einem Minus von fünf Prozent gegenüber den anderen großen Krypto-Assets eine Underperformance aufweist. 

Gut möglich, dass die Investor:innen vermuten, dass nach der Genehmigung der Ethereum-ETFs beim Ether-Kurs nun vorerst die Luft draußen ist - und ein nächster Impuls noch nicht erkennbar ist. Doch auch hier gilt: Dies bezieht sich hauptsächlich auf die Marktbewegungen in der eher kurzen Frist. Über die langfristigen Erfolgsaussichten der Ethereum-ETFs sagt es dagegen nichts aus.


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