07.02.2023

fiskaly: Wiener Startup expandiert nach Spanien und eröffnet Büro in Bilbao

Nach Büros in Wien, Frankfurt und Berlin eröffnet fiskaly nun einen Standort in Bilbao. Der Markteintritt erfolgt zuerst im Baskenland. 2024 sollen dann die restlichen Regionen Spaniens folgen. Aufgrund neuer rechtlicher Vorgaben rund um die Rechnungserstellung ist der Zeitpunkt günstig.
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fiskaly, Inflation, Teuerung, Mitarbeiterbonus
(c) fiskaly - Patrick Gaubatz, Johannes Ferner und Simon Tragatschnig von fiskaly.

Das Wiener Startup fiskaly war bisher in Österreich und Deutschland aktiv. Nun expandiert das Unternehmen nach Spanien – und wird dazu auch ein Büro in Bilbao eröffnen. Nach Wien, Frankfurt und Berlin ist es der vierte Standort des 2019 gegründeten Unternehmens.

Der Start erfolgt dabei zuerst im Baskenland – und zwar im Frühjahr 2023. In der Region ist ein neues Fiskalgesetz gerade in der Umsetzung: Der Rechtsrahmen mit dem Namen “Ticket BAI” soll dem Kampf gegen Steuerbetrug dienen und bringt eine Reihe an neuen rechtlichen wie auch technischen Verpflichtungen bei der Rechnungserstellung mit sich.

Neue rechtliche Vorgaben schaffen Nachfrage nach fiskaly-Lösungen

Ein günstiger Zeitpunkt also für einen Markteintritt. fiskaly profitierte zuvor auch bereits in Österreich von der Einführung der Registrierkassenpflicht 2016 und später in Detuschland von der sogenannten Kassensicherungsverordnung, die mit 1. Jänner 2020 in Kraft trat.

Ein ähnliches Fiskalgesetz wie im Baskenland soll 2024 dann auch für die restlichen Regionen Spaniens kommen. Dann will fiskaly seine Lösung am gesamten spanischen Markt ausrollen.

Mehrere Finanzbehörden mit unterschiedlichen Vorgaben

“Der spanische Markt besteht aus einer Mehrzahl an Finanzbehörden mit jeweils unterschiedlichen Vorgaben. Dadurch werden gleich mehrere Legislaturen notwendig, die Steuerpflichtige und Kassenanbieter vor Herausforderungen stellt”, kommentiert fiskaly-Cofounder und CEO Johannes Ferner. Bei fiskaly habe man aber die Erfahrung und Expertise, auch für komplexe Anforderungen einfache Lösungen zu finden.

fiskaly entwickelt Software-as-a-Service-Infrastruktur und bietet Cloud-Lösungen rund um Kassablege an. In Deutschland ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Marktführer für cloudbasierte Fiskalisierung. Das Team von fiskaly besteht aktuell aus über 60 Personen.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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