24.03.2016

Firstbird expandiert mit Recruiting-Netzwerk nach Nordeuropa

Das Wiener Startup Firstbird sieht auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes hohe Nachfrage für sein Recruiting-Netzwerk. Expandieren wolle man vor allem nach Nordeuropa, sagt Mitgründer und CEO Arnim Wahls zum Brutkasten. Daher könnte auch bald wieder eine neue Finanzierungsrunde anstehen.
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Im Jänner haben die Gründer von Firstbird 600.000 Euro für ihr Recruiting-Netzwerk eingesammelt - firstbird.eu

Firstbird bietet ein Recruiting-Netzwerk an, über das Firmen mittels Empfehlungen effektiver an passende Mitarbeiter kommen sollen. In Berlin absolvierten die Gründer Arnim Wahls, Matthias Wolf und Daniel Winter 2014 das Accelerator-Programm von Microsoft Ventures – wo Anfang März auch der Launch des Startups stattfand. Im Jänner sicherte sich Firstbird 600.000 Euro Wachstumskapital von prominenten Investoren, darunter die deutsche Beratungsgesellschaft Kienbaum.

+++ Zum Thema: Prominente Investoren und 600.000 Euro Wachstumskapital +++

Als “Freemium” auch für Startups interessant

Das Konzept von Firstbird basiert darauf, dass Unternehmen die eigenen Mitarbeiter zu Jobscouts machen und für erfolgreiche Bewerbungen Prämien in Aussicht stellen. Vor dem 1. März wurde für diesen Zweck eine Software angeboten, die laut Co-Gründer und CEO Arnim Wahls mittlerweile von über 100 Unternehmen genutzt wird – darunter etwa Bertelsmann, PricewaterhouseCoopers (PwC) und die Grazer Wechselseitige Versicherung (Grawe).

Seit Anfang des Monats vertreibt Firstbird auch eine „Freemium“-Version für das Recruiting-Netzwerk, die Firmen selbst aufsetzen und implementieren können. Damit sei es auch für kleinere Unternehmen – vor allem für Startups – erst wirklich interessant geworden, Firstbird zu nutzen, sagt der ehemalige Recruiting-Leiter der Anwaltsgruppe Wolf Theiss im Gespräch mit dem Brutkasten.

„Wir sehen dass es auch außerhalb des deutschsprachigen Marktes eine große Nachfrage danach gibt. Deswegen stehen bei uns alle Weichen auf Internationalisierung“

Die abgespeckte Version werde heute von über 500 Unternehmen genutzt, darunter befindet sich laut dem CEO etwa das österreichische FinTech-Startup Wikifolio. Mit dem Wachstum soll es auf diesem Niveau weitergehen. Das Ziel laute, monatlich zumindest 500 neue Firmen gewinnen zu können. Wenngleich sich auch Unternehmen aus Großbritannien, Israel und dem Libanon unter den neuen Kunden befinden würden – der Großteil komme noch aus dem deutschsprachigen Raum.

+++ Auch interessant: JobRocker vermittelt Jobs, die nicht ausgeschrieben werden +++

Neue Märkte für Recruiting-Netzwerk im Visier

Das könnte sich bald ändern: „Wir sehen dass es auch außerhalb des deutschsprachigen Marktes eine große Nachfrage danach gibt. Deswegen stehen bei uns alle Weichen auf Internationalisierung“, sagt Wahls. Dabei würden „innovative und wirtschaftlich starke“ Märkte wie Skandinavien, Holland, UK und Irland im Fokus stehen. Auch in der Türkei und im Südamerikanischen Raum würde man Pilotprojekte starten, da die dortigen Kulturen „schon sehr stark auf Netzwerken basieren“.

Um möglichst viele Märkte mit dem Recruiting-Netzwerk erschließen zu können, könnte schon bald eine neue Finanzierungsrunde seitens Firstbird gestartet werden. „Da kann ein zusätzliches Investment natürlich nicht schaden“, sagt der Gründer.

Auch in Österreich sei das Netzwerken tief in der Kultur verankert, was es zu einem aussichtsreichen Markt mache. „Allerdings tun sich die Unternehmen vor allem im Personalbereich noch schwer die Prozesse zu digitalisieren. Da sind andere Länder sicherlich weiter“, sagt der CEO.

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“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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