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Die Investitionen in FinTech-Startups haben sich im vergangenen Jahr mit rund acht Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt. Laut der Investmentbank Berkery Noyes gab es 2015 427 Übernahmen in dem Sektor, mit einem Volumen von insgesamt 64 Milliarden Dollar – auch das eine Verdoppelung zu 2014.
Fintech Wachstum: Mission kommt vor Business
“Wir haben großes Wachstum gesehen, vor allem in den vergangenen zwei Jahren. TransferWise ist eines der FinTech-Unternehmen das beginnt, erwachsen zu werden, und von seiner Größe so richtig zu profitieren”, sagt Lukas May, bei TransferWise für internationales Wachstum und Regulierung zuständig, bei einer Konferenz in London. Das von einem ehemaligen Skype-Mitarbeiter und einem Finanzberater 2011 gegründete Unternehmen setzt darauf, internationale Überweisungen weit günstiger anzubieten als etablierte Banken. “Wir existieren, weil zwei Typen in London gesessen sind, die sich darüber beschwert haben, wie sehr Banken ihre Kunden bei Überweisungen abzocken. Es ist nicht nur ein Business, sondern eine Mission”, sagt May.
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Transfer Wise
- 660 Millionen € bewegt TransferWise mittlerweile pro Monat
- 30 Millionen € sparen Kunden an Gebühren
- 50 Länder, 35 verschiedene Währungen
In den nächsten Monaten werden weitere Märkte in Asien und Südamerika dazukommen, heißt es seitens TransferWise. “Wir arbeiten unnachgiebig daran, Geld wirklich auf der ganzen Welt bewegen zu können. Wir werden uns nicht ablenken lassen, bis wir das erreicht haben”, sagt May.
Kredite über das Internet boomen
Zu den Stars der FinTech-Branche gehört auch Funding Circle, ein im Jahr 2010 in Großbritannien gegründetes Startup das sich auf „peer to peer“-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spezialisiert hat. Über eine Online-Plattform können KMU verschiedene Finanzprodukte beziehen, die wiederum von verschiedenen Investoren in Stückelungen finanziert werden. Im vergangenen Dezember gab Funding Circle bekannt, erstmals mehr als eine Milliarde Pfund (rund 1,3 Milliarden €) an Krediten vergeben zu haben. 2015 war es auch für die größte Risikokapital-Investition in Großbritannien verantwortlich: Im April erhielt das mittlerweile börsennotierte Unternehmen rund 134 Millionen € frisches Kapital.
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“FinTech-Unternehmen wie TransferWise werden den Banken einen signifikanten Marktanteil wegnehmen”, sagt Kommunikationschef David De Koning. Denn Startups hätten einen enormen Vorteil gegenüber den etablierten Playern: “Wir machen nichts Neues, aber wir machen es besser. Wir brauchen keine Filialen in jedem Land, wir brauchen nicht Tausende Angestellte. Wir müssen diese Kosten nicht an die Kunden weitergeben”, so De Koning.
Weniger Wettkampf, mehr Zusammenarbeit
Laut dem Manager wird die Zukunft für FinTech weniger von einem Wettkampf zwischen Banken und Startups geprägt sein. “Es wird mehr Zusammenarbeit geben. Und ein bisschen fairen Wettbewerb”.
Trotz der Euphorie rund um FinTech müsse die Branche “demütig” bleiben, sagt De Koning: “Wir werden auf dem Weg noch mehr Skepsis begegnen”.
Berechtigte Skepsis?
Skeptische Stimmen, auch die gibt es. Laut Forbes hat der FinTech-Boom für Gründer und Investoren bisher durchwachsene Resultate gebracht. So seien etwa die Aktienkurse der mit Milliarden bewerteten Online-Kreditplattformen Lending Club und OnDeck zwischen Börsengang und Ende 2015 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Trotz des wachsenden Markts würden die Aktienmärkte Risiken in den zugrundeliegenden Krediten sehen.
Für Lukas May von TransferWise gibt es jedenfalls kein zurück mehr in die “alte” Welt der Finanzbranche: Die Grundidee des Silicon Valley, Probleme von Kunden aufzuspüren und mit innovativen Ideen und neuen Technologien zu lösen, habe sich durchgesetzt. Und er glaubt daran, dass damit allen geholfen sei: “Finanzdienstleistungen werden für alle Menschen besser werden, das ist der faszinierende Teil”.
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