23.10.2018

FinTech: Großes Potenzial in der CEE-Region

Die Voraussetzungen in der CEE-Region (Zentral- und Osteuropa), zu einem globalen FinTech-Hotspot zu werden, sind gut. Das Potenzial will man auch beim Schweizer FinTech Accelerator F10 nutzen - unter anderem mit einem Hackathon in Wien.
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FinTech CEE-Region F10 Hackathon
(c) fotolia.com - NicoElNino
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Ein aktuelles BIP-Wachstum um die vier Prozent. Eine deutlich jüngere Bevölkerung als im Rest Europas mit vielen Digital Natives. Und ein stark auf Technik fokussiertes (Aus-)Bildungssystem. Das sind die Grundzutaten, mit denen der zentral- und osteuropäische Raum (CEE-Region) in den globalen Innovationswettlauf geht. Und es gibt dazu beachtliche Statistiken. So haben etwa Coder aus der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Polen und Serbien in den vergangenen Jahren die meisten Siege bei Programmier-Wettbewerben in Europa verbuchen können.

⇒ Jetzt anmelden: F10 FinTech Hackathon Vienna (Anmeldung weiterhin offen)

Banking-Ökosysteme aus West-, Zentral- und Osteuropa zusammenbringen

“Die CEE-Region ist ein bedeutender Hub für junge Tech-Talente. Wir wollen dieses Potenzial heben und ein grenzenloses FinTech-Netzwerk aufbauen, um Innovationen nicht nur im europäischen, sondern im globalen Finanzbereich voranzubringen”, sagt Thomas Landis, Leiter von F10, dem größten FinTech-Accelerator der Schweiz. Ein Teil der F10-Strategie in der CEE-Region ist der F10 FinTech Hackathon Vienna, der von 16. bis 18. November im WeXelerate stattfindet. Man will damit die Banking-Ökosysteme von West- und Zentral- und Osteuropa näher zusammenbringen.

“Schier unendliche Möglichkeiten”

Denn: “Im Gegensatz zu den Schweizer Banken haben jene im CEE-Raum einen starken Fokus auf Retail Banking. Unsere Erfahrung in der Schweiz zeigt uns, dass FinTech-Lösungen im Privatkundengeschäft schier unendliche Möglichkeiten bieten, Customer Experience und Prozessmanagement zu verbessern”, sagt Landis. “Wir wollen den Banken helfen, für die nächsten Kunden-Generationen attraktiv zu bleiben und ihre Kosten zu reduzieren”. Da ist ein Andocken an die mehr als 600 registrierten FinTechs im CEE-Raum nur logisch.

+++ Fokus: FinTech +++

FinTech-Affinität und staatliche Unterstützung

Generell ist die FinTech-Affinität in Zentral- und Osteuropa nämlich hoch. Die Slowakei zählt etwa weltweit zu jenen Ländern, in denen bargeldloses Bezahlen am stärksten verbreitet ist. Mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar werden im kleinen Nachbarland Österreichs dieses Jahr über Kreditkarte und Co umgesetzt. Estland gilt als Tech-Leader der gesamten Region und bringt vor allem auch von institutioneller Seite her Innovationen für den Bereich. Auch Litauen und Bulgarien bringen auf staatlicher Seite Erleichterungen für FinTechs. So hat Bulgarien etwa ein besonders unternehmerfreundliches Steuersystem. Lettland hat zur Förderung von Innovationen ein Startup-Visum eingeführt.

Da wie dort gute Ausgangslagen

Tschechien hat für CEE-Verhältnisse zwar sehr stabile, zugleich aber auch sehr konservative Banken. Ein Spielfeld für einen aufstrebenden FinTech-Sektor. In Rumänien ergibt sich durch extrem hohe Gebühren bei den etablierten Banken eine ähnlich gute Ausgangslage für junge, digitale FinTech-Anbieter. In Polen dagegen ist der Banken-Sektor sehr aktiv in der Förderung von FinTechs engagiert. Dort sind auch bereits “regulatorische Sandboxes” eingeführt. Ungarn und Slowenien schließlich stechen vor allem durch einen starken InsureTech-Bereich hervor.

CEE-Region: Spannend als Standort und Markt

Ob nun der CEE-Raum in den kommenden Jahren Innovationen von globaler Tragweite im FinTech-Bereich hervorbringen wird, ist freilich noch unklar. Es zeigt sich jedoch klar: Sowohl um ein Unternehmen aufzubauen, als auch als spannende Märkte eignen sich mehrere CEE-Länder hervorragend. Die Vernetzung mit dem westeuropäischen Bankensektor wird für das eine wie das andere unerlässlich sein. Der F10 FinTech Hackathon Vienna könnte hier für einige CEE-FinTechs der Ausgangspunkt für eine langfristige Verbindung sein.

⇒ Zur Page von F10

Video-Interview: Markus Graf und Thomas Landis von F10 über das Programm

Live aus dem F10 FinTech Accelerator in Zürich

Markus Graf, der Co-Founder und Thomas Landis, der Head vom F10 Incubator & Accelerator in #Zürich, über den aktuellen Batch, den größten FinTech Hackathon Europas und die Expansion nach #Wien!

Gepostet von DerBrutkasten am Donnerstag, 23. August 2018

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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