20.03.2019

Finnest und Invesdor: Ein europäischer Riese der Online-Finanzierung entsteht

Die österreichische Finnest und die finnische Plattform Invesdor legen ihre Angebote zusammen, um mehr unterschiedliche Dienstleistungen in der Online-Finanzierung zu bieten.
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Invesdor
Lasse Mäkelä, CEO von Invesdor. (c) Invesdor

Es entsteht ein neuer Riese unter den europäischen Anbietern für Online-Investments:  Die österreichische Finnest GmbH und die finnische Invesdor Oy schließen ihre Geschäfte zusammen und formen daraus die neue Invesdor Group.

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Finnest.com ist ein Mittelstandsfinanzierer im deutschsprachigen Raum, invesdor.com ist laut Eigenangabe die führende Plattform für digitales Eigenkapital in den nordischen Ländern. In den letzten Jahren haben sich die Investitionen auf den bislang getrennten Plattformen jährlich verdoppelt und liegen aktuell bei über 130 Millionen Euro Gesamtsumme.

Ein neuer Riese entsteht

Das aus der Zusammenlegung der Angebote resultierende Serviceportfolio reicht von Equity und Anleihen über Börsengänge, Schuldscheindarlehen, syndizierte Kredite und Mezzanine-Kapital bis hin zu sonstigen Fremdkapitalinstrumenten. Das typische Finanzierungsvolumen liegt zwischen 250.000 und 25 Millionen Euro pro Emittent.

„Gemeinsam bilden wir die erste gesamteuropäische digitale Investitions- und Finanzierungsplattform für Unternehmen aller Lebensphasen, vom Startup bis hin zu Großkonzernen“, sagt Lasse Mäkelä, CEO der Invesdor Group. „Wir bieten eine der breitesten Paletten komplett digitaler Finanzinstrumente, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind. Invesdor Group bedient erfolgreiche Unternehmen ebenso wie private und institutionelle Investoren aus ganz Europa.“

Das neue Unternehmen baut auf einer Basis von über 50.000 privaten und institutionellen Investoren aus 150 Ländern auf. Mit der Fusion will man „grenzüberschreitende Anlagemöglichkeiten neu definieren“, heißt es von den Unternehmen: Anleger aus den nordischen Ländern erhalten direkten Zugang zu mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum, Anleger außerhalb Skandinaviens können in die dortigen Wachstumsfirmen investieren.

Invesdor bietet SaaS-Tools für Banken

Technisch werden die Plattformen von Finnest und Invesdor nahtlos integriert. Die neue Invesdor Group beschäftigt rund 40 Finanz- und Technologieexperten. Die beiden Marken Invesdor und Finnest werden weiterhin unter ihren jeweiligen Namen tätig sein und darunter auch neue Dienstleistungen anbieten. Die Invesdor Group wird ihren Hauptsitz in Helsinki haben und Niederlassungen in Wien, Stockholm und Bratislava unterhalten.

Die Gruppe arbeitet zudem bereits mit Banken zusammen. Diese nutzen die Software-as-a-Service-Tools (SaaS) der Invesdor Group, um ihre internen Prozesse stärker zu digitalisieren, etwa in den Bereichen Kredit-, Aktien- und Rentenmarktaktivitäten. Zu den Partnerbanken gehören zum Beispiel die Raiffeisen Bank International und Nordea.

Speedinvest F: Konsoliderungswelle ist angerollt

Zu den Investoren der Invesdor Group zählt neben Taaleri Oyj, einer in Helsinki ansässigen und an der US-Tech-Börse Nasdaq notierten Wealth-Management-Gesellschaft, und dem globalen VC-Unternehmen Maxfield Capital, auch der in Wien ansässige VC Speedinvest F.  Laut Stefan Klestil, Partner von Speedinvest F, suchen Unternehmen ebenso wie Investoren erfolgreiche digitale Alternativen zu den traditionellen Modellen: „In der FinTech-Branche ist die Konsolidierungswelle angerollt – und die Invesdor Group steht nun ganz klar in der ersten Reihe“, sagt er.

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Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki
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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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