31.05.2016

Microlearning 1: Die Finanzpolizei

Die Finanzpolizei (früher "KIAB") bildet eine Sondereinheit bei den Abgabenbehörden (Finanzämtern). Sie ist keine Polizei und ist nicht bewaffnet. Sie hat auch keine eigene Uniform, aber es gibt eine Dienstkleidung und einen eigenen Dienstausweis.
/artikel/finanzpolizei
kooperation

In jedem Finanzamt ist ein Finanzpolizei-Team eingerichtet. Die Koordination der Finanzpolizei erfolgt in der jeweiligen Geschäftsführung eines jeden Finanzamtes. Die Finanzpolizei erfüllt folgende Aufgaben:

  • Die Feststellung illegal beschäftigter Arbeitnehmer,
  • die Steueraufsicht (d.h. sie kontrolliert ob alle Umsätze, die Umsatzsteuer und die Lohnabgaben (wie SV-Beiträge) gemeldet wurden),
  • sie versucht Unternehmer zu entdecken, die sich nicht beim Finanzamt angemeldet haben,
  • sie versucht Sozialbetrug aufzudecken – also die organisierte Schwarzarbeit,
  • sie kontrolliert Verstöße gegen die Bestimmungen des Glückspielgesetzes, der Gewerbeordnung und des Strafgesetzbuches und
  • sie kontrolliert  Kassensysteme nach der Kassenrichtlinie.

Finanzpolizei: Was bedeuten die Begriffe?

Die Beamten haben: Betretungsrecht, Auskunftsrecht, Identitätsfeststellungs- und Anhaltsrecht. Anhalterecht bedeutet, dass Fahrzeuge angehalten und die Güter überprüft werden. Die Beschlagnahme von Fahrzeugen und Geldpfändungen vor Ort kann erfolgen. Mit Identitätsfeststellung ist gemeint, dass Name, Geburtsdatum und Wohnanschrift erfasst werden. Ihre Mitarbeiter sollten daher immer einen Ausweis dabei haben.

Die Finanzpolizei kommt unangemeldet in die Betriebe. Sie hat eine Belehrungsverpflichtung. D.h. es muss bekannt gegeben werden, nach welcher Rechtsgrundlage geprüft wird und ob jemand als Zeuge oder als Verdächtiger vernommen wird. Diese Aussagen sind für eventuell spätere Rechtsmittel wichtig. Das Nichtmitwirken oder die Behinderung der Amtshandlung kann zu Zwangsstrafen führen. Mitarbeiter sind verpflichtet Auskunft zu erteilen. Die Finanzpolizei darf alle Betriebsräume und Aufenthaltsräume betreten. Privaträume dürfen nicht betreten werden. Wenn aber der Verdacht besteht, dass in den Privaträumen Arbeitsleistungen von Ausländern erbracht werden, dürfen auch diese betreten werden. Die Finanzpolizei hat das Recht auf Einsicht in die Unterlagen. Falls Sie Unterlagen mitgeben, sollten Sie dies unbedingt dokumentieren und Kopien anfertigen. Am Ende der Kontrolle verlangen Sie eine Kopie der Niederschrift. Auch das Hinzuziehen des Steuerberaters ist empfehlenswert. Aussagen müssen Sie nicht machen, wenn Sie sich selbst damit belasten könnten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des BMF.

Aus dem Kurs:
Recht & Steuern: Was Sie als Unternehmer wissen müssen – Finanzen und Steuern auf einen Blick

Über die Autorin:
Frau Mag. Petra Maria Ibounig ist Absolventin des Studiums der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien und hat mehrjährige Erfahrung als Berufsanwärterin in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien.

Frau Mag. Ibounig lebt in Wien. Sie ist engagierte Geigerin in diversen Orchestervereinen. Ihre zweite Leidenschaft gilt der Erlernung der Russischen Sprache und Kultur.

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myBioma-Founder Nikolaus Gasche und Barbara Sladek. (c) myBioma

In den BioTech-Kreisen hat sich Biome Diagnostics längst einen Namen gemacht. Wie brutkasten bereits berichtete, gab es vor fünf Jahren eine mittlere sechsstellige Wachstumsspritze vom European Super Angels Club (ESAC) für das damals noch niederösterreichische Unternehmen. Seitdem ist es nach Wien gesiedelt und mit den “myBioma”-Testkits zu einem der weltweit führenden Anbieter für die Analyse von Darmbakterien geworden. Der Bekanntheitsgrad in der Gesamtgesellschaft dürfte in den letzten Wochen hingegen nochmal schlagartig angestiegen sein; seit kurzem verzeichne das B2C-Unternehmen eine „Flut an Bestellungen“. Aber woher das plötzliche Interesse?

Netflix, Neugier, Nachfrage

Erst seit zwei Wochen ist „Hack your Health“ auf Netflix abrufbar. Innerhalb kürzester Zeit stieg die amerikanische Dokumentation in Österreich in die Top 10 der meistgestreamten Filme auf – und hielt sich dort eine ganze Woche lang. Millionen von Menschen haben bereits den vier Protagonist:innen dabei zugesehen, wie sie den Zusammenhang zwischen ihrem Verdauungssystem und ihrer Gesundheit entdecken. Begleitet wurden sie dabei von der deutschen Ärztin Giulia Enders, Autorin des Millionenbestellers „Darm mit Charme“.

In der Doku wird ein Ungleichgewicht im Mikrobiom in Zusammenhang mit Angststörungen, Depression, Autismus, Krebs und Parkinson gestellt. Ein gesunder Darm sei also eine Möglichkeit, chronischen, mentalen, sogar tödlichen Krankheiten vorzubeugen. Kein Wunder also, dass eine breite Masse an Menschen dazu angeregt wurde, ihre eigene Verdauung unter die Lupe zu nehmen.

Stuhlproben sind in

myBioma wurde zwar nicht explizit in der Dokumentation genannt, die vier Protagonist:innen wurden jedoch beim Einschicken von Stuhlproben begleitet. Für eine große Anzahl an Zuseher:innen dürfte das der Anreiz gewesen sein, sich über entsprechende Anbieter zu informieren. Und viele davon dürften so bei myBioma gelandet sein.

„Über Nacht“  verzeichnete Biome Diagnostics eine Verzehnfachung der Nachfrage. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass wir dafür bekannt sind, wissenschaftlich fundiert zu arbeiten. So verfügen wir etwa als einziger Anbieter in diesem Bereich über zwei ISO-Zertifizierungen“, sagt Barbara Sladek. Zusammen mit Nikolaus Gasche gründete sie das BioTech im Jahr 2018, bis heute leiten sie es gemeinsam.

Darm-Analysen wie von myBioma immer wieder in Kritik

Für knapp 150 Euro bekommt man das myBioma-Testkit, mit dem Stuhlproben entnommen werden. Anschließend werden diese im Labor untersucht, ausgewertet und die Ergebnisse an die Stuhlbesitzer:innen geschickt. Diese ließen laut Biome Diagnostics in weiterer Folge Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Testperson zu und würden individuelle Ernährungstipps ermöglichen.

Tatsächlich warnen aber auch viele Gastroenterolog:innen, Mikrobiom-Expert:innen und Fachgesellschaften davor, solche Analysen für bare Münze zu nehmen. Das Mikrobiom eines Menschen setzt sich aus Billionen Bakterien zusammen, ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck und ändert sich andauernd. Damit sei es laut Kritiker:innen zu komplex und individuell, als dass man eindeutige Zusammenhänge zu Krankheiten herstellen könne. Außerdem sei eine Stuhlprobe nur eine Momentaufnahme, von der man nicht auf das gesamte Mikrobiom schließen könne. Bleibt also abzuwarten, ob sich der Trend “Darmanalyse” nachhaltig hält – oder ob er mit dem Abstieg der “Hack your Health”-Doku auf der Netflix-Beliebtheitsliste wieder verschwindet.

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