07.12.2021

Fimobilia: So vereinfacht das Wiener Startup den Wohnungskauf

Fimobilia ermöglicht Wohnraumfinanzierung -und vermarktung für B2C und B2B Kunden. Die für Privatpersonen kostenlose Plattform bietet einen transparenten und vollständig digitalen Prozess auf dem Weg zum Eigenheim.
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Gründerteam Fimobilia
Das Gründerteam bestehend aus Stefan Winkler und Michael Dojacek.

Beim Kauf der eigenen Wohnung oder des Hauses steht jeder vor der Herausforderung der Finanzierung und die kann mitunter ein komplizierter Prozess sein. Die beiden Gründer Stefan Winkler und Michael Dojacek haben sich genau diesem Thema gewidmet und mit Fimobilia den Prozess der Wohnraumfinanzierung vollständig digitalisiert, sodass der Weg in die Bank nur einmal notwendig ist – und zwar zum Schluss. 

Wohnraumfinanzierung nach dem Ikea Prinzip

Das Gründerteam profitiert von seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bank- und Versicherungswesen und weiß, welche Challenges Kunden, Makler und Bauträger während des Finanzierungsprozesses haben. 

“Plattformen für die digitale Abwicklung von Anträgen sowie für die Kalkulation von Finanzierungsangeboten existieren, aber am Ende landet man indirekt wieder beim Berater und wird in die analoge Schiene zurückgespielt”, so Dojacek. “Für uns ist es wichtig, dass wir den kompletten Prozess der Wohnraumfinanzierung digital abwickeln. Vom Kunden-Login über den Upload notwendiger Dokumente bis hin zur Berechnung der Finanzierungsvorschläge, alles erfolgt vollkommen digital, von der Couch Zuhause”, erklärt der Co-Founder und Managing Director weiter. 

In einem Fünf-Schritte-Prozess wird der potentielle Käufer darum gebeten, sein Vorhaben samt Objektdaten einzugeben. Fimobilia ist stolz, anfangs nur eine Handvoll von persönlichen Daten abfragen zu müssen. “Wenn wir vom Kunden mehr Daten verlangen, geben wir ihm auch mehr. Es muss ein fairer, transparenter Prozess bleiben, denn wir bewegen uns immer noch im Internet. Ohne erkennbaren Mehrwert müssen Kunden nicht mehr Daten hergeben als nötig”, so Dojacek.

Sind alle notwendigen Informationen eingereicht, erhält man mit Hilfe eines Ampelsystems eine erste Information, ob das gewünschte Objekt vom potentiellen Käufer finanziert werden kann. Der Kunde wird in weiteren Schritten mit mehreren, kooperierenden Banken aus Österreich vernetzt, um Finanzierungsangebote vergleichen zu können. Durch die digitale Abwicklung spart sich der Kunde den Weg zu einzelnen Banken. “Wir nennen es Wohnraumfinanzierung nach dem Ikea-Prinzip – kann man selber machen, muss man aber nicht”, so Winkler. 

Kunden-, Makler- und Bankensicht in einer Plattform vereint

Die Ende November gelaunchte Plattform Fimobilia.com bedient nicht nur Konsumenten, sondern auch B2B Kunden wie Makler und Bauträger, die durch ein Dashboard den Status von Finanzierungsanfragen zu ihrem Objekt in Echtzeit abrufen können. Auf einem eigens angefertigten Portal können auch Objekt- und Kundendaten auf sicherem Weg hinterlegt werden, was einer raschen Vermarktung des Objektes dient. “Im Normalfall erhalten Banken eine Bearbeitungsgebühr für die Abwicklung einer Wohnraumfinanzierung. Kommt der Kunde über uns, erhalten wir entweder die ganze oder einen Teil der Bearbeitungsgebühr und das ist unser Ertrag”, erklärt Dojacek.

Zukünftiges Marktpotential

Das Gründerteam möchte sich primär auf die Etablierung in Österreich konzentrieren, da die Plattform erst am 30. November gelauncht wurde. Jedoch ist eine Expansion in weitere DACH-Länder für österreichische Startups nicht unüblich und wird auch langfristig von Fimobilia nicht ausgeschlossen. Zudem präferieren die Gründer eine zukünftige Expansion nach Südosteuropa. “Wir haben ein Auge auf den südosteuropäischen Markt, weil dort noch keine Mitbewerber im Spiel sind und der Prozentsatz an Eigenheimbesitzer bei 85 Prozent liegt. Österreich ist mit knappen 50 Prozent sogar hinter dem EU-Durchschnitt. Um unsere Plattform zukünftig vorantreiben zu können, sind wir natürlich auf der Suche nach Investoren. Unser IT-Roadmap ist sehr lang und es können noch sehr viele Features sowie Artificial Intelligence in die Plattform implementiert werden”, so Dojacek abschließend.

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Pflege am Hof, Demenz, was hilft bei Demenz
(c) Auer - (v.l.n.r.): Monika Debelak-Breneis, Elisabeth Auer, Anna Prüller und Eva-Maria Auer von Pflege am Hof.

Was geschieht, wenn ein geliebter Mensch im Alter nicht mehr allein zurechtkommt? Wenn das gewohnte Leben, die vertraute Umgebung und der tägliche Kontakt mit der Natur einer großen Pflegeeinrichtung weichen müssen? Fragen wie diese betreffen viele Familien, auch in ländlichen Regionen. Das Startup Pflege am Hof bietet eine Lösung, die professionelle Betreuung durch Pflegekräfte mit dem Leben und der Gemeinschaft auf einem Bauernhof vereint.

Pflege am Hof mit kleinstrukturierter Versorgungsform

Vier Frauen aus unterschiedlichen Fachrichtungen haben sich zusammengefunden, um mit Pflege am Hof die Zukunft der Pflege neu zu gestalten. Die Idee stammt von Elisabeth Auer, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN), die in ihrer Master-Arbeit den demografischen Wandel, innovative Pflegekonzepte und “Green Care” untersuchte. Während ihrer Zeit auf Pflegebauernhöfen in den Niederlanden konnte sie erleben, wie dieses Modell in der Praxis funktioniert.

Über das Green Hexagon-Programm der FHWN lernte sie die Unternehmensberaterin Monika Debelak-Breneis kennen, mit der sie die Idee weiterentwickelte. Im Anschluss stießen Elisabeths Schwester und Marketingexpertin Eva-Maria Auer, sowie Architektin Anna Prüller zum Team.

“Unser Ziel ist es, eine kleinstrukturierte Versorgungsform anzubieten, durch die ältere Menschen aktiv in den Alltag eingebunden werden und sie ein Teil der Gemeinschaft sind”, erklärt Elisabeth Auer.

Pflege am Hof möchte hiermit eine Alternative zu herkömmlichen Pflegeeinrichtungen aufzeigen und durch Tagesbetreuung oder langfristiges Wohnen am Hof Personen aus ländlichen Regionen einen Verbleib in einer vertrauten Umgebung ermöglichen.

Gartenarbeit für Menschen mit Demenz

Gleichzeitig würden die Betreuten von Aktivitäten wie Gartenarbeit, dem Versorgen von Tieren oder gemeinsamen Mahlzeiten profitieren. Studien bestätigen, dass ein solches Umfeld, vor allem bei Menschen mit Demenz, das Wohlbefinden steigert, den Medikamentenbedarf reduziert, den Appetit anregt und soziale Interaktion fördert.

Seit Anfang 2024 wird das Projekt durch das StartUp-Center der FH Wiener Neustadt begleitet. Neben individueller Beratung wurden die Gründerinnen bei der Teilnahme an Programmen wie Green Hexagon (FHWN/Erasmus+), aws First Incubator und dem Social Impact Award unterstützt.

“Das Startup Pflege am Hof zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ideen gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen und in konkrete Lösungen umsetzen können. Der Sieg beim Social Impact Award sowie die Auszeichnung beim FHWN-Gründertag 2024 sind ein Beweis für das Potenzial des Teams und die Bedeutung, die ein solches Konzept für die Zukunft der Pflege haben kann”, sagt Thomas Wally, Leiter des Start-up Centers der FH Wiener Neustadt.

Pflege am Hof mit Fünfjahres-Ziel

Derzeit arbeitet das Team von Pflege am Hof an der Umsetzung eines Pilotprojekts für die Tagesbetreuung auf einem Hof. Parallel dazu baut es sein Netzwerk aus, testet Hypothesen, lernt die Zielgruppe besser kennen und konkretisiert das Angebot. Das kurzfristige Ziel ist die erfolgreiche Einführung der Tagesbetreuung, während in zwei Jahren das Konzept um die Möglichkeit des Wohnens auf dem Hof erweitert werden soll.

Langfristig strebt das Startup an, in fünf Jahren mehr als zwei Standorte in Österreich aufzubauen und damit eine wohnortnahe und familiäre Alternative für ältere Menschen zu schaffen. Auer dazu: “Wir möchten eine Pflegeform etablieren, die älteren Menschen nicht nur Betreuung, sondern auch eine höhere Lebensqualität ermöglicht.”

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