24.01.2024

FFG stellt 45 Millionen Euro für Pharma-Standort Österreich bereit

BMAW und FFG fördern gezielt Forschungs- und Unternehmensprojekte im Pharmabereich: Das Austrian Life Sciences Programm soll 45 Millionen Euro bereitstellen.
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Der Life-Sciences-Sektor ist im Vergleich zu anderen Forschungssektoren der innovationsfreudigste. Aus diesem Grund eröffnet die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft das neue “Austrian Life Sciences”-Programm, das über 45 Millionen Euro an Förderungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, klinische Studien und Leitprojekte in Österreich unterstützen soll. Das Paket läuft von 2024 bis 2026.

FFG fördert Life Sciences gezielt

Die zu fördernden Projekte sollen indes im Life-Science- und Pharma-Sektor angesiedelt sein. Das Geld soll gezielt dazu verwendet werden, unternehmerische und angewandte Forschung im Pharma- und Life-Science-Bereich entlang des gesamten Entwicklungszyklus zu fördern.

In den Life-Science-Sektor fallen unter anderem Berufsprofile der Biotechnologie, der Molekularbiologie sowie der Pharmaindustrie, der Medizin und der Medizintechnik.

Eine, drei oder vier Millionen: So hoch sind die Fördersummen

Die Förderobergrenzen liegen bei Unternehmensprojekten der Industriellen Forschung bei einer Million Euro. Bei Unternehmensprojekten in der Experimentellen Entwicklung sowie bei klinischen Studien liegt die Obergrenze bei drei Millionen Euro, bei Leitprojekten sogar bei vier Millionen Euro.

Kocher: Pharma-Branche “stärkt die Zukunftsfähigkeit”

Österreich zähle mittlerweile zu den führenden Pharma-Standorten, so das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW). “Die Pharma-Branche zählt zu den strategischen Schlüsselindustrien und mit über 60.000 Beschäftigten auch zu den wichtigsten Arbeitgebern. Darüber hinaus stärkt sie die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Resilienz des Standorts. Es ist unser Ziel, die besten Rahmenbedingungen für Patientinnen und Patienten und für heimische Betriebe zu schaffen, um die Gesundheitsversorgung sowie Wohlstand und Arbeitsplätze im Land zu sichern. Daher investieren wir 45 Millionen Euro zusätzlich in den Life Science- und Pharmastandort Österreich“, sagt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

“Mit dem ‚Austrian Life Sciences-Programme‘ bietet die FFG nun seit zwei Jahren ein Erfolg versprechendes Förderinstrument an – dies bestätigt auch die hohe Nachfrage”, fügt FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth hinzu.

Pharma-Beschäftigung seit 2018 um 8,9 Prozent gestiegen

Nach Angaben der Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) erzielten die über 1.000 in Österreich angesiedelten Life-Science-Firmen im Jahr 2020 einen Umsatzrekord von 25,1 Milliarden Euro. Damit würden mehr als sieben Prozent des österreichischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf den Life Science Sektor entfallen. Aktuell seien über 60.000 Arbeitskräfte in der Branche beschäftigt, seit 2018 werde ein Beschäftigungsplus von 8,9 Prozent beobachtet.

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FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe.Stock

Davor, dass es so kommen könnte, wurde in letzter Zeit immer wieder gewarnt: Österreich ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage ohnehin schon mit einem sehr hohen Insolvenz-Aufkommen konfrontiert. Und nun werden – mitten in der Rezession – viele während der Corona-Pandemie vergebene Notkredite für Unternehmen fällig.

Series A über vier Millionen Euro für FireStart 2020

Genau mit dieser Situation war nun das auf Prozessautomatisierung spezialisierte Linzer IT-Unternehmen FireStart konfrontiert, das auch einen Standort in Wien betreibt. 2008 als Startup gegründet holte es im Laufe der Zeit mehrere Investoren an Bord und gewann Referenzkunden wie Flughafen Zürich, Wien Energie, KTM und PWC. Noch im Juni des Corona-Jahrs 2020 schloss das Unternehmen seine Series A-Finanzierungsrunde über vier Millionen Euro ab, wie brutkasten berichtete.

Insolvenzantrag: “Vereinbarte, aber nicht bezahlte Raten”

Während der Coronakrise wurde auch ein durch die aws und die COFAG garantierter Kredit aufgenommen. Dieser konnte nicht refinanziert werden, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) heute schreibt. FireStart musste Insolvenz anmelden und brachte einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ein. “Eine Fälligstellung der Hausbank führte zum Eigenantrag. Dabei ist die Rede von vereinbarten, aber nicht bezahlten Raten”, heißt es dazu in einem Artikel von meinbezirk.at mit Bezug auf Angaben von Creditreform.

Gehälter seit November offen

Schulden von rund 4,67 Millionen Euro stehen laut AKV Aktiva von rund 412.000 Euro gegenüber. Etwa 100 Gläubiger:innen sowie 17 Dienstnehmer:innen sind betroffen. Deren Gehälter sind bereits seit November offen. Der beantragte Sanierungsplan sieht eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vor und wird nun überprüft.

“Managementfehler” bei FireStart

“Zwischen 2019 und 2022 kam es zu Managementfehlern und ineffizientem Kostenmanagement. Mittlerweile wurde das Management gewechselt und das Produktionsportfolio verbessert”, heißt es bei meinbezirk.at weiter. Dazu wird Venka Stojnic von Creditreform zitiert: “Es wurden bereits Reorganisationsmaßnahmen gesetzt. Weitere, wie der Ausbau und die Erweiterung des Vertriebes und Vermarktung sowie Produktpalette, sollen folgen. Laut Eigenantrag soll eine wesentliche Maßnahme die Refinanzierung des Fremdkapitals im Rahmen des Sanierungsplanes mit Hilfe der Gesellschafter sein.”

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