06.03.2024

FFG: Neue Finanzierungsvereinbarung sichert jährliches Budget

Das Arbeits- und Wirtschaftsministerium gab am Mittwoch in einer Aussendung eine neue Finanzierungsvereinbarung mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) bekannt. Damit wolle man der Agentur eine höhere Planungssicherheit geben, so Minister Kocher.
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Henrietta Egerth und Karin Tausz.
Karin Tausz und Henrietta Egerth-Stadlhuber (c) FFG/Einzenberger

Für die Jahre 2024 bis 2026 steht der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) damit ein Budget in Höhe von rund 400 Mio. Euro zur Verfügung. “Die Agentur erhält somit höhere Planungssicherheit und wird gleichzeitig durch weniger Bürokratie belastet. Dadurch ermöglichen wir eine effizientere Forschungsförderung”, wird Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher zitiert.

IWI-Budget steigt um 22 Mio. Euro

Mit der heute vorgestellten Vereinbarung wird an die auslaufende Vereinbarung aus dem Jahr 2022 angesetzt. Wie der Pressesprecher der FFG Matthis Prabitz auf brutkasten-Anfrage erklärte, ergibt sich aus der neuen Vereinbarung keine Steigerung des jährlichen Budgets. Durch die dreijährige Laufzeit der aktuellen Vereinbarung ergebe sich wie im Vorlaufzeitraum eine Finanzierung von rund 133 bis 134 Mio. Euro pro Jahr.

Allerdings: Für den Teil des Budgets IWI (Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Internationalisierung) ergibt eine Steigerung von 188 Mio. auf 210 Mio. Euro, das unter anderem durch eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt wird. Bei dieser macht das Basisprogramm des FFG den größten Teil aus. Zustande kommt dies durch die Transformationsoffensive, welche ab 2023 mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft voll in die Finanzierung des Basisprogramms eingestiegen ist.

Die Finanzierungsvereinbarung zwischen der FFG und dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft ist Teil des FTI-Pakets 2024-2026, welches auf dem Forschungsfinanzierungsgesetz basiert. Dieser Pakt für Forschung, Technologie und Innovation legt die forschungspolitischen Schwerpunkte der Bundesregierung für jeweils drei Jahre fest und ist die Grundlage der am Mittwoch veröffentlichten Finanzierung.

FFG soll weiterhin Innovationen in Österreich fördern

Ziel sei es, den Wirtschaftsstandort Österreich weiter zu stärken und Innovationen zu fördern. Finanzielle Zuwendungen der FFG sind wichtiger Bestandteil der Finanzierungsmöglichkeiten junger Unternehmen. Mit dem Budgetvolumen sei es möglich, Forschung in Österreich weiter zu fördern.

Die beiden Geschäftsführerinnen der FFG zeigten sich mit dem Budgetvolumen zufrieden. “Die zweite mehrjährige Finanzierungsvereinbarung markiert einen wichtigen Schritt für die Zukunft der österreichischen Forschungslandschaft. Ein klar definiertes und fixes Budget gibt uns die nötige Planungssicherheit, um innovative Forschungsprojekte voranzutreiben”, so Henrietta Egerth und Karin Tausz laut Aussendung.

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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