22.06.2021

Felix Ohswald: Das Wunderkind hinter Österreichs wertvollstem Startup

Felix Ohswald schreibt mit dem jüngsten Rekord-Investment nicht nur österreichische Startup-Geschichte, sondern legte bereits in jungen Jahren den Grundstein für seine außergewöhnliche Unternehmerkarriere.
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Felix Ohswald
Das Ausnahmetalent Felix Ohswald gründete Österreichs wertvollstes Startup | (c) der brutkasten

Wunderkind ist laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia eine Bezeichnung für Menschen, die schon als Kind auf bestimmten Gebieten Fähigkeiten zeigen, die in aller Regel erst im Erwachsenenalter oder gar nicht erreicht werden. GoStundent-Gründer Felix Ohswald ist wohl ein Paradebespiel dafür und das nicht erst seit dem jüngsten Rekord-Investment, das GoStudent mit dem Unicorn-Status adelte.

Ohswald, der 1995 in Wien geboren wurde, begann nämlich im Alter von 14 Jahren neben der Schule auch Mathematik an der Universität Wien zu studieren. Spezialgebiet: Finanzmathematik. 2013 schloss er das Studium mit einem Bachelortitel ab und wechselte anschließend auf Empfehlung zweier Professoren für zwei Semester nach Cambridge. In einem 2014 erschienen Artikel der Tageszeitung die Presse äußerte Ohswald, dass er die Bezeichnung “Wunderkind” als Beschreibung seiner Person eigentlich nicht nachvollziehen kann. Wunderkind hin oder her: Faktum ist, dass er zwei Jahre später, im Jänner 2016, gemeinsam mit seinem Co-Founder Gregor Müller den Grundstein für Österreichs wertvollstes Startup legte.

Felix Ohswald startete GoStudent mit WhatsApp-Gruppe

Wie so oft bei erfolgreichen Startup-Gründungen stand auch bei GoStudent zu Beginn eine Problemstellung. Ohswald, der schon früh von seinem Großvater für Mathematik und Naturwissenschaften fasziniert wurde, stellte sich gemeinsam mit seinem damals 15-jährigen Bruder die Frage, wie Schüler insbesondere am Nachmittag mit inspirierenden Lehrkräften vernetzt werden können, um Lerndefizite nachholen zu können. Kurzum organisierte Ohswald eine Whatsapp-Gruppe, um die Schüler mit passenden Lehrern zu vernetzen. Gemeinsam mit seinem Co-Founder Müller, der damals eine Anti-Hangover-Box für durchzechte Nächte auf den Markt bringen wollte, feilte er an der Business-Idee, die schlussendlich in der Unternehmensgründung von GoStudent münden sollte.

Ohswald bezeichnete sich selbst als eine Person, die im Leben alles ausprobiert hat und schon als Kind vom Unternehmertum begeistert war. “Ich habe in der Grundschule Raubkopien verkauft, um Geld zu verdienen oder eine eigene App programmiert, mit der man sich anhand von Challenges gegenseitig herausfordern konnte. Im Zentrum standen immer Business-Opportunitäten”, so Ohswald. Eine weitere Eigenschaft, die das Ausnahmetalent “Felix Ohswald” zum Erfolg führen sollte: “Ich glaube, dass man als Gründer immer eine Spur größenwahnsinnig sein muss und daher hatten wir schon sehr früh die Vision, dass wir mit GoStudent einen globalen Player aufbauen möchten.”

Die Learnings am Weg zum Unicorn

Doch auch der Weg eines Unicorn-Gründers verläuft nicht immer nach dem Schema F und ohne Komplikationen. “Die ersten dreieinhalb Jahre waren nicht einfach, da wir keinen Umsatz gemacht haben. Wir hatten kein funktionierendes Geschäftsmodell und haben uns in einige Sackgassen bewegt.” Besonders in der Anfangsphase sei er gemeinsam mit seinem Team zu sehr davon überzeugt gewesen, wie das Produkt aussehen muss. “Wenn ich nochmals ein derartiges Unternehmen im B2C-Bereich gründen würde, dann würde ich noch viel früher und enger mit der Zielgruppe zusammenarbeiten, die dein Produkt nutzt”, so Ohswald über eines seiner Learnings am Weg zum Unicorn.

Diese und weitere Learings wird das Ausnahmetalent im Rahmen eines exklusiven Interviews beim digitalen Event “Von der Idee zur Zündung – Gründer:innen Geschichten” mit den Teilnehmer:innen teilen, das der Brutkasten gemeinsam mit den österreichischen Notar:innen am Mittwoch von 16 Uhr bis 18 Uhr veranstaltet. Jetzt noch schnell Tickets sichern!


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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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