23.03.2023

Trotz Bankpleiten: US-Notenbank erhöht Zinsen erneut

Die jüngsten Pleiten im US-Bankensektor haben die Notenbank Federal Reserve nicht von einer weiteren Zinserhöhung abgehalten. Wenn sich die Wirtschaft so entwickle wie erwartet, gebe es keinen Grund für Zinssenkungen, sagte Notenbank-Chef Jerome Powell.
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The facade of the Federal Reserve Bank.
Foto: Adobe Stock

Gleich mehrere Bankpleiten haben in den vergangenen Wochen in den USA für Unsicherheit am Kapitalmarkt gesorgt. Mit Spannung wurde daher die dieswöchige Zinsentscheidung der Notenbank Federal Reserve (Fed) erwartet. Und diese ließ sich durch die Schwierigkeiten im Bankensektor zumindest nicht von einer weiteren Zinserhöhung abhalten. In der zweitägigen Zinssitzung beschlossen die Notenbanker eine weitere Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der US-Leitzins nun in einer Bandbreite zwischen 4,75 und 5 Prozent. Es war die neunte Zinserhöhung in Folge.

Eine Mehrheit der Analyst:innen an der Wall Street hatte diesen Schritt erwartet. Einige waren jedoch auch von einem Aussetzen der Zinserhöhungen ausgegangen. Notenbank-Chef Jerome Powell betonte in seiner Pressekonferenz aber, dass der Inflationsdruck in den USA weiter hoch bleibe. Im Februar lag die US-Inflationsrate bei 6 Prozent.

Finanzmärkte reagieren mit Kursverlusten

Von Zinssenkungen zur Stützung der Wirtschaft wollte Powell nichts wissen: Die Notenbank erwarte ein schwächeres Wachstum, eine etwas höhere Arbeitslosigkeit und einen langsamen Rückgang der Inflationsrate. “Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen im Einklang mit diesen Erwartungen entwickelt, wird es nicht angebracht sein, die Zinsen in diesem Jahr zu senken”, sagte Powell.

Die Finanzmärkte reagierten mit Kursverlusten. Alle wichtigen US-Aktienindizes beendeten den Handelstag deutlich im Minus. Der S&P-500 verlor knapp 1,7 Prozent, für den technologielastigen Nasdaq-100 ging es um 1,4 Prozent abwärts. Auch der Kryptomarkt gab nach der Zinsentscheidung spürbar nach. Der zuletzt deutlich gestigenene Bitcoin-Kurs fiel direkt danach von über 28.000 Dollar auf zwischenzeitlich unter 27.000 Dollar.

Fed hält US-Bankensystem für “gesund und robust”

In den USA waren in den vergangenen Wochen mehrere Banken zahlungsunfähig geworden – darunter etwa die beiden krypto-affinen Finanzinstitute Silvergate und Signature Bank. Für noch mehr Aufsehen sorgte aber die Pleite der Silicon Valley Bank. Sie wurde vor rund zwei Wochen von den US-Behörden geschlossen. US-Finanzministerin Janet Yellen, Notenbank-Chef Powell und der staatliche Einlagenfonds kündigten damals an, dass sämtliche Bankeinlagen gesichert würden – an sich hätte dies nur für Einlagen von 25.000 Dollar pro Konto gegolten.

Die Fed hatte angesichts der Turbulenzen im Banken-Sektor kurzfristig ein neues Programm namens Bank Term Funding Program (BTFP) aufgestellt, mit dem in Not geratene Banken Liquidität von der Notenbank erhalten können. Dies sei notwendig gewesen, damit sich eine lokale Krise nicht zu einer Vertrauenskrise ausweite, sagte Powell nun. Grundsätzlich halte er das Bankensystem in den USA aber für “gesund und robust”.

Die Fed hat Anfang 2022 begonnen, die Zinsen zu erhöhen. Damals lag der Leitzins in einer Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent. In weiterer Folge erhöhte die Fed ihr Tempo bei den Zinserhöhungen deutlich, sodass der Leitzins innerhalb eines Jahres das derzeitige Niveau von 4,75 bis 5,00 Prozent erreichte. Hintergrund ist der Kampf gegen die hohe Inflation.

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zone14, Fußball-Analyse
(c) zone14 - Lukas Grömer, Simon Schmiderer und Tobias Gahleitner (v.l.n.r.) von zone14.

“Bei der FIFA-WM in Katar waren pro Spieler drei Analysten im Hintergrund beschäftigt”, sagt Simon Schmiderer, Co-Founder des Wiener Startups zone14 im brutkasten Founder Talk. Als er und sein späterer Co-Founder Lukas Grömer – beide begeisterte Hobby-Fußballer und Fußballfans – 2020 in einem Gespräch eher zufällig erfahren hatten, dass die Datenerfassung im Fußball weltweit noch manuell läuft, hätten sie es zunächst nicht glauben können.

“Ich dacht damals: Hey, es ist 2020!”

“Ich dacht damals: Hey, es ist 2020! Es kann nicht sein, dass immer noch die gesamten Daten, die man bei Champions League und Co eingeblendet bekommt, per Hand erhoben werden”, erzählt Schmiderer. Dann habe man schnell herausgefunden: “Es ist de facto so, weil es im Profifußball einfach leistbar ist, dass man diese Daten in Südostasien oder dergleichen händisch auswerten lässt.” Gemeinsam mit Grömer, einem Computer Vision-Profi fiel der Entschluss, eine KI-basierte automatische Videoanalyse-Lösung zu bauen. Und auch die erste Zielgruppe war klar: Nicht der Profi- sondern der semiprofessionelle Amateurbereich.

zone14: Von der Datenerfassung zur All-in-one-Lösung

Mittlerweile nutzen mehr als 65 Fußbalvereine in fünf Ländern die Lösung von zone14 – nicht nur Amateur- sondern teilweise auch bereits Profi-Vereine. “Die Basis ist unser eigenes Plug and Play-Kamerasystem. Das schicken wir direkt an die Vereine, die es komplett selbst installieren. Wir kalibrieren dann das System und der Rest passiert online”, erklärt Schmiderer.

zone14-Co-Founder Simon Schmiderer im brutkasten Founder Talk:

Inzwischen geht es dabei nicht mehr nur um die genannte Datenerfassung. “Wir haben im Hintergrund gemeinsam mit den Trainer:innen eine ganz einfache Videoanalyse-Lösung entwickelt”, sagt der Gründer. Denn diese würden zwar gerne so arbeiten “wie Nagelsmann, Tuchel, Mourinho und Co”, hätten aber nicht die Zeit dafür. “Sich acht Stunden für eine Videoanalyse hinsetzen ist im Amateur- oder im semiprofessionellen Bereich nicht machbar”, so Schmiderer. Das zone14-System erstellt automatisch eine Playlist aus relevanten Szenen für die Nachbesprechung am nächsten Tag.

Zudem hat zone14 inzwischen auch ein Livestreaming-Feature und weitere Angebote. “Wir bieten auch kleine Marketing-Tools und ein Vereins-TV. Das heißt, der Verein hat wirklich eine All-in-one-Lösung, die von Analyse bis Vermarktung alles abdeckt”, sagt Schmiderer. Zu zahlen sind dafür – je nach Package – zwischen 115 und 165 Euro pro Monat.

Zwei Runtastic-Gründer und weitere steigen bei zone14 ein

Nun holte sich zone14 ein nicht näher beziffertes sechsstelliges Investment und eine FFG-Basisprogramm-Förderung. Zu den Bestandsinvestoren Tim Moser (TM Group), Philipp Omenitsch und Wolfgang Reisinger (Tractive) kamen in dieser Runde die Runtastic-Gründer Alfred Luger und Christian Kaar, Business Angel Silke Greiner von der A&S Beteiligungsgesellschaft sowie BE-terna-Gründer Christian Kranebitter hinzu. Sie alle seien selbst fußballbegeistert, betont Schmidinger.

FFG-Förderung als “Beschleuniger” fürs Investment

Die FFG-Förderung sei dabei zu einem “Beschleuniger der Investmentrunde” geworden, erzählt der Gründer im Founder-Talk. “Aktuell ist es natürlich wahnsinnig schwierig, Finanzierungsrunden aufzustellen, vor allem, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, dass man nicht Bestandsinvestoren anzapft, sondern zusätzliche Investoren an Bord holt. Wir haben im Februar die Zusage von der FFG bekommen und dann ist es Schlag auf Schlag gegangen.” Bis 31. März sei dann alles unter Dach und Fach gewesen.

Die Förderung soll nun helfen, die Videoanalyse technisch weiter zu verbessern, damit zusätzliche nützliche Daten erhoben werden können. Denn bislang werden etwa Tore und Torschüsse noch nicht erfasst. Auf der wirtschaftlichen Seite will zone14 bis 2025 kostendeckend arbeiten. “Dann können wir aus einer starken Position eine Wachstumsrunde raisen”, meint Schmiderer. Die Internationalisierung hat indessen längst gestartet – das Startup zählt etwa schon Clubs aus Deutschland oder Portugal zu seinen Kunden.

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