16.02.2021

Farmento: Japanische Schleim-Bohnen aus Carnuntum

Mit der Marke Farmento (ehem. Fairmento) setzt ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb auf traditionelles Superfood aus Japan: Natto.
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Farmento (Fairmento): Natto auf Reis
(c) Farmento: Natto auf Reis

“Je schleimiger desto besser” – das gilt als Qualitätsmerkmal der traditionellen japanischen Speise Natto. Dabei handelt es sich um fermentierte Sojabohnen. Früher wurden diese hergestellt, indem man besonders kleine Bohnen in Reisstroh wickelte, auf dem natürlicherweise ein bestimmtes Bakterium vorkommt. Heute werden noch immer kleine Sojabohnen verwendet – statt via Reisstroh werden nun bei der Herstellung aber direkt Bakterienkulturen aufgebracht. So macht es auch Farmento (ehem. Fairmento) aus der Nähe von Carnuntum in Niederösterreich.

Farmento: Landwirtschaft erst vor zwei Jahren wegen Natto gestartet

Hinter der Marke steht ein (Bio-)landwirtschaftlicher Familienbetrieb – allerdings ein sehr junger. So beschreibt die Gründer-Familie Wurth/Pizzini auf ihrer Page: “Vom Studium und anschließendem Arbeitsleben in der Stadt, folgten wir unseren Wünschen nach einer ganzheitlich sinnvollen Tätigkeit und zogen aufs Land. Die Idee qualitativ hochwertige Lebensmittel mit gesundheitlichen Benefits herzustellen, war eng verknüpft mit Natto. Wir wagten den Schritt einer großen Veränderung und bauten Stück für Stück eine bescheidene Landwirtschaft, Produktionsräume und einen neuen Lebensstil auf. Zwei Jahre nach der Gründung von Farmento, können wir sagen, unsere Entscheidung hat sich gelohnt”.

Mit Natto hat sich Farmento ein sehr traditionelles Produkt ausgesucht, das genau in den Superfood-Trend passt. Laut Quellen gibt es das Lebensmittel in Japan seit mindestens rund 1000 Jahren. Um siene Erfindung bzw. Entdeckung ranken sich, ebenso wie um seine gesundheitsfördernde Wirkung, Legenden. Diese Wirkung ist übrigens teilweise auch in modernen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Durch die Fermentierung entstehen mehrere Stoffe mit gesundheitsförderlicher Wirkung, darunter für den Menschen wichtige Aminosäuren.

Diese Woche ist Farmento (als Fairmento) bei 2 Minuten 2 Millionen zu sehen. Außerdem in dieser Folge: mama matters, Markta, mindful mission und Natural Crunchy.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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