04.02.2016

Falsch! Amazon eröffnet doch keine 300 Buchgeschäfte

Ein Betreiber US-amerikanischer Einkaufszentren brachte am Dienstag die Meldung ins Rollen, dass Amazon 300 Buchgeschäfte eröffnet. Die Nachricht stellt sich aber als falsch heraus. Dennoch rasselte die Aktie eines Amazon-Konkurrent in den Keller.
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(c) Kara/fotolia.com

Ursprünglich war es nur eine beiläufige Bemerkung bei einer Telefonkonferenz eines Betreibers US-amerikanischer Einkaufszentren: „Amazon wolle 300-400 Buchgeschäfte eröffnen“. Der mediale Aufschrei war groß, sogar der Aktienkurs eines Amazon-Konkurrenten Barnes & Noble rasselte in den Keller. Einziges Problem: Die Meldung war falsch.

Keine 300 Buchgeschäfte

Techcrunch berichtet Amazon-nahen Quellen zufolge, dass die Nachricht nicht stimme. Auch Sandeep Mathrani, der den Stein ins Rollen brachte ruderte zurück: Die Äußerung “habe nicht Amazons Pläne repräsentieren sollen”. Mehr sagte Mathrani dazu nicht. Er ließ damit offen, ob er seine Worte ganz zurücknimmt oder nur klarstellt, dass er nicht für Amazon spreche.

Interessant war aber in jedem Fall die Reaktion des Online-Versandriesen, denn ein Sprecher äußerte sich nicht zu der ursprünglichen Meldung des Wall Street Journals. Folglicht dementierte er sie aber auch nicht.

+++Mehr zum Thema: Coolshop will Amazon Konkurrenz machen+++

Wer ist Sandeep Mathrani

Mathrani ist Chef des Unternehmens General Growth Properties, das in den USA rund 120 Einkaufszentren betreibt. In der Telefonkonferenz hatte der Manager am Dienstag gesagt: “Amazon öffnet stationäre Buchläden, und ihr Ziel ist es, soweit ich es verstehe, 300 bis 400 Buchläden aufzumachen.” Er lieferte keine weiteren Details oder einen Hinweis darauf, woher er diese Zahlen hatte.

Konkurrent verliert am Aktienmarkt

Einen stationären Amazon-Buchladen gibt es allerdings. Diesen hatte der Konzern im November in seiner Heimatstadt Seattle aufgemacht. Würde Amazon diese “Ente” ernsthaft in die Tat umsetzen, bekäme der bisherige Marktführer Barnes & Noble in den USA ernsthafte Konkurrenz. Barnes & Noble betreibt in den USA 640 Filialen. Die Aktie der Buchhandelskette verlor am Mittwoch fast zehn Prozent.

Amazon

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Label Up, Google, CSS
(c) label Up - Das Label Up-Team.

Nachdem Google wegen Verstoßes gegen das europäische Kartellrecht vom EuGH verurteilt wurde, muss der Tech-Riese nicht nur eine Milliardenstrafe zahlen, sondern auch seine Praktiken am Preisvergleichsmarkt anpassen, um Chancengleichheit für Preisvergleichsseiten zu ermöglichen. Als Reaktion darauf führte Google das CSS-Programm (Comparison Shopping Services) ein. Das Wiener Startup Label Up hat sich darauf spezialisiert, Online-Marketing-Agenturen die Vorteile dieses Programms zugänglich zu machen.

Label Up: “Auf Drittanbieter verzichten”

Durch die Whitelabel-Preisvergleichslösung sollen Agenturen konkret ihre eigene CSS-Partnerschaft mit Google eingehen und damit auf Drittanbieter verzichten können. Dies führe zu mehr Kontrolle über die eigenen Marketingmaßnahmen und stärkerer Präsenz im digitalen Raum.

Laut Label Up ergeben sich dadurch einige Vorteile: Zum einen entfalle die Google-Marge auf die Klickpreise, wodurch erhebliche Einsparungen möglich wären. “Zum anderen profitieren Agenturen von einer eigenen, von Google zertifizierten Preisvergleichsseite, die unter ihrem Branding läuft. Außerdem erscheint der Name der Agentur direkt unter den Google Shopping Ads, was zu millionenfachen Impressionen auf deren eigenen Namen führt. Diese Benefits in Kombination mit der Absicht ‘die Brand von Agenturen’ zu stärken und den Umsatz durch optimierte Google Shopping-Anzeigen zu steigern, sind unsere Ziele”, sagt Co-Founder Gabriel Baumgarten, der das Startup mit Peter Paul Pick und Filip Groß gegründet hat..

Auch in den USA vor Gericht

Die Vision des Startups dreht sich weiters darum, in den kommenden Jahren ihr Produkt für den globalen Online-Marketing-Markt weiterzuentwickeln. Spannend hierbei ist für die Wiener, dass ein ähnliches Gerichtsverfahren wie das aus der EU aktuell auch in den USA gegen Google läuft. Sollte es zu einem vergleichbaren Urteil führen, so könnten sich für das Google-CSS-Programm in Zukunft auch Türen auf dem amerikanischen Markt öffnen.

Bis dahin bleibt Label Up noch auf den europäischen Raum fokussiert und möchte die Zeit dazu nutzen, um in den bestehenden Märkten die Expertise zu vertiefen, zusätzliche Partnerschaften mit Agenturen zu etablieren und Lösungen für seine Kunden zu entwickeln.

Label Up-Founder: “Nicht von Tech-Konzernen ausgenutzt werden”

“Die Produktpalette erweitern, um den Agenturen einen noch größeren Mehrwert zu bieten, ist die langfristige Strategie”, sagt Co-Founder Groß. “Durch innovative Lösungen kleinen Playern die Chance geben, nicht von den Tech-Konzernen ausgenutzt zu werden.”

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