01.04.2022

Fairhair (nun Fairtye): Nein, Elasthan ist kein Name aus “Herr der Ringe”

Das Schmiechener Startup Fairtye (ehemals Fairhair) wirft einen Blick auf die Haare und möchte auch dem Zopf ermöglichen, nachhaltig zu existieren. Dafür greift man auf ein Elastomer zurück.
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(c) Fairhair/Fairtye - Die Fairtye-Gründer pflegen einen nachhaltigen Blick auf lange Haare.

Zero Waste-Haargummis existierten bisher nicht. Varianten drehten sich um Natrukautschuk doer selbstgemachten Haarbändigern aus alten Strümpfen. Nun aber haben Fabian Frei und Wolfgang Schimpfle eine nachhaltige Version namens Fairhair (mittlerweile in fairtye unbenannt) entwickelt. Es wird in Deutschland produziert, besteht zu 88 Prozent aus Bio-Baumwolle und aus zwölf Prozent Roica, das Haargummi bis zu dreimal dehnbarer machen soll.

Bei Roica handelt es sich um ein aus recyceltem Plastik produziertes und wiederum vollständig recycelbares Elasthan. Konkret eine Chemiefaser aus dem Bereich der Elastomer, die in industriellen Bereichen diesen Namen trägt, aber umgangssprachlich oft als Spandex bezeichnet wird. Und seit 1959 auf dem Markt ist.

Keine Sollbruchstellen bei Fairhair

Bei Fairhair sei, dank dieser Produktionsweise, ihr Produkt schonend zu den Haaren, da auf Sollbruchstellen wie Klebestellen, Metallklammern oder sonstige Nähte verzichtet werde.

Auf die Idee eines nachhaltigen Haargummis brachte die Gründer die lange Haarpracht Freis. Jener hatte lange Zeit nach einer nachhaltigen Alternative gesucht, sich die Haare zu binden. So kam nach einigen Tüfteleien der Vorsatz auf, ein Produkt aus rein natürlichen Materialien zu produzieren – schonend zu Haar und Umwelt, wie sie sagen.

Nachhaltigkeit im Blut

Schimpfles und Freis Vergangenheit war zudem stets von der Fashion-Szene geprägt, aus der sie heute ihre nachhaltige Expertise ziehen. 2014 etwa gründeten beide das faire Öko-Label “Degree Clothing”, vier Jahre später eröffneten sie in Augsburg “Suslet-Sustainable Outlet”, das “eco fashion” als Maxime hatte. Nun wollen sie mit dem Haargummi durchstarten.


Neben Fairhair ringen am Montagabend noch diese Startups um die Gunst der Investoren in der “Höhle der Löwen“: 2Bag, Bierfrüchtchen, Laik und SendMePack.

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(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Das Team freut sich dieses Jahr über Zuwachs: Sie holten Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, an Bord.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


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