09.10.2017

Fachverband UBIT wehrt sich gegen neue EPU-Gewerkschaft vidaflex

Der Fachverband UBIT, der Wirtschaftskammer Österreich zeigt sich verwundert über die Neugründung einer Gewerkschaft für EPU (Ein-Personen-Unternehmen). Es handle sich dabei um billigen Wahlkampf, der EPUs schaden könnte.
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(c) Thomas Lehmann

„Wir können diesen Schritt nicht nachvollziehen“, meint Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) in der Wirtschaftskammer Österreich. „Das ist billiger Wahlkampf auf Kosten unserer Mitglieder. Eine Arbeitnehmergewerkschaft kann nicht gleichzeitig Interessensvertretung für Unternehmer sein.“

+++ vidaflex: Neue Initiative des ÖGB setzt sich für Selbstständige ein +++

Interessenvertretung seit Jahren installiert

„Es ist ein Signal der fehlenden ehrlichen Solidarität, dass die vida jetzt diese Gründung ankündigt, ohne auf die Interessen der Berufsgruppe der Buchhaltung Rücksicht zu nehmen“, sagt Harl. Seit Jahren sind dort mehr als 5.000 BilanzbuchhalterInnen, BuchhalterInnen und PersonalverrechnerInnen überwiegend auf die Bedürfnisse von Kleinstbetrieben und EPU spezialisiert. „Mit dem Angebot schadet die vida ausgerechnet jenen EPU aus der Buchhaltung, die den EPU selbst als Spezialisten zur Seite stehen. Dass im Rahmen der Initiative auch noch mit einer Großkanzlei aus dem Kreis der Steuerberater agiert wird, ist eine besondere Spitze gegen diesen Berufsstand“, kritisiert Harl.

Etablierte Info- und Serviceleistungen bereits verfügbar

Mit mehr als 66.000 Mitgliedern gehört der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) zu den größten und dynamischsten Fachverbänden der Wirtschaftskammer Österreich. Er nimmt die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Bereichen Unternehmensberatung, Informationstechnologie und Buchhaltung wahr. Ziel ist es, berufsrelevante Rahmenbedingungen zu optimieren und dem Markt die Leistungen der Berufsgruppen zu kommunizieren. „Gerade der Fachverband UBIT hat in den letzten Jahren spezielle Info- und Serviceleistungen für seine EPU bereitgestellt, um sie bei der Entfaltung ihrer unternehmerischen Tätigkeit zu unterstützen“, sagt Andreas Stadler, Berufsgruppensprecher der Buchhaltungsberufe im Fachverband UBIT. Stadler verweist auf zahlreiche Fachvorträge, Networking-Veranstaltungen, die Vermögensschadenhaftpflicht, Betriebsunterbrechungs- und Rechtsschutzversicherung sowie unzählige Aus- und Weiterbildungsangebote, die schon seit Jahren etabliert sind.

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Markus Fuhrmann von Gropyus (rechts oben), Prewave (rechts unten), Storyblok (mitte), enspired (links unten), Marcus Bauer von CycloTech (links oben)

Mit mindestens einer halben Milliarde Euro an Investments ist es auch für 2024 zum Jahresende wieder Zeit für den brutkasten-Investmentrückblick. Insgesamt konnten wir 104 Investments verzeichnen.

Disclaimer: Die Darstellung zählt die Investments, die der brutkasten-Redaktion bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion bemüht sich darum, Investments in österreichische Startups zu verfolgen, darüber zu berichten und diese aufzubereiten.

Knapp die Hälfte der von uns verzeichneten Investments wurden jedoch ohne exakten Betrag kommuniziert. Ausgehend von den jeweils angegebenen Untergrenzen ("siebenstelliges Investment" = 1 Mio.) ergibt sich die halbe Milliarde Euro als Mindest-Gesamtvolumen.

Gropyus: mit 100 Mio. Euro wieder Nr.1

Mit 100 Mio. Euro, konnte sich das Proptech-Startup Gropyus wie bereits im Vorjahr erneut das größte Investment sichern (brutkasten berichtete 2023). Daneben konnten aber viele weitere heimische Start- und Scaleups größere Investmentrunden abschließen. So freute sich Storyblok bereits im Mai über eine Finanzierung über 80 Mio. US-Dollar (entspricht etwa 75 Mio. Euro), im Juni dieses Jahres wurden 63 Mio. Euro in Prewave investiert.

Bei den aktivsten Investoren gibt es keine große Überraschung. Insgesamt viermal wurde die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest als Geldgeber der heimischen Startups genannt. Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann ist mit seiner Hans(wo)mengroup zumindest viermal als Investor erwähnt worden.

Die Branche mit der insgesamt größten Investmentsumme bleibt der Software-Bereich. Rund 160 Mio. Euro erhielten heimische Software-Startups, gefolgt von den Proptech-Startups mit 101 Mio. Euro - der Betrag ist jedoch fast zur Gänze auf Gropyus zurückzuführen.

Investitionen: Unbekannte Beträge

Bei insgesamt 55 der 104 vermerkten Investments wurde keine exakte Summe genannt, wodurch nur eine Annäherung an das tatsächliche Volumen möglich ist. Bei 14 Startups wurde überhaupt Stillschweigen über die Summe vereinbart.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die meisten heimischen Investments im siebenstelligen Bereich befinden, dicht gefolgt von sechsstelligen Förderungen. Investitionen darüber oder darunter sind eher die Ausnahme.

Gendergap: Männerteams bekommen mehr

Betrachtet man die Investments nach Geschlecht der Founderteams, ist ein eindeutiger Gendergap bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nur in zwei Startups investiert, die von einer Frau geführt sind. Zum Jahresende konnten nur zwei weitere Investitionen in Startups von Frauen vermerkt werden.

Auswertungen und sämtliche Grafiken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt wurden nur österreichische Unternehmen. Da Fördersummen aus den Meldungen nicht differenziert werden können, wurden diese stellenweise mitgerechnet.

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