19.04.2018

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

Innenminister Herbert Kickl hat mit einem Vorstoß für Aufregung gesorgt. Zukünftig sollen Studierende aus Drittstaaten vor Studienantritt deutsche Sprachkenntnisse auf C1-Niveau zu besitzen. Die Fachverband UBIT der WKO befürchtet dadurch einen massiven Schaden für den Wirtschaftsstandort Österreich.
/artikel/fachkraeftemangel-wko-kritisiert-innenminister-kickl-scharf
Kickl
(c) © Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen - Herbert Kickls Vorhaben bedrohe laut WKO den Wirtschaftsstandort Österreich.

Die Ansage von Innenminister Herbert Kickl, zukünftig von Studierenden aus Drittstaaten zu verlangen, vor Studienantritt deutsche Sprachkenntnisse auf C1-Niveau zu besitzen, stößt beim Obmann des WKO-Fachverbandes UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich), Alfred Harl, auf entschiedene Ablehnung. “Seit Jahren setzt sich der Fachverband UBIT für den Abbau von Zugangshürden bei den heimischen Universitäten ein. Anstatt neuer Barrieren brauchen wir gerade in IT-Fächern zusätzliche Anreize zum Studieren. Nur so können wir den herrschenden Fachkräftemangel im IT-Bereich bekämpfen. Eine weitere Abschottung der Universitäten, wie sie Innenminister Herbert Kickl plant, würde dem Wirtschaftsstandort Österreich massiv schaden”, erklärt Harl.

+++ CIOs unter sich: Von der Schwierigkeit, an DeveloperInnen zu kommen +++

Die Pläne Kickls sind Teil der Fremdenrechtsnovelle und beinhalten für Studierende aus Drittstaaten, die das geforderte Niveau nicht nachweisen können, den Besuch eines Vorstudienlehrgangs. In der zwei- bis dreijährigen Übergangsphase kann der Studierende nur als außerordentlicher Hörer inskribiert sein.

5000 bis 10.000 fehlende IT-Fachkräfte

Dem gegenüber steht ein massiver IT-Fachkräftemangel in Österreich. UBIT spricht von 10.000 nicht besetzbaren Stellen in der IT. Eine konservativere Schätzung von WeAreDevelopers geht von 5000 aus. Dabei gestaltet sich die Aufnahme von Fachkräften von außerhalb der EU für Unternehmen bereits bislang schwierig. “Mit Rot-Weiß-Rot-Card, geht es gar nicht. Das haben wir wieder aufgegeben”, bekundete etwa Gerhard Gaugusch, CIO von Paysafecard kürzlich in einer Diskussion zum Thema.

UBIT geht dennoch von einer weiteren Verschlechterung der Situation durch Kickls Pläne aus. “Heimische Unternehmen profitieren stark von Studierenden, die aus anderen Ländern nach Österreich kommen und nach Abschluss ihrer Ausbildung als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen”, meint Martin Zandonella, Berufsgruppensprecher IT des Fachverbandes UBIT. Gerade im Bereich der Informationstechnologie seien internationale Vernetzung und sprachliche Vielfalt unverzichtbar für den wirtschaftlichen Erfolg.

“In der IT wird längst Englisch gesprochen”

Für diesen Erfolg hat UBIT-Obmann Harl eine deutliche Vision und wirtschaftliche Argumente gegen die Pläne des Innenministers: “Wir wollen Österreich zum internationalen IT-Knotenpunkt und Hub für digitale Entwicklungen machen. Dabei dürfen wir uns nicht mit unnötigen Beschränkungen selbst im Weg stehen”, gibt sich Harl überzeugt und stellt klar: “C1-Kenntnisse sind in der Informatik kein Thema, denn in der IT wird längst Englisch gesprochen. Auch auf die Einnahmen von jährlich 160.000 Euro pro IT-Arbeitsplatz, dem nur 14.000 Euro Ausbildungskosten gegenüber stehen, kann Österreich nicht verzichten. Wir müssen daher alles tun, damit das Informatikstudium attraktiv wird, um die besten Informatiker in Österreich zu haben. Mit oder ohne C1”, sagt der Obmann.


⇒ Zur Page von UBIT

Deine ungelesenen Artikel:
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
19.11.2024

Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
/artikel/lanbiotic-grazer-startup-entwickelt-pflegeprodukte-fuer-neurodermitis-und-expandiert
Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

IT-Fachkräftemangel: WKO-UBIT kritisiert Innenminister Kickl scharf