29.08.2018

CO2-Ausstoß wie Liberia: Facebook steigt auf erneuerbare Energien um

In den vergangenen Jahren hat es Facebook bereits auf über 50 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien geschafft. Nun will das Unternehmen bis 2020 komplett umsteigen.
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Facebook CO2-Ausstoß erneuerbare Energien . nextera energy vs exxonmobil
(c) fotolia.com - psdesign1

Im Jahr 2015 kündigte Facebook den Plan an, 2018 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Es gelang schneller. Das Unternehmen konnte das angestrebte Ziel bereits 2017 erreichen. Nun will der Social Media-Konzern den nächsten Schritt machen: 2020 soll der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien bezogen werden. Facebook verlautbarte, bereits Verträge für über drei Gigawattstunden aus Solarzellen und Windenergie unterschrieben zu haben.

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CO2 Emissionen im Ausmaß Liberias

Pro Nutzer der Social Media-Plattform werden ungefähr 300 Gramm CO2 pro Jahr ausgestoßen. Das sei ohnehin weniger, als bei einem Mal Wasser Kochen emmitiert werde, schreibt Facebook in seinem Blog. Dennoch: Bei weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzern kommt einiges zusammen. Laut eigenen Angaben hat Facebook im Jahr 2017 979.000 Tonnen CO2 ausgestoßen, also beinahe eine Megatonne. Das entspricht etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß des afrikanischen Staats Liberia. Das verarmte Land hat etwas mehr als 4,5 Millionen Einwohner. Der Stromverbrauch bei Facebook betrug im Jahr 2016 ungefähr 1800 Kilowattstunden, ein wenig höher als auf den Bahamas im selben Jahr.

Ein politisches Statement von Facebook?

Trotz des Ausmaßes an Emissionen mögen Kritiker argumentieren, dass es sich dabei nur um einen Tropfen auf den heißen Stein handelt und das Unternehmen bei der Aktion eher Marketing-Zwecke im Auge hat. Andere Internet-Konzerne haben einen weit höheren CO2-Ausstoß. Google zum Beispiel soll laut Studien jährlich fast 16 Megatonnen CO2 produzieren. Tatsächlich ist Facebooks CO2-Ziel auch als politisches Statement zu sehen. Auf der News-Seite von Facebook wird betont, dass diese Umstellung ein Versprechen im Zuge der “We Are Still in”-Initiative ist. Das Ziel dieser Gruppierung ist es zu zeigen, dass man das Pariser Klimaabkommen immer noch unterstützt. US-Präsident Donald Trump hatte bereits im Juni 2017 den Ausstieg der USA aus dem globalen Abkommen veranlasst.

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Das war’s. Die Dreier-Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sind Geschichte. Vielversprechend waren sie von Beginn an nicht – zu groß sind die Differenzen zwischen den drei Parteien. Doch der Zweckoptimismus gebot darauf zu hoffen, dass die Zweckehe es irgendwie schafft, den Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist zugegebenermaßen groß. Österreich, Europa, ja die ganze Welt sind bekanntermaßen mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Auf die muss nicht nur reagiert werden. Es braucht proaktive Reformen, um in der Zukunft mitspielen zu können.

Wie es weitergeht, wird sich in Kürze zeigen. Doch ob nun ÖVP und SPÖ es mit hauchdünner Mehrheit zu zweit versuchen, ob die Grünen doch noch an Bord geholt werden, ob die FPÖ wieder ins Spiel kommt oder es gar Neuwahlen gibt – fest steht: Die heimische Politik scheint den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich nicht gewachsen zu sein.

Trotz allem weiter wie bisher

Denn obwohl Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede zum Verhandlungs-Aus sehr sparsam mit konkreten Vorwürfen umging, gab sie doch einen tiefen Einblick, woran es krankt. Die alteingesessenen Parteien ÖVP und SPÖ, die Österreich mal gemeinsam, mal abwechselnd, durchgehend seit 1945 regieren, sind auch in der Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der geopolitischen Krise und der Budgetkrise nicht dazu in der Lage, von längst überholten Dogmen abzugehen. Während die Welt brennt, bleiben klientelpolitische Artefakte, interne Machtkonstruktionen und uralte ideologische Maximen unangetastet.

Nun kann man gewiss konkrete Themen herausgreifen: eine SPÖ, die sich aus ideologischen Gründen bei notwendigen Maßnahmen für den Standort querstellt, eine ÖVP, die aus klientelpolitischen Gründen eine Entbürokratisierung verhindert. Man könnte hier einiges auflisten. Das Problem geht über diese konkreten Themen hinaus. Es sitzt tiefer. Wie Meinl-Reisinger umfassend in ihrer Rede ausführte, geht der Zeithorizont, in dem die Verhandler:innen von ÖVP und SPÖ denken, genau eine Legislaturperiode weit. Nicht das Wohl des Volkes, der Wirtschaft und des Staates, sondern das Gewinnen der nächsten Wahl ist das primäre Ziel. Dabei sollte es inzwischen als hinlänglich bewiesen gelten, dass weder das eine noch das andere auf diese Weise gelingt.

Wie Nokia, nur dass nichts Besseres nachkommt

Der Vergleich dieser Politik des Weitermachens wie bisher zu den vielzitierten Geschichten von Kodak und Nokia wurde bereits von anderen aufgestellt. Auch diese scheinbar völlig reformunfähige politische Kaste wird abgelöst werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt – obwohl diese so deutlich dastehen, dass man sich fragt, wie das überhaupt möglich ist. Doch was da stattdessen kommt (und die Wahl ja bereits gewonnen hat) ist nicht das bessere Produkt, so wie einst Digitalkamera und Smartphone bei Kodak und Nokia. Die aktuelle politische Alternative – nicht nur in Österreich – ist keine konstruktive, in die Zukunft gerichtete Kraft, sondern eine destruktive, in die Vergangenheit gerichtete.

Der Standort bräuchte dringend Impulse. Innovation müsste dringend mit aller Kraft gepusht werden. Die Entbürokratisierung müsste dringend vorangetrieben werden. Das alles müsste dringend nicht gegen, sondern im Einklang mit den Klimazielen passieren. Dazu bräuchte es dringend das Eingeständnis, dass sich wirklich etwas ändern muss. Das alles bleibt wohl im Konjunktiv stehen. Stattdessen geht es mit Vollgas weiter in den Abgrund.

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