25.07.2019

Facebook macht in Europa 10,70 Dollar Umsatz pro User

Der fünf Milliarden Dollar schwere Vergleich drückt auf den Gewinn von Facebook, dem Unternehmen hinter der gleichnamigen Website, dem Messenger, Instagram und WhatsApp. Außerdem zeigt die Bilanz aber auch aktuelle Entwicklungen rund um die DAU, die MAU und den ARPU.
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Facebook
(c) Facebook

Facebook hat am Mittwoch die Bilanz für das vergangene Quartal präsentiert. Grund zur Freude gibt es dabei wieder mal bei der Entwicklung der Umsatzzahlen, denn der Konzern hinter Onlinediensten wie facebook.com, Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp konnte den Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um rund 28 Prozent auf rund 16,9 Milliarden steigern. Die Zahl der täglich aktiven User stieg im Jahresvergleich um acht Prozent auf 1,59 Milliarden, die Zahl der monatlich aktiven User (MAU) stieg ebenfalls um acht Prozent auf 2,41 Milliarden.

Facebook MAU
(c) Facebook

Zugleich hat sich der Nettogewinn aber von rund 5,1 auf 2,6 Milliarden Dollar halbiert (konkret: minus 49 Prozent). Grund dafür ist, dass das Unternehmen in einem mit der US-Verbraucherschutzbehörde geschlossenen Vergleich fünf Milliarden Dollar Strafe zahlen muss. Dabei geht es um den bekannten Skandal rund um die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica.

Facebook muss Datenschutz verbessern

Mark Zuckerberg, CEO von Facebook, nimmt im Kontext der Quartalsergebnisse neben der Entwicklung der Quartalszahlen auch zum Thema Datenschutz Stellung: “Wir hatten ein starkes Quartal, unser Geschäft und unser Community wachsen”, sagt er: “Wir investieren in stärkeren Datenschutz für alle und in die Bereitstellung neuer Erlebnisse für die Menschen, die unsere Dienste nutzen.” Die Verstärkung der Datenschutz-Bemühungen ist allerdings keine freiwillige Angelegenheit, sondern Teil der Anforderungen, welche die FTC im Rahmen des Vergleichs gestellt hat.

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Zudem steht bereits der nächste Ärger vor der Tür. Denn im Juni wurde Facebook von der FTC über neue kartellrechtliche Ermittlungen informiert. Geprüft wird dabei, ob führende Online-Plattformen eine starke Marktmacht erlangt haben und sich an Praktiken beteiligen, die den Wettbewerb dämpfen, Innovationen ersticken oder den Konsumenten anderweitig schaden.

So viel Umsatz macht Facebook in Europa

Im Rahmen der Quartalsbilanz wurden auch Umsatzzahlen zu den einzelnen geographischen Regionen publiziert. Österreich selbst findet hier keine Erwähnung, sondern fällt unter die geographische Region Europa. Hier zeigt sich, dass von den insgesamt knapp 16,9 Milliarden Dollar Umsatz rund 4,1 Milliarden Dollar im vergangenen Quartal in Europa erwirtschaftet wurden. Den meisten Umsatz macht Facebook nach wie vor in den USA und Kanada, wo im vergangenen Quartal ein Umsatz von rund 8,1 Milliarden Dollar erzielt wurde.

Facebook Umsatz
(c) Facebook

Ebenfalls wurde der durchschnittliche Umsatz pro User (Average Revenue per User (ARPU)) für das vergangene Quartal publiziert. Weltweit liegt dieser im vergangenen Quartal bei 7,05 Dollar. In Europa macht Facebook pro User überdurchschnittlich viel Umsatz, nämlich 10,70 Dollar im vergangenen Quartal. Spitzenreiter sind die USA und Kanada, wo Facebook im vergangenen Quartal durchschnittlich 33,27 Dollar pro User verdient hat.

Facebook ARPU
(c) Facebook

Facebook weist im Kleingedruckten darauf hin, dass der ARPU auf der geschätzten Location eines Nutzers basiert, wenn dieser über eine Aktivität (also zum Beispiel der Klick auf eine Werbung) Umsatz generiert. Dies unterscheidet sich von den geographischen Angaben im Finanzbericht, bei denen der Umsatz nach Regionen basierend auf den Rechnungsadressen der Anzeigenkunden ermittelt wird.


Weiterführende Links:

==> Facebook Earnings Release

==> Slides mit Grafiken zum Quartalsbericht

==> Transcript des Earnings Calls

==> Transcript des Follow Up Calls 

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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