03.08.2023

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

Woher stammt das Kapital, das in österreichische Startups investiert wird? Eine Antwort darauf liefert das jüngste EY Startup Investment Barometer.
/artikel/ey-startup-investment-barometer-august-2023
Florian Haas und Daniela Haunstein | (c) brutkasten

In Österreich gibt es weniger Startup-Finanzierungen von ausländischen Geldgeber:innen, dafür so viele heimische Investments wie noch nie. Zu diesem Ergebnis kommt das jüngste Startup Investment Barometer von EY, das die Investments im ersten Halbjahr 2023 in Zusammenarbeit mit invest.austria untersuchte.

Die Gesamtsumme, die rein ausländisch besetzte Investorengruppen in Österreichs Startups stecken, ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 demnach um 80 Prozent von 647 Millionen Euro auf 134 Millionen Euro gesunken. Für die Analyse wurden veröffentlichte Finanzierungsrunden in Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt, untersucht.

Woher die Investoren stammen

Während sich internationale Geldgeber:innen aktuell stark zurückhalten, zeigt sich laut EY bei österreichischen Geldgeber:innen ein gegensätzlicher Trend: Von den mindestens 213 öffentlich bekannten Investor:innen, die in heimische Startups investiert haben, kamen im ersten Halbjahr 2023 immerhin 141 – und damit zwei Drittel – aus Österreich. Das ist laut der Beratungsorganisation ein deutlicher Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zu 2022, als der Anteil bei 54 Prozent lag. Am zweithäufigsten waren 2023 Investor:innen mit Hauptsitz in Deutschland vertreten (26). Es folgen Investor:innen aus den USA (11) und der Schweiz (9).

Dementsprechend hoch ist auch der Anteil an österreichischen Geldgeber:innen: An 70 Prozent der Finanzierungsrunden, bei denen Angaben zu den beteiligten Investorengruppen veröffentlicht wurden, waren heimische Investor:innen beteiligt. 42 Prozent wurden sogar rein von heimischen Investor:innen getragen. Mit 38 Prozent liegt der Anteil von rein international besetzten Investorengruppen laut EY auf dem niedrigsten Stand seit Erhebungsbeginn und deutlich unter 2022 (73 Prozent) und 2021 (90 Prozent).

“Die aktuelle Zurückhaltung von internationalen Investorengruppen führt dazu, dass erstmals Geldgeber:innen mit Sitz in Österreich auch bei der Mehrheit der Finanzierungsrunden involviert waren. Ziel muss es sein, dass der Anteil der heimischen Investor:innen insbesondere bei Wachstumsfinanzierungen weiter steigt”, kommentiert Florian Haas von EY die jüngsten Ergebnisse.

Die Größe der Runde bestimmend

Trotz dieser Veränderungen hat ein Trend bestand: Je größer die Runde, desto geringer der Anteil an österreichischen Geldgeber:innen. Der hohe Anteil an heimischen Investor:innen im ersten Halbjahr 2023 ist neben dem Rückgang an großen Finanzierungsrunden im zweistelligen Millionenbereich auch auf einen deutlichen Anstieg im Frühphasenbereich von bis zu einer Million Euro zurückzuführen. Hier nahmen 55 heimische Startups frisches Kapital auf – um ein Viertel mehr als im ersten Halbjahr 2022.

Bei frühphasigen Investmentrunden sind dementsprechend auch klar heimische Investorengruppen führend: In Pre-Seed-(73 Prozent) und Seed-Finanzierungsrunden (75 Prozent), bei denen Angaben zu Investor:innen und der Art der Finanzierungsrunde bekannt sind, stellten sie jeweils rund drei Viertel der Kapitalgeber:innen. Das ändert sich, sobald es von der Anschub- zur Wachstumsfinanzierung geht: Bei Finanzierungsrunden ab Series A liegt der Anteil unter 50 Prozent.

Dementsprechend ist auch der durchschnittliche Anteil inländischer Investor:innen bei den 32 registrierten Seed-Finanzierungsrunden am höchsten: Hier haben durchschnittlich gut zwei von drei Investor:innen (69 Prozent) ihren Hauptsitz in Österreich. Bei Pre-Seed-Runden liegt dieser Anteil bei 50 Prozent. Bei den zwölf höheren Finanzierungsrunden (Series A, Series B und Series C) hingegen ist jeweils nur durchschnittlich rund jede:r dritte Investor:in aus Österreich, so EY.

“Die gestiegenen Finanzierungsrunden mit heimischen Investor:innen beweisen zwar, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in Österreich aktive Investor:innen und interessante innovative Startups haben. Allerdings dürfen wir uns von den positiven Zahlen keinesfalls täuschen lassen, denn es mussten auch zahlreiche Zwischenfinanzierungsrunden in den Bestandsportfolios der heimischen Investor:innen getätigt werden”, so Daniela Haunstein, Managing Director von invest.austria.

Aufgeschlüsselt nach Branchen

Am höchsten war im ersten Halbjahr 2023 der Anteil an Inlandsinvestor:innen im Bereich FinTech/InsurTech, wo 75 Prozent der beteiligten Kapitalgeber:innen ihren Hauptsitz in Österreich haben. Außerdem waren hier bei sechs der insgesamt acht Deals Geldgeber:innen aus dem Inland beteiligt. Ebenfalls überdurchschnittlich hoch lag die Quote der Inlandsinvestor:innen in den Bereichen E-Commerce und Software & Analytics mit jeweils 71 Prozent. Am niedrigsten war im ersten Halbjahr 2023 der Anteil der österreichischen Geldgeber:innen im Bereich Media & Entertainment: Hier befand sich bei den drei Deals unter den beteiligten drei Investor:innen kein:e einzige:r Kapitalgeber:in aus Österreich.

Tipp der Redaktion

Das “EY-Startup Investment Barometer” komplementiert das “EY-Startup Barometer“, das bereits im Anfang Juli erschienen ist.

Deine ungelesenen Artikel:
17.05.2024

Tech-Lösungen fürs Unternehmen: Synergien statt Silos

Auf dem Weltmarkt sind sie Konkurrenten. Bei der Deloitte Technology Alliance Fair am 27. Mai kommen viele der weltweit wichtigsten Technologie-Anbieter zusammen. Deloitte Partner Mohamed Omran sprach mit brutkasten über die Hintergründe und Ziele.
/artikel/deloitte-technology-alliance-fair
17.05.2024

Tech-Lösungen fürs Unternehmen: Synergien statt Silos

Auf dem Weltmarkt sind sie Konkurrenten. Bei der Deloitte Technology Alliance Fair am 27. Mai kommen viele der weltweit wichtigsten Technologie-Anbieter zusammen. Deloitte Partner Mohamed Omran sprach mit brutkasten über die Hintergründe und Ziele.
/artikel/deloitte-technology-alliance-fair
Synergien stehen bei der Deloitte Technology Alliance Fair im Mittelpunkt | (c) Adobe Stock
Synergien stehen bei der Deloitte Technology Alliance Fair im Mittelpunkt | (c) Adobe Stock

Was bringt SAP, IBM, Oracle NetSuite, Salesforce und ServiceNow zusammen auf ein Event? Schließlich haben die globalen Technologie-Riesen auf dem Markt teilweise konkurrierende Produkte. “Als wir sie für die Technology Alliance Fair angefragt haben, waren einige vom Konzept zunächst durchaus überrascht. Nach kurzer Zeit waren aber alle begeistert”, erzählt Deloitte Partner Mohamed Omran im Gespräch mit brutkasten.

Deloitte Technology Alliance Fair
Wann: 27.05.2024 ab 12:30
Wo: Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien

“Synergie-Effekt kann sehr viel Mehrwert schaffen”

Denn die besagten Unternehmen und noch viele mehr sind Partner bzw. “Alliances” von Deloitte Österreich. Auf der Technology Alliance Fair am 27. Mai wolle man unter anderem zeigen, welche Vorteile Synergien zwischen den Produkten der Anbieter für Kunden haben können, sagt Omran: “Unternehmen bilden häufig Silos und setzen in Bereichen wie CRM, ERP oder Service Management voneinander unabhängige Prozesse auf. Dabei kann ein Synergie-Effekt hier sehr viel Mehrwert schaffen. Ziel ist, dass sie beim Event mit einem Aha-Effekt herauskommen.”

Gezielte Unterstützung bei der digitalen Transformation

Dazu haben die Partner-Unternehmen auf der Technology Alliance Fair die Möglichkeit, dem Publikum ihre Lösungen vorzustellen. In mehreren Sessions und Pitches werden Best Practices, Success Stories und die aktuellsten Innovationen präsentiert, die Ihr Unternehmen gezielt bei der digitalen Transformation und Themen wie Cloud, AI, ESG, Arbeitskräftemangel und Technologiewandel unterstützen sollen.

“Wir sind diejenigen, die alles zusammenführen”

“Und wir sind diejenigen, die alles zusammenführen, die eine End-to-End-Brücke zwischen den Lösungen bilden”, erklärt der Deloitte Partner. Die “Alliances” würden dabei die Ankerthemen darstellen. “Dazwischen gibt es viele organisatorische und strategische Angebote von uns, etwa in den Bereichen Change Management oder Product Management. Diese zusätzlichen Leistungen, die wir neben einem Implementierungsprojekt anbieten können, bringen unserer Expertise nochmal einen besonderen Mehrwert”, so Omran.

Das passiert auf der Technology Alliance Fair

Neben je 30-minütigen Präsentationen von SAP, IBM, Oracle NetSuite, Salesforce und ServiceNow sind auf der Technology Alliance Fair auch Pitches der Deloitte-“Alliances” Parloa, Palo Alto Networks, Adobe, Integration Services und Informatica zu sehen. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus der Wirtschaft beschäftigt sich mit den Fragen: Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Digitale & Workforce-Transformation im Unternehmen gelingen? Und welche Rolle spielt dabei AI? Beim Ausklang danach gibt es ausgiebig Gelegenheit zum Networking.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY & invest.austria: “So viele heimische Investments wie noch nie”