08.04.2022

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

Das jüngste "EY Start-up-Barometer Europa 2021" liefert aktuelle Zahlen und Daten zu Finanzierungsrunden in Europa. Österreich verzeichnet dank Unicorns einen neuen Finanzierungsrekord. Bei der Anzahl der Finanzierungsrunden gibt es hingegen einen Rückgang.
/artikel/ey-start-up-barometer-europa-2021
Florian Haas, Leiter des Startup Ökosystems bei EY Österreich | (c) EY/Adobestock

Die Rekordjagd bei Europas Startups geht laut dem jüngsten “Startup-Barometer Europa” der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY weiter: Demnach sind 2021 Risikokapitalinvestitionen im Wert von 88,1 Milliarden Euro in Startups geflossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 141 Prozent – und die größte Summe, die jemals innerhalb eines Jahres investiert wurde. Zum Vergleich: Von 2018 bis 2020 kam die Branche insgesamt auf 88,9 Milliarden Euro.

“2021 war geprägt von einem enormen Anlagedruck auf Seiten der Investor:innen“, so Florian Haas, Leiter des Startup Ökosystems bei EY Österreich, zu den Hintergründen der Rekordzahlen: “Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Jahre führten zu einer nie dagewesenen Liquidität im Markt, die angelegt werden musste.”

Die Anzahl der Finanzierungsrunden: Österreich unter den Top-Ländern ein Spezifikum

Das Startup-Barometer liefert zudem auch Zahlen und Fakten für Österreich: Aufgrund der großen Finanzierungsrunden für die Unicorns GoStudent und Bitpanda, die mehr als die Hälfte des gesamten Investitionskapitals in Österreich lukriert haben, stiegt das Finanzierungsvolumen hierzulande deutlich von 212 Millionen Euro auf 1,24 Milliarden Euro – das entspricht ungefähr einer Verfünffachung. Damit verbessert sich Österreich von Rang 16 auf Rang 11.

Auch die Zahl der Finanzierungsrunden in Europa erhöhte sich und stieg um 25 Prozent auf fast 8.400. Während an allen anderen Standorten unter den Top-15 mehr Abschlüsse 2020 gezählt wurden, gab es in Österreich allerdings einen Rückgang: Die Zahl der Finanzierungsrunden sank von 145 auf 130 – damit verliert Österreich fünf Plätze und rutscht von Rang 10 auf 15. Das Besondere an den Zahlen: Österreich ist damit laut EY der einzige Top-15-Startup-Standort in Europa, wo 2021 weniger Finanzierungsrunden verzeichnet wurden als im Vorjahr.


Die Analyse des Experten | Florian Haas (EY Head of Startup Austria)

Die Anzahl der Finanzierungsrunden in Österreich hat sich 2021 antizyklisch zum europäischen Trend entwickelt. Während es an allen Top-Standorten mehr Finanzierungsrunden als im Vorjahr gab, ist hierzulande ein Rückgang zu verzeichnen. Das hängt einerseits mit einem sprunghaften Anstieg 2020 zusammen, wo auch bedingt durch den Ausbruch der Pandemie und die Unsicherheit manche liquiditätssichernde Finanzierungsrunden getätigt wurden. Andererseits war 2021 in Österreich klar zu sehen, dass vor allem größere Runden mit Fokus auf Skalierung abgeschlossen wurden und im frühphasigen Bereich, in dem Österreich traditionell eigentlich sehr gut aufgestellt war, weniger Aktivität zu beobachten war. So erfreulich es ist, dass die Finanzierungsrunden in Österreich größer werden, so wichtig ist auch, dass es weiterhin auch abseits der Förderprogramme von FFG und AWS genügend Anschubfinanzierungen für heimische Startups gibt.


Durchschnittliche Größe pro Finanzierungsrunde

Das durchschnittlich pro Finanzierungsrunde lukrierte Kapital für ein europäisches Startup machte laut EY einen erheblichen Sprung und verdoppelte sich fast von 6,91 auf 12,98 Millionen Euro. Das höchste Investitionsvolumen pro Finanzierungsrunde erzielten Startups aus Deutschland mit 17,71 Millionen Euro, knapp gefolgt von Frankreich (17,48 Millionen Euro) und den Niederlanden (17,01 Millionen Euro). Österreich verzeichnet mehr als eine Verdoppelung von 4,51 Millionen Euro auf 10,44 Millionen Euro und schiebt sich damit auf Rang 11.

London bleibt Startup Hauptstadt Europas

Zudem wurden auch Zahlen und Daten für einzelne Startup-Hubs in Europa erhoben. Das Ergebnis: Die Startup-Hauptstadt Europas bleibt mit 1.557 Finanzierungsrunden London: Die britische Metropole liegt mit Abstand auf Platz eins bei der Zahl der Deals und verzeichnet allein fast genauso viele Finanzierungsrunden wie die nächstplatzierten Städte Berlin, Paris, Barcelona, Zürich und Stockholm zusammen. Diese kommen insgesamt auf 1.564 Deals. Zusammengerechnet wurden in London, Berlin und Paris drei von zehn europäischen Startup-Deals abgewickelt. 

Beim Volumen der Investitionen zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Finanzierungsrunden: Auch hier liegt London mit Abstand vorne, die Finanzierungssumme hat sich um Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Mit rund 20,3 Milliarden Euro wurde dort mehr Risikokapital in Startups investiert als in Berlin (10,5 Milliarden Euro) und Paris (9,3 Milliarden Euro) zusammen. Wien schafft es mit einem Volumen von rund 1,1 Milliarden Euro in diesem Ranking auf Platz 13

Die drei Top-Standorte konnten dabei 2021 deutliche Zuwächse erzielen, besonders erfolgreich war Berlin. Hier schlägt für das vergangene Jahr ein Plus von 243 Prozent zu Buche. Paris liegt mit 130 Prozent Zuwachs auf Platz zwei, London mit einem Plus von 93 Prozent auf dem dritten Rang. Besonders erfreulich: Wien konnte im Vergleich zu 2020 sogar einen Zuwachs von 515 Prozent verzeichnen.


Deine ungelesenen Artikel:
25.04.2024

Wie Gründer:innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer:innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor:innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.
/artikel/viennaup-2024-fundraising-laura-raggl
25.04.2024

Wie Gründer:innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer:innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor:innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.
/artikel/viennaup-2024-fundraising-laura-raggl
Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

EY-Barometer: Österreich hat Rekord bei Startup Investments trotz Rückgangs bei Finanzierungsrunden