22.08.2024
STARTUP

Experts4Learning: Dieses Startup lehrt, wie KI bei Excel-Aufgaben hilft

Excel-Aufgaben mit KI effizienter gestalten - das sollen Kursteilnehmer:innen bei Experts4Learning erlernen, erzählt Gründer Christoph Tatzber.
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Experts4Learning Christoph Tatzber
Experts4Learning-Gründer Christoph Tatzber (c) Experts4Learning

Excel-Listen ausfüllen – der Horror aller Corporate-Mitarbeiter:innen. Besonders schlimm wird es, wenn die Dateneingabe Stunden dauert und am Ende nicht einmal richtig ausgewertet wird. Dieser Unart möchte Christoph Tatzber mit seinem Startup Experts4Learning entgegenwirken.

Als langjähriger OMV-Mitarbeiter sei ihm bewusst, wie viel Zeit in Datenerfassung investiert werde. Diesen Prozess möchte er effizienter gestalten, erzählt Tatzber im Gespräch mit brutkasten. Im vergangenen Jahr gründete er daher Experts4Learning und bietet seither Online-Schulungen für Excel und KI-Anwendungen an. Das Ziel sei “smarte Automatisierung”, also eine Verknüpfung von KI und Excel, um bestimmte Aufgaben automatisiert zu erledigen. Knapp zehn Leute betreue er pro Monat in einem Kurs, 100 Teilnehmer:innen hätten bisher seine Kurse genutzt.

Praxis-Tipps für Excel

Die Kurse sind sehr praktisch aufgebaut, das unterscheide sie von “den üblichen Standard-Schulungen”, meint Tatzber. Seine Devise laute: Man muss nicht alles wissen. Wichtig ist zu wissen, wo man in Zukunft nachschauen kann. Vor allem in Kombination mit KI könnte es heute vielen leichter fallen, mit Excel umzugehen. Tatzber zeigt seinen Kursteilnehmer:innen auch, wie richtiges Prompt-Schreiben funktioniert und wie ChatGPT oder Co-Pilot bei Excel-Fragen weiterhelfen können. Immer wieder baut er auch Hands-On-Beispiele aus dem Berufsleben ein und erklärt, wie das neu gewonnene Wissen im HR, im Controlling oder in anderen Bereichen umgesetzt werden kann.

Die Kurse bei Experts4Learning reichen von Anfänger:in- bis Expert:innenlevel, damit jeder einen passenden Einstieg findet. Seine Kund:innen sind “quer gemischt” erzählt Tatzber: Ein großer Teil sind 40- bis 55-Jährige, genauso finden sich aber auch 30-jährige Abteilungsleiter:innen in seinen Kursen wieder, die ihre Arbeitszeit effizienter gestalten wollen. Auch für Gemeindemitarbeiter:innen habe er bereits Kurse angeboten, mittlerweile 20 Gemeinden hätten sich bei ihm für Schulungen gemeldet.

Effizienter mit KI

Als nächstes plant Christoph Tatzber, sein Marketing “auf Vordermann” zu bringen, er möchte bekannter werden und mehr Kund:innen gewinnen. Im Moment finanziert er Experts4Learning aus eigener Tasche. Der Niederösterreicher hofft aber, bald in die Gewinnzone zu kommen. Gerne würde er auch weiter wachsen und zusätzliche Trainer:innen anstellen.

Warum er sich Excel verschrieben habe? Sein Ziel sei vor allem Effizienzsteigerung. Je mehr Menschen sicher im Umgang mit Excel und KI-Anwendungen sind, desto mehr profitiere der österreichische Wirtschaftsstandort davon, sagt Tatzber.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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