09.03.2022

Exit: Das in New York ansässige Wiener Startup MeetFox geht an Sendinblue

Das 2019 gegründete Wiener Startup MeetFox spezialisierte sich auf Terminbuchungs- und Videokonferenz-Software. Heute wurde der Exit an Sendinblue bekannt gegeben.
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Susanne Klepsch gibt ihren Exit an Sendinblue bekannt. | © MeetFox
Susanne Klepsch gibt ihren Exit an Sendinblue bekannt. | © MeetFox

Nächster Exit aus Österreichs Startup-Ökosystem: Das gerade einmal drei Jahre alte Wiener Startup MeetFox kündigte seinen Verkauf an den All-in-One-Softwareanbieter für Sales und Marketing, Sendinblue, an. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. 

MeetFox hat eine Softwarelösung entwickelt, die Dienstleistern eine nahtlose Verwaltung von Kundenterminen ermöglicht. Von der Terminplanung, über die Abwicklung von Videogesprächen bis hin zur sicheren Bezahlung und Rechnungslegung – MeetFoxs One-Stop-Lösung scheint mit der steigenden Popularität von Home Office und hybridem Arbeiten den Zahn der Zeit getroffen zu haben. 

Von Wien nach New York für MeetFox

Eingebettet auf der eigenen Webseite, können Dienstleister ihre Webseiten-Besucher direkt in bezahlte Kundengespräche konvertieren und Videogespräche nahtlos auf der eigenen Webseite abwickeln. Die Lösung ist mit Softwarelösungen wie Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet kompatibel sowie DSGVO-konform. Obwohl MeetFox von Dienstleistern aus jeder Branche verwendet wird, liegt der Fokus des Unternehmens bei beratenden Dienstleister:innen wie Berater:innen, Coaches, Anwält:innen, Steuerberater:innen und Therapeut:innen. Mittlerweile nutzen laut eigenen Angaben schon mehr als 240.000 KMU MeetFox. 

Die Inspiration zur Gründung eines automatisierten Terminplanungs-Systems hatte die in New York lebende Co-Founderin Susanne Klepsch während ihrer Online-Suche nach einem Business-Coach. Daraufhin folgte die Gründung des Startups in Wien – unter anderem mit Unterstützung des A1 Startup Campus. Aber schon wenige Monate später versetzte das Team seinen Hauptsitz nach New York. Seine Mitarbeiter:innen aus acht verschiedenen Ländern arbeiten somit vollständig remote. Schon Ende 2020 konnte sich MeetFox ein 250.000 Euro Investment als einziges österreichisches Startup bei Techstars in New York holen – der brutkasten berichtete. Zudem schaffte es die junge Gründerin in das “The Next 1000 2021”-Ranking von Forbes. 

Dank Übernahme zum All-in-One Angebot 

Die vollständige Transformation der MeetFox-Funktionen auf die Sendinblue-Plattform könne nun bis zu zwölf Monate dauern, heißt es vom Startup. Klepsch freut sich jedenfalls über ihren Exit. “Es war schon immer meine Vision, Unternehmen bei der Digitalisierung und Optimierung ihrer Kundeninteraktionen mit einer Komplettlösung zu unterstützen. Genau diese Vision verfolgt auch Sendinblue”, sagt die MeetFox-Gründerin. Mit ihrer Zusammenarbeit möchte sie ein All-in-One Angebot schaffen, das die Zufriedenheit ihrer Kund:innen steigern kann. 

Auch der Deutschland-CEO von Sendinblue, Maximilian Modl, zeigt sich mit diesem Zusammenschluss äußert zufrieden. “Bereits rund ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland arbeitet im Home Office. Vor allem für unseren B2B- und CRM-Kundenstamm ist dies eine sehr nützliche Erweiterung. Mit unserer neuen 360-Grad-Lösung können KMU künftig alle Touchpoints zu ihren Zielgruppen abdecken, ohne mehrere Tools nutzen zu müssen”, sagt Modl.

Sendinblue nach Finanzierungsrunde auf Wachstums-Spur

Der 2012 in Frankreich gegründete Software-Anbieter Sendinblue unterstützt mit seinen Saas-Lösungen Klein- und Mittelunternehmen, Startups sowie Einzelunternehmer:innen dabei, Kundenbeziehungen über digitale Kanäle zu pflegen. Seine 300.000 aktiven Kund:innen in 160 Ländern nutzen das DSGVO-konforme Service des Direktmarketings via E-Mail, SMS und Chat als auch weitere Funktionen wie Marketing Automation und Customer Relationship Management. 

Mit der Übernahme von Meetfox möchte das französische Unternehmen nun seine globalen Geschäfte weiter ausbauen und zwei neue Niederlassungen, jeweils in Wien und New York City, öffnen. Aktuell beschäftigt Sendinblue 550 Mitarbeiter:innen weltweit. In Kürze wird mit neun weiteren Angestellten Unterstützung für die geplante Expansion sichergestellt.

Der Erwerb des Wiener Startups kommt nicht ganz überraschend. Nach dem Abschluss seiner Serie-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 140 Mio. Euro im Oktober 2020 kaufte Sendinblue knapp ein Jahr später die drei E-Commerce-Unternehmen Metrilo, Chatra und PushOwl.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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