09.12.2015

Ex-Twitter-Boss Dick Costolo plant eigenes Startup

Erst im Juli trat er von seinem Chefposten zurück, jetzt will er es auf eigene Faust versuchen. Dick Costolo auf den Spuren der Twitter-Gründer.
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Dick Costolo hat eine beachtliche Karriere zu verbuchen. Seine Firma SpyOnIt ging in der Dot-Com-Blase unter, dann wechselte er zu Google und arbeitete sich schließlich bei Twitter 2010 zum Chefsessel hoch. Im Juni diesen Jahres kündigte er überraschend seinen Rückzug an. Twitter legte schon seit 2013 enttäuschend Geschäftsberichte vor – die Anleger waren von Costolos Rückzug angetan und Medien hatten ihren Grund für den spontanen Abgang gefunden.

Vielleicht steckte hinter dem Rückzug aber doch etwas anderes. Dem Business Insider verriet Costolo nun, dass er im Frühjar sein eigenes Startup auf die Beine stellen werde. Worum es sich genau handelt, will er noch geheim halten und gibt lediglich den Hinweis, dass es sich um einen Bereich handle, den die Softwareindustrie bisher kaum entdeckt hätte: “Personal Wellness”.

Die Startups der Twitter-Gründer

Costolo begibt sich damit auf die Spuren der Twitter-Gründer, von denen zumindest zwei den CEO-Posten inne hatten und alle drei mittlerweile wieder Startups gegründet haben. Evan Williams ist Gründer der Publishing-Plattform Medium, Jack Dorsey hat den Bezahldienst Square ins Leben gerufen und Biz Stone versucht es mit Q&A-Apps – Jelly wurde heuer wieder begraben, das neue Projekt heißt Super.

Business Insider

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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