25.01.2022

Ex-Presono CEO Lukas Keller: “Die Corporate-Welt ist eine sehr gute Schule”

Lukas Keller sagt Adieu zur Startup-Szene und wechselt wieder in den Corporate-Bereich. Im Interview spricht er über Innovation in beiden Welten und jeweilige Vor- und Nachteile.
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Lukas Keller,
(c) Stefan Csáky - Lukas Keller: "Im Corporate-Umfeld hat man meist mehr Ressourcen zur Verfügung."

Lukas Keller war Country Manager bei Adobe Systems, fast 15 Jahre Sales Director bzw. Board Member bei Microsoft Österreich, hat 2020 die Gründerwelt als CEO beim Linzer Startup Presono betreten und 2020 gemeinsam mit Jan Hosa (ehemaliger Executive Creative Director bei der Mediengruppe ProSiebenSat.1 Puls 4) die Agentur “one more thing” gegründet. Nun lockt ihn ein Ruf wieder raus aus der Startup-Szene und er heuert beim IT-Dienstleister Tietoevry als “Head of Advisory” an.


brutkasten: Du bist aus dem Corporate-Management in die Startup-Welt und wieder zurückgewechselt: Was ist das Beste aus beiden Welten, speziell, wenn es um Innovation und Veränderung geht?

Lukas Keller: Ich durfte viele Jahre in tollen, internationalen IT-Konzernen tätig sein und dort spannende Themen wie etwa die Markteinführung von ‘Microsoft 365’ in Westeuropa verantworten und Giganten unserer Branche wie Bill Gates oder John Warnock, den Adobe-Gründer, persönlich kennenlernen. Die Corporate-Welt ist eine sehr gute Schule und bietet eine steile Lernkurve, vor allem im Tech-Umfeld. Grundsätzlich sind Innovation und Veränderung in beiden Welten möglich, man muss die unterschiedlichen Dynamiken und Rahmenbedingungen verstehen und smart nutzen. Im Corporate-Umfeld hat man meist mehr Ressourcen zur Verfügung, aber es braucht aufgrund der Abläufe, Strukturen und Prozesse oft im Entscheidungsprozess mehr Zeit und nicht alles ist umsetzbar. Der große Vorteil von Startups ist wesentlich schneller, agiler und flexibler agieren zu können, dafür fehlen auf der anderen Seite oft die langfristigen Möglichkeiten und Budgets.

Warum zieht es dich nach der Startup-Erfahrung wieder in die Corporate-Welt?

Tietoevry ist ein Unternehmen mit nordischen Wurzeln, hoher Innovationskraft und einer Kultur, die stark Purpose getrieben ist. Der Mensch im Mittelpunkt und der Antrieb Digitalisierung sinnvoll zu nutzen und Kund:innen nachhaltig zu unterstützen und zu begleiten, werden hier wirklich gelebt. Die Möglichkeit in diesem Umfeld das ‘Advisory Business’, also die Beratung und Begleitung von Kund:innen als ‘Trusted Partner’ in deren Innovations- und Digitalisierungsjourney in Österreich auszubauen und zu verantworten, ist eine einmalige Chance und ein Thema, für das ich persönlich sehr viel Leidenschaft habe. Und es ist bereichernd, das alles gemeinsam als agiles Team umsetzen zu dürfen.

Was hast du in der Startup-Welt und auch aus deiner eigenen Gründungserfahrung heraus über Leadership und Unternehmensführung gelernt?

Die Erfahrung als Unternehmer:in ist auf jeden Fall sehr lehrreich, um wirklich zu verstehen, was es bedeutet ohne Netz und auf eigenes Risiko zu agieren. Als Gründer:in ist man meist CEO, CFO, CSO und CMO in einem, damit muss man im Selbstmanagement und in der Priorisierung sehr gut sein und sich die richtigen Allianzen und Partner suchen. Denn alleine geht es nicht. Mein höchster Respekt für alle, die für eine Idee so brennen und aus Überzeugung daraus ihr eigenes Business starten.

Welche Rolle spielt in dem Zusammenhang Purpose für dich?

Ich durfte mich gemeinsam in Kundenprojekten die letzten Jahre sehr intensiv mit dem Thema ‘Purpose & WHY’ und wie man diesen innerhalb und außerhalb des Unternehmens authentisch lebt, auseinandersetzen. Die gerade gelaunchte, neue Tietoevry ‘Brand & Identity’ mit dem Purpose ‘We create purposeful technology that reinvents the world for good’ spiegelt sehr gut wider, wofür das Unternehmen steht und wofür die Mitarbeiter:innen brennen. Themen wie ‘Sustainability’ und ‘People Centric Technology’ sind dabei nicht nur Schlagwörter, sondern gelebter Purpose. Und damit kann ich mich persönlich sehr gut identifizieren.

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(c) Prewave

Nach einer Series-A-Finanzierung in Höhe von elf Millionen Euro 2022 erweiterte das Wiener Scaleup diese im letzten Jahr um weitere 18 Millionen Euro. Nun folgt die Series-B-Finanzierungsrunde für das 2017 von Lisa Smith und Harald Nitschinger gegründete Startup. Das Unternehmen, das eine Lösung für das Management von Lieferkettenrisiken entwickelt, konnte nun laut eigenen Angaben ein 63 Millionen Euro schweres Investment an Land ziehen.

Prewave möchte KI-Technologie ausbauen

Die Runde wurde von der Investmentgesellschaft Hedosophia angeführt und umfasste Beteiligungen der bestehenden Investoren Creandum, Ventech, Kompas, Speedinvest und Working Capital Fund.

Die neue Finanzierung soll laut Aussendung dazu verwendet werden, die “nächste Phase des globalen Wachstums von Prewave” voranzutreiben. Zudem soll die weitere Produktforschung und -entwicklung auf Basis der firmeneigenen KI-Technologie forciert werden.

“Wir verzeichnen eine starke Nachfrage von führenden europäischen Marken, die erkannt haben, dass Prewave ihnen helfen kann, ihren Ruf zu schützen, ihre Leistung zu verbessern und ihre Rentabilität zu steigern. Mit dieser Finanzierung können wir unsere globale Expansion beschleunigen, wobei der US-Markt für uns oberste Priorität hat”, so Harald Nitschinger, Mitgründer und Managing Director von Prewave.

Plattform erkennt 140 Risikoarten

Die Plattform von Prewave für Nachhaltigkeit, Risiko und Compliance identifiziert aktuell 140 Risikoarten auf globaler Ebene. Dazu gehören Probleme, die die Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen und Störungen verursachen, wie Naturkatastrophen, Cyber-Risiken, Unfälle Nachhaltigkeits- und ESG-Risiken sowie die Einhaltung einer wachsenden Zahl nationaler und internationaler Vorschriften – angefangen von der EU-Richtlinie Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CS3D) bis hin zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die 2025 in Kraft treten soll.

Analyse von Daten in 400 Sprachen

Insgesamt stecken laut dem Wiener Scaleup rund zehn Jahren Forschung, Entwicklung und Datentraining in der firmeneigenen KI-Technologie. Dabei greift Prewave auf fragmentierte Datensätze zu. Dazu zählen Nachrichten und Social-Media-Inhalte in mehr als 400 Sprachen, Unternehmenszertifizierungen und Geschäftsberichte, Datenfeeds von Regierungen und NGOs sowie Sanktionslisten und Listen politisch exponierter Personen (PEPs).

Prewave generiert dann in Echtzeit prädiktive und reaktive Warnmeldungen sowie Handlungsempfehlungen für die Lieferketten von Kund:innen, risikobehafteten Lieferanten und Sub-Tier-Netzwerken. Durch die Integration aller Anwendungsfälle von Lieferkettenrisiken und eines effektiven End-to-End-Risikomanagements über den gesamten Lebenszyklus (einschließlich Identifizierung, Tier-N-Mapping, Priorisierung, Schadensbegrenzung, Berichterstattung und Kontrolle) reduziert Prewave den Arbeitsaufwand für Unternehmen um den Faktor 40 im Vergleich zu manuellen, fragebogenbasierten Compliance-Ansätzen. 

Prewave hat laut eigenen Angaben 2023 eine Verdreifachung des Umsatzes erreicht. Mehr als 200 Unternehmen, darunter Ferrari und Dr. Oetker, nutzen mittlerweile die Lösung des Wiener Scaleups, um die Compliance zu gewährleisten und die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten zu verbessern. 


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