21.11.2022

eversign: Nächster Exit für Wiener Zehetmayr-Brüder

Das Wiener Online-Signatur-Startup eversign geht an PDFTron aus Kanada. Für Julian und Paul Zehetmayr ist es nicht der erste Exit.
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eversign Zehetmayr - LimeWire
(c) Martin Pacher / der brutkasten: (v.l.n.r.) Paul und Julian Zehetmayr am Balkon ihres Büros in der Wiener Innenstadt

Im Bereich e-Signatur gibt es international einige Player. Einer davon ist eversign aus Wien, das zuletzt nach eigenen Angeben mehr als 500.000 Nutzer:innen vorweisen konnte. Gegründet wurde das Startup 2017 von den Brüdern Julian und Paul Zehetmayr. Nun wurde es für einen nicht genannten Betrag an den Dokumentenverarbeitungs-Spezialisten PDFTron aus Kanada verkauft.

eversign: Verkauf an PDFTron war “nächster logischer Schritt”

“Wir wissen, dass das Signieren von Dokumenten nur ein Teil des Workflows unserer Anwender:innen und ihrer Kund:innen ist. Die Kombination unserer Stärken und Produktfunktionalität mit dem Branchenführer PDFTron ist daher der nächste logische Schritt in der Entwicklung von eversign”, heißt es vom Wiener Unternehmen in einem Blog-Beitrag zum Exit. In einer Aussendung von PDFTron heißt es: “Die Transaktion beschleunigt die Expansion von PDFTron in den No-Code-Bereich”. Mit dem komplementären Angebot und der Expertise von eversign könne man Technologie und Tools der Plattform weiter ausbauen und die führende Position auf dem Endkundenmarkt stärken.

Mobfox und apilayer: Julian und Paul Zehetmayr als Exit-Experten

Für Julian und Paul Zehetmayr ist der Verkauf von eversign nicht der erste Exit. 2014 gelang es Julian Zehetmayr mit nur 22 Jahren zum ersten Mal, ein Unternehmen zu veräußern. Damals verkaufte er das Mobile-Advertising-Startup Mobfox für 17,6 Millionen Euro an den israelischen Matomy-Media-Konzern und wurde damit zum jüngsten Startup-Multimillionär Österreichs. 2021 verkauften die beiden Brüder ihr 2015 gegründetes Cloud-API-Startup apilayer an den US-Riesen Idera. Derzeit betreiben die beiden noch das NFT-Startup Limewire, für das die alte Marke des bekannten gleichnamigen Download-Portals aus den frühen 2000er-Jahren erworben wurde.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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