14.02.2022

Everlisten: Grazer Hörakustik-Startup kooperiert mit Sony-Tochter

Das steirische Startup entwickelt aktuell eine App für therapeutisches Hörtraining. Dazu kooperiert Everlisten mit dem Schweizer Neurotechnologie-Unternehmen Idun Technologies.
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(c) Lex Karelly - Die beiden Everlisten-Gründer entwickelten eine App für Hörtraining.

Nicht einmal ein Fünftel aller Personen, die hörbeeinträchtigt sind, tragen ein Hörgerät. “Der daraus resultierende Mangel an Lebensqualität für die Betroffenen ist eklatant”, betonen Alexander Petschar und Markus Jausovec. Die beiden Gründer von Everlisten wollen mit Vorurteilen gegenüber Hörgeräten aufräumen – und arbeiten dazu an einem digitalen Ökosystem für Hörakustik.

Neben dem bereits am Markt erhältlichen medizinisch-zertifizierten Hörtest für das Smartphone – auf dessen Basis Konsumenten mit Akustikern verbunden werden – entwickelt Everlisten aktuell eine personalisierte und intuitive App, mit der hörbeeinträchtigte Menschen ihr Hörvermögen künftig therapeutisch trainieren können.

Everlisten arbeitet mit Idun Technologies zusammen

“Das auditive Training ist ein extrem vielversprechender Bereich für Menschen mit Hörbehinderungen. Die Hörakustik-Forschung zeigt, dass zusätzliches Hörtraining neben der Verwendung von Hörgeräten das Gehirn gewissermaßen neu organisieren kann, um die Hörfunktion zu verbessern”, betonen Petschar und Jausovec.

Um die Wirksamkeit des Hörtrainings zu überprüfen, kooperiert Everlisten mit dem Schweizer Hightech-Betrieb Idun Technologies, an dem auch der globale Elektronikkonzern Sony investiert ist. Das Spin-Off der ETH Zürich hat eine Technologie entwickelt, mit der Gehirnwellen im Hörkanal gemessen werden können. Umgelegt auf die Hörtrainings-App von Everlisten bedeutet das: Auf Basis der Schweizer Technologie kann die neurologische Reaktion des Gehirns auf einen Audioreiz erfasst werden. In der Folge werden die Reaktionen durch neurowissenschaftliche Konzepte entschlüsselt.

Auditive Rehabilitation

“Die gebündelten Reaktionen des Gehirns auf Audioreize geben uns eine Anleitung dazu, wie die auditive Rehabilitation am besten und wirkungsvollsten gelingt”, sagt Jausovec. “Das Training selbst sorgt dafür, dass sich die Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn stabilisieren – und der Hörsinn gestärkt wird.”

Die Trainings-App soll im Frühjahr in einer Erstversion kostenlos zum Download zur Verfügung stehen. Bis zum Winter 2022 soll das Everlisten-Produkt derart weiterentwickelt werden, sodass sich das Hörtraining zusätzlich automatisiert an den Endnutzer anpasst. Damit will das Grazer Hörakustik-Start-up vor allem Akustiker ansprechen.

Die 360 Grad-Annäherung

“Wir haben schnell erkannt, dass Einzelmaßnahmen oder Insellösungen zu wenig weit greifen. Um der Dimension des Hörsinns Rechnung zu tragen, setzen wir auf zielgerichtete Produkte, die in einem logischen Zusammenhang stehen”, sagen Jausovec und Petschar. “Unsere Zielsetzung ist es, sich dem Sinn aus einer 360 Grad-Perspektive anzunähern, um Menschen niederschwellig und möglichst einfach für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Dabei agieren wir forschungs- sowie innovationsorientiert und wollen mit neuen, mutigen Produkten am Markt reüssieren.”

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Wirtschaftsagentur Wien-Geschäfstführer Gerhard Hirczi im brutkasten-Talk
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Er war in den 1990er-Jahren Berater des Bundeskanzlers, später in Top-Management-Positionen bei Siemens tätig. Seit 2009 ist Gerhard Hirczi Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien und damit auch prägender Teil des heimischen Startup- und Innovationsökosystems. Mit Ende des Jahres verabschiedet er sich nach 15 Jahren in der Position in den Ruhestand. Die Nachfolge soll bald bekanntgegeben werden. Im brutkasten-Video-Talk zog Hirczi bereits ein erstes Resümee.

Gerhard Hirczi im aktuellen Video-Talk:

“Brand als Metropole für Tourismus, Musik, Tradition und Kultur überlagert jene der Wirtschaftsmetropole”

Seine größte Herausforderung in der Zeit sei es gewesen, das Bild von Wien als Wirtschaftsstandort zu verankern – nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland, sagt Hirczi. “Wenn man den Leuten sagt, die Volkswirtschaft von Wien ist so groß wie die Volkswirtschaften von Kroatien und Slowenien zusammen, dann glaubt das kein Mensch. Weil wir eben eine so starke Brand als Metropole für Tourismus, Musik, Tradition und Kultur haben, dass dieses Bild jenes der Wirtschaftsmetropole überlagert”, meint der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer. “Und dieser Kampf ist noch nicht gewonnen, muss man ganz ehrlich sagen.”

Politisches Backing

Unterstützt hätten ihn dabei die jeweiligen Wiener Wirtschafts- und Finanz-Stadträt:innen. “Es hilft natürlich gewaltig, wenn man ein politisches Backing hat”, so Hirczi. Zentral sei dabei die Erkenntnis gewesen, “dass gute Arbeitsplätze nur in guten Unternehmen entstehen können”. “Es ist ja eine Ambition der Wiener Stadtregierung, möglichst viele gute Arbeitsplätze in dieser Stadt zu kreieren. Und das geht nicht alleine mit Arbeitsmarktpolitik. Dazu braucht man gute, innovative Unternehmen”, meint der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer.

Als Beispiel bringt er die Ansiedlung der Pharma-Riesen Böhringer-Ingelheim im Jahr 2017. “Aber auch durch das gesamte Startup-Ökosystem ist es gelungen, das Bild so zu zeichnen, dass beide Seiten akzeptiert werden”, meint Hirczi. “Denn in Wirklichkeit sind es ja zwei Seiten einer Medaille.”

Startup-Ökosystem ist “sicherlich stärker, größer, robuster, professioneller und auch selbstbewusster geworden”

Im Startup-Ökosystem sieht der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer große Fortschritte während seiner Amtszeit: “Es ist sicherlich stärker, größer, robuster, professioneller und auch selbstbewusster geworden.” Wichtig seien dabei auch Startup-Medien wie brutkasten und die Kommunikation gegenüber und unter Gründer:innen. “Es ist ganz, ganz wichtig, dass man über gute Dinge auch redet. Darin ist Wien und ganz Österreich nicht besonders stark”, sagt Hirczi.

Damit ließe sich eine Identität schaffen. “Und ich glaube, das Wiener Startup-Ökosystem hat eine hohe Identität und eine hohe Kohärenz”, so der Wirtschaftsagentur-Chef. Das habe sich nicht zuletzt bei der ViennaUP gezeigt, für die es eine umfassende Zusammenarbeit zahlreicher Player gab – über unterschiedliche Positionierungen hinweg. “Wir hatten vielleicht die Idee, aber wir setzen sie mit 30, 40 Programmpartnern gemeinsam um. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Da macht das Wiener Startup-Ökosystem durchaus eine Ausnahme und vielleicht auch einen Unterschied zu anderen europäischen Städten”, sagt Hirczi.

“Jede Stadt, die erfolgreiche Startups vorweisen kann, gilt zu Recht als eine innovationsstarke Stadt”

Diese Maßnahmen zur Förderung von Startups seien aus mehreren Gründen für ihn wichtig, betont der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer: “Rational betrachtet gibt es keine gute Zukunft ohne einen starken Startup-Sektor. Und die Startups leisten auch ihren Beitrag zur ökonomischen Visitkarte einer Stadt. Jede Stadt, die erfolgreiche Startups vorweisen kann, gilt zu Recht als eine innovationsstarke Stadt”, so Hirczi. Laut Laut Austrian Startup Monitor gebe es in Wien zudem bei rund 1.600 Startups etwa 25.000 Beschäftigte. “Und zwar nicht irgendwelche Beschäftigten, sondern wirklich hoch- und höchstqualifizierte. Das will niemand missen.”

Hinzu komme für ihn auch die emotionale Perspektive: “Man sieht einfach so viele wunderbare, tolle Projekte und Ideen. Und man sieht sie nicht nur, sondern kann auch mithelfen, dass sie ins Leben kommen.” Daher gehe es ihm jedes Jahr in den Wochen nach der ViennaUP am besten, meint Hirczi: “Weil ich in dieser Woche so viele tolle Dinge, so viele tolle meist junge Menschen mit ihren Ideen und Projekten sehe, dass ich mir denke: wir schaffen das.”

Und schließlich hätten Startups auch einen positiven Einfluss auf die etablierten Unternehmen, ist der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer überzeugt: “Sie haben von den Startups gelernt, dass Innovation eine permanente Aufgabe ist.” Auch das Prinzip der Disruption habe sich so in der gesamten Wirtschaft etabliert. “Es hilft nichts, wenn du Bester in deiner Klasse bist, wenn es die Klasse nicht mehr gibt”, so Hirczi.

Wien als Hub im CEE-Raum

Als entscheidend betrachtet der Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer retrospektiv auch die Arbeit an der weiteren Etablierung Wiens als Hotspot im CEE-Raum. Noch vor einigen Jahren hätten Expert:innen vorausgesagt, dass Österreichs Hauptstadt die Position verlieren könnte. Tatsächlich sei es bis zur Corona-Pandemie gelungen, eine deutliche Steigerung der internationalen Betriebsansiedlungen zu erwirken.

Wirtschaftsagentur Wien-Geschäfstführer Gerhard Hirczi im brutkasten-Talk | (c) brutkasten

Und zwar in zwei Richtungen: “Wir haben bei den Ansiedlung nicht nur viele westeuropäische, asiatische oder Übersee-Länder, die Wien nutzen, um in den Osten zu expandieren, sondern auch ganz viele osteuropäische Unternehmen, die Wien quasi als Soft Landing Location benutzen, um in den Westen zu expandieren”, so Hirczi. Die Stadt sei in seiner Dienstzeit “von der Brückenfunktion in eine Drehscheibenfunktion geswitcht”. Und diesen Status könne man in Zukunft weiter ausbauen.

“Bis zum 31. Dezember so tun und so zu arbeiten, als ob es kein Morgen gäbe”

Das wichtigste Ziel für die Zukunft sei aber ein anderes, erklärt der scheidende Wirtschaftsagentur-Geschäftsführer: “Für mich gibt’s in Wirklichkeit eine Sache, die zu erledigen ist, und das ist die Klimafrage, die Nachhaltigkeitsfrage zu beantworten. Das Thema wird jetzt ja – was ich null verstehe – wieder kontroversiell behandelt, als ob man’s nicht wüsste”, sagt Hirczi. Dabei sehe er darin für Europa “eine ganz große Chance, sich zu positionieren”.

Für die verbleibenden Monate vor dem Ruhestand hat er jedenfalls einen konkreten Plan: “Ich habe mir vorgenommen, bis zum 31. Dezember so zu tun und so zu arbeiten, als ob es kein Morgen gäbe und mich von der Zeit danach nicht ablenken zu lassen.” Eines verrät Hirczi dann aber doch über die Zeit danach: “Man wird mich nicht mit einem Hündchen im Park sehen, sondern im Innovationsökosystem. Ich bin offen für neue Projekte. Wo auch immer, wie auch immer.”

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