12.04.2018

EVA: Startup von Ex-Tesla-Leuten will E-Flüge zum Preis einer Uber-Fahrt anbieten

Der Ex-Tesla-Mann und Founder und CEO des französischen Startups EVA (Electric Visionary Aircrafts) kommt zum Mobility Spezial-Event von Darwin's Circle am 17. April in Wien. Wir haben ihm vorab ein paar Fragen zu seinem Projekt gestellt.
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EVA Olivier Le Ann
Screenshot: http://eva.xyz/ - So soll das Luftfahrzeug aussehen.
kooperation

EVA (Electric Visionary Aircrafts) aus Toulouse in Frankreich ist nicht das einzige Startup, das verspricht, mit einem elektrischen Luftfahrzeug den urbanen Verkehr zu revolutionieren. Es ist aber eines von wenigen, das bereits mit einer für den Prototypen brauchbaren Funding-Summe (10 Mio. Euro) ausgestattet ist. Geschuldet ist das auch der Tatsache, dass das Startup von mehreren Ex-Tesla-Leuten gestartet wurde. Einer davon ist CEO Olivier Le Ann.

Er wird am 17. April beim DC Mobility, dem Mobilitäts-Spezial-Event von Darwin’s Circle im Wiener weXelerate als Speaker auftreten. Wir haben ihn vorab im Interview gefragt, wodurch sich EVA von anderen Luftfahrzeug-Startups unterscheidet und ob nicht Staus in der Luft drohen, wenn sich seine Vision durchsetzt.

+++ DC Mobility 2018 – The Sky is the Limit! +++


Zuallererst bitte ich um einen Pitch: Was macht EVA?

Wir führen eine neue Form der Smart Mobility ein mit einem revolutionären, elektrischen, autonomen und kompakten Luftfahrzeug. Wir zielen auf Personentransport, Logistik, Überwachung und Rettungsdienste genau so wie private Mobilitätsbedürfnisse überall auf der Welt ab.

Wie viel Kapital habt ihr bislang dafür aufgestellt?

Wir wurden bislang hauptsächlich von Ex-Tesla-Managern finanziert und haben zehn Millionen Euro über Chausson Finance in Paris aufgestellt.

Es gibt weltweit eine ganze Reihe ähnlicher Konzepte, etwa Lilium in München. Was ist eure USP?

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(c) EVA: Olivier Le Ann

Lilium ist ein großartiges Projekt mit einem fantastischen Team. Die meisten unserer Mitbewerber fokussieren sich auf Lufttaxi-Systeme, mit denen sie das ersetzen wollen, was bislang mit Helikoptern erledigt wurde. Wir haben einen komplett anderen Ansatz verfolgt und sprichwörtlich mit einem leeren Blatt Papier gestartet. Viele Städte wachsen momentan exponenziell, doch der Platz ist beschränkt. Wir haben uns entschieden, ein kompaktes, wenn nicht ultra-kompaktes Luftfahrzeug mit Einklappbaren Flügeln zu bauen.Es auf die Größe eines normalen Auto-Parkplatzes zu bringen, hat unser Design bestimmt. Durch das Feedback, das wir erhalten haben, haben wir verstanden, dass auch ganz andere Segmente für uns relevant sind. Rettungsdienste sind ein besonders spannendes und wir wollen zeigen, dass unser X01 Menschenleben retten könnte.

Gibt es dennoch einen Wettlauf mit den anderen Startups?

Natürlich. Du hast wahrscheinlich den Chinesischen E-Hang fliegen sehen, oder den Volocopter in Dubai. Wenn man es nun aber mit dem Anfang der Auto-Industrie vergleicht, könnten wir locker noch drei bis vier mal so viele Startups im Markt verkraften. Es wird zukünftig sicher zu einer Marktkonzentration kommen. Aber es ist momentan genug Platz für alle Startups. Beim Wettlauf geht es eher darum, in den Top 10 zu sein.

“Daher kann man die Kosten für den Anfang in der Höhe jener einer Uber-Fahrt erwarten.”

Ihr behauptet auf eurer Seite, ein Flug mit EVA wird nicht nur sicherer und schneller, sondern auch billiger sein. Billiger als was? Was wird ein Flug kosten?

Die direkten Betriebskosten liegen bei nur ca. 1,5 US-Dollar pro Kilometer. Unsere Mitbewerber behaupten, bei ihnen wäre es nur ein Dollar, aber wir schätzen lieber etwas konservativer. Die Kosten für Batterien werden aber noch sinken und ihre Dichte wird steigen. Ich wäre also nicht überrascht, wenn wir auf Dauer unter einen Dollar pro Kilometer kommen.

Um also deine Frage zu beantworten: X01 wird im Betrieb günstiger als ein CO2-Auto.

Nun können wir natürlich am Anfang nicht nur die Betriebskosten verrechnen, sondern brauchen eine ordentliche Marge, um unsere F&E-Investitionen zu amortisieren, während wir unsere Produktion steigern wollen. Daher kann man die Kosten für den Anfang in der Höhe jener einer Uber-Fahrt erwarten.

Ihr sagt, dass Kunden mit EVA Verkehrsstaus vermeiden können werden. Wird es, wenn alles klappt, nicht auch so etwas wie Staus in der Luft geben?

Das glauben wir nicht. Man muss den Himmel nicht als eine Ebene, sondern als viele Ebenen sehen. Wir arbeiten direkt mit der EASA (Anm. Europäische Agentur für Flugsicherheit) an dem Thema. Außerdem stellen wir einen PhD ein, um unsere AI-Kompetenzen zu stärken. Denn wir glauben, das der Verkehr zwischen E-VTOLs (Anm. Electrical Vertical Take-Off and Landing Aircraft) durch AI gesteuert sein wird. Außerdem wird der Bodenverkehr ja nicht durch den Luftverkehr ersetzt. Der Verkehr am Boden wird noch sehr lange dominieren. Aber wenn man z.B. zehn Prozent des Verkehrs in Wien “wegnimmt”, kann man Verkehrsstaus massiv verringern und dabei zugleich das BIP der Stadt vergrößern. Denn es gibt statistisch eine direkte Korrelation zwischen Verkehr und der Wirtschaftsleistung einer Stadt.

Wann wird es von euch den ersten komplett funktionstüchtigen Prototypen geben?

Im Dezember 2018. Wir haben ein Netzwerk von Unternehmen in Toulouse aufgebaut und sind bisher auf Schiene. Es ist natürlcih eine Herausforderung – wir müssen täglich neue Lösungen erfinden. Aber wir schaffen das gut. Zugleich arbeiten wir hart an der Zertifizierung und der elektrischen Architektur.

 

Dieses Interview wurde aus dem Englischen übersetzt.

⇒ Zur Page des Startups 


Disclaimer: Lorenz Edtmayer und Maximilian Nimmervoll, Co-Initiatoren von Darwin’s Circle, sind mit je 7,5 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt. 

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“Eigentlich hätte ich bereits in Pension gehen können”, sagt Eva Sommer. Im Jahr 2021 wurde das von ihr in Belgien mitgegründete Startup Peace of Meat um 15 Mio. Euro verkauft. Sie dachte zunächst auch tatsächlich an, nicht mehr zu arbeiten. Doch Sommer entschloss sich für einen anderen Weg – und dafür, größer zu denken: Sie gründete in Wien das Startup Fermify.

Mit “Precision Fermentation” will Sommer eine Technologie liefern, um veganen Käse zu produzieren, der schmeckt – und damit den globalen Käsemarkt aufmischen. Ihr erklärtes Ziel mit ihrem neuen Startup ist es aber nicht, reich zu werden, sondern Tiere aus der Food-Value-Chain zu bringen. Jedenfalls sehen Investor:innen vegane Produkte als eine gewaltige Business-Opportunity: Schon jetzt hat Sommer für ihr Startup über sechs Mio. Euro an Investments erhalten. Was die weiteren Pläne der Gründerin mit dem ungewöhnlichen Werdegang vom Schulabbruch zum Millionenexit sind, ist in der Story ab Seite 32 zu lesen. Der Text ist Teil unseres Schwerpunkts zum Thema Foodtech (ab Seite 26), für den wir unter anderem mit dem Investor Ryan Grant Little und den Startups Kern Tec, Arkeon und Revo Foods gesprochen haben.

Vormerken lassen!

Du bist Gründer:in, Investor:in oder Teil des Innovations-Ökosystems, aber hast das brutkasten-Printmagazin nicht zugestellt bekommen? Lass dich hier vormerken für die künftigen Ausgaben des Magazins!

Ebenfalls schon einen erfolgreichen Startup-Exit hinter sich hat Martin Klässner – und zwar einen noch etwas größeren. Der 250 Mio. Euro schwere Verkauf des Salzburger E-Mobility-Unternehmens has.to.be gilt als der größte bekannte Exit der österreichischen Startup-Geschichte. Doch auch Klässner will es jetzt noch einmal wissen: Mit seinem neuen Unternehmen GrowthSquare möchte der gebürtige Münchner den Erfolg von has.to.be wiederholen. „Auch aus einem gewissen Ego-Gedanken heraus“, um zu wissen, ob der has.to.be-Exit nicht bloß ein Glücksfall war, wie er in unserer Interviewserie „Das Leben nach dem Exit“ erzählte. Die Story zu der Folge mit bisher noch nie erzählten Details zum Verkauf von has.to.be gibt es auf Seite 10.

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Im Bereich „Beyond Business“ beschäftigen wir uns dieses Mal unter anderem mit dem Thema Langlebigkeit. Was wirklich hinter den Begriffen Longevity und Biohacking steckt und was man daraus für den eigenen Alltag mitnehmen kann, hat uns Thomas Lechner, Co-Founder des Grazer Startups Luminous Labs, erzählt (Seite 56). Praktische Tipps für den Startup-Alltag haben wir außerdem zu den Fragen eingeholt, wie man sich im Büro richtig ernährt (Seite 64) und wie man Haltungs- schäden vermeidet (Seite 68). Und zwei Paare haben uns erzählt, was es braucht, damit die Kombination Liebe, Ehe, Familie und Gründung funktioniert (Seite 74).

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