01.10.2024
STIMMUNGSBAROMETER

European Venture Sentiment Index: “Es könnte für Startups schwer werden, noch passende Investments zu finden”

Wie steht es um die Stimmung europäischer Investor:innen? Auch in diesem Quartal zeichnet Venionaire Capital mit dem European Venture Sentiment Index ein Stimmungsbild der Startup- und Risikokapitalszene.
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Der European Venture Sentiment Index deutet eine positive Entwicklung für das nächste Quartal an (c) Adobe Stock
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Jedes Quartal erfasst Venionaire Capital rund um Berthold Baurek-Karlic die Stimmung unter europäischen Investor:innen und gibt einen Ausblick, was die Startup-Branche erwartet. Das Ergebnis ist der European Venture Sentiment Index. Schon mal vorweg: Die Stimmung bleibt auch im dritten Quartal des Jahres unter Investor:innen “grundsätzlich gut”, deren Erwartungen wurden allerdings nicht erreicht.

Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG, mahnt zur Vorsicht: “Nach über einem Jahr steigender Zuversicht, flacht die Kurve momentan etwas ab. Es könnte für Startups schwer werden, noch passende Investments vor Jahresende zu finden.” Im vergangenen Quartal Q2 habe man schließlich einen “Höchststand” verzeichnet.

Ein- und Ausblicke auf die Innovationskraft Europas

Die Berechnungen basieren auf den Bewertungen europäischer Startup-Aktien, der Qualität des Deal-Flows und dem Verhalten von Anleger:innen. Die Grundlage der Erhebung bildet eine Umfrage unter Investor:innen – darunter regulierte Risikokapitalfonds über Family Offices – in allen Startup-Sektoren des europäischen Raumes. Mit dem daraus berechneten Index will man “Ein- wie auch Ausblicke auf die Entwicklung der europäischen Innovationskraft” gewährleisten.

Stimmung weiterhin gut, Erwartungen aber nicht erreicht

Seit einem Jahr ist die Stimmung unter Investor:innen konstant und erreicht für das bevorstehende vierte Quartal 2024 einen neuen Höchststand. Dabei handelt es sich allerdings um den Outlook, also um die zu erwartende Stimmung für das Jahresende.

Der Status Quo – und damit der tatsächliche Sentiment Index heimischer Investor:innen – liegt aktuell auf 5,1 Punkten im dritten Quartal 2024. Damit erfüllt er die Erwartungen der Investor:innen nicht. Unter anderem aufgrund der noch nicht bekannt gegebenen Zinssenkungen der Fed.

Der “European Venture Sentiment Index” Q4 2022 bis Q4 2024. Quelle: Venionaire Capital

Nicht zu vergessen: Geopolitische Spannungen, Unsicherheiten im Vorfeld der US-Wahlen und Sorgen im Hinblick auf Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz und Co. All diese Faktoren würden die Handlungsfähigkeit von Investor:innen einschränken und “den Ausblick ein wenig dämpfen”, meint Vorstandsvorsitzender Baurek-Karlic.

Rückgang bei Deals und Investitionsvolumina

Schlechte Stimmung und unerfüllte Erwartungen bedeuten schließlich auch einen Rückgang in Deals und Investitionsvolumina. So wurden im dritten Quartal dieses Jahres insgesamt 10,9 Milliarden US-Dollar in europäische Startups investiert. Das sind um rund 31,5 Prozent und damit um fast ein Drittel weniger als im vorangegangenen Quartal (Q2).

Führende Positionen im Europarennen halten die Big 3, namentlich Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Zusammen waren sie für 7,8 Milliarden US-Dollar der Investitionen verantwortlich. Doch auch in den Big 3 verringerte sich das investierte Volumen – und zwar um signifikante 34,2 Prozent.

Dabei sank nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Anzahl der Deals. Großbritannien, das als “Powerhouse der europäischen Startup-Ökonomie” gilt, verzeichnete im Q3 rund 35 Prozent weniger Investitionsvolumina als noch im Vorquartal Q2. Die Anzahl der Deals sank in Großbritannien von 326 im Q2 auf 257 im Q3.

Deutschland verzeichnet hingegen eine Steigerung um rund 39,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal – in Q3 wurden insgesamt 2,2 Milliarden Dollar investiert, wie Venionaire berichtet. Im selben Zeitraum stieg auch die Anzahl der Deals um 13,1 Prozent.

Einen großen Rückgang verzeichnet Frankreich, und zwar sank das Investitionsvolumen um 66,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 1,2 Milliarden Dollar. Ebenso wurden 70 Deals weniger abgeschlossen als noch im Q2/2024 – heißt es von Venionaire Capital.

So könnte das Jahresfinale aussehen

Man könnte durchaus mit einem Anstieg der Investmentaktivitäten im vierten Quartal rechnen, heißt es von Venionaire Capital. Allerdings leicht, um 2,7 Prozent. Auch die positive Stimmung aus dem Vorquartal nahm man sich in das dritte Quartal des Jahres mit. “Das sind positive Vorzeichen für europäische Startups”, meint Baurek-Karlic.

Allerdings gestalte sich der Ausblick auf die allgemeine Bewertung von Startups und die Deal-Qualität etwas trüber. Zu erwarten sei ein Rückgang der Startup-Bewertungen um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Und um 4,8 Prozent in Bezug auf die Deal-Qualität. Ob das Jahresende noch einen Sprint hinlegen wird, bleibt abzuwarten, so Baurek-Karlic.

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Das Flinn-Gründer-Team Hasib Samad, Markus Müller und Bastian Krapinger-Rüther | (c) Flinn
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Nicht ganz zwei Jahre ist es her, dass das damals frisch gegründete Wiener Startup Flinn den Abschluss seiner 1,8 Millionen Euro Pre-Seed-Kapitalrunde bekanntgab, wie brutkasten berichtete. Eine zwei Millionen Euro FFG-Förderung 2023 eingerechnet, stockte das Unternehmen nun auf ein Finanzierungsvolumen von insgesamt fast zehn Millionen Euro auf. Denn wie es heute via LinkedIn mitteilte, schloss es nun seine Seed-Finanzierungsrunde über sechs Millionen Euro ab.

Mehr als 30 Angels neben Lead Cherry Ventures, Speedinvest und SquareOne

Den Lead in der Runde übernahm Neuinvestor Cherry Ventures aus Berlin. Die Bestandsinvestoren Speedinvest aus Wien und SquareOne aus Berlin waren ebenfalls dabei. Dazu zählt Flinn in seinem LinkedIn-Posting mehr als 30 Business Angels auf, die sich an der Runde beteiligten, darunter etwa Matthias Weber, Ex-Präsident von Leica Biosystems, oder Michael Reitermann, Ex-CEO von Siemens Diagnostics.

“Hochwertige Produkte mit zehnfacher Effizienz entwickeln und betreiben”

“Dieses Investment wird uns in unserer Mission beschleunigen, die Hersteller von Gesundheitsprodukten in die Lage zu versetzen, hochwertige Produkte mit zehnfacher Effizienz zu entwickeln und zu betreiben”, heißt es vom Startup. Und Speedinvest-Partnerin Andrea Zitna kommentiert: “Flinn entwickelt sich schnell zum GoTo-Co-Piloten für führende Medizintechnikhersteller, wenn es um Regulierung und Compliance geht.”

Flinn: Von drei Ex-N26-Mitarbeitern gegründet

Das von den drei ehemaligen N26-Mitarbeitern Bastian Krapinger-Rüther, Markus Müller und Hasib Samad gegründete Startup will mit seiner KI-gestützten Lösung das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfachen. “Von der Automatisierung der Überwachung nach der Markteinführung bis hin zur Rationalisierung von Compliance-Prozessen entwickeln wir Tools, die das Qualitätsmanagement in Europa und darüber hinaus verändern”, heißt es von Flinn. Zuletzt holte das Startup auch den ehemaligen Tremitas-Gründer Tibor Zechmeister, der auch unter den Business Angels ist, ins Führungsteam, wie brutkasten berichtete.

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